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Die Tujia-Nationalität (3)
   2006-03-30 16:56:41    cri
Die Tujia sind seit langem von den Han-Chinesen beeinflußt. Bereits vor der Gründung der Volksrepublik China glichen ihre Sitten und Gebräuche im großen und ganzen denen der Han-Chinesen. Nur in wenigen entlegenen Gebieten haben sich eigene Tujia-Sitten erhalten. Dort tragen die Frauen Jacken mit einem Schlitz an der linken Seite, der mit drei Borten versiert ist und mit kurzen weiten Ärmeln. Dazu kleiden sie sich mit einem langen rock. Sie tragen das Haar in Knoten unter einer Mütze oder einem Turban und mögen Silberschmuck wie Ohrringe, Halsreifen, Armbänder und Fußringe. Die Männer tragen kurze Jacken mit vielen Knöpfen in der Mitte. Die Kleidung der Tujia ist aus schwerzem oder dundelblauem rohem Baumwollstoff oder Leinen hergestellt.

Im Altertum hatten die jungen Leute in bezug auf Partnerwahl und Eheschließung verhältnismäßig viel Freiheit. Junge Männer und Frauen lernten sich meistens beim Singen und Tanzen kennen, und mit Einverständnis eines Schämanen durften sie sich verloben und herraten. Mit der Entwicklung der feudalien Wirtschaft hing die Ehe immer mehr vom Vermögen ab, Eltern und Vermittler spielten eine immer größere Rolle. Die freiwillige Eheschließung wurde schließlich durch die Kaufehe oder getarnte Kaufehe ersetzt. Nach der Gründung der Volksrepublik China im Jahr 1949 wurde ein Ehegesetz erlassen, das die selbständige Ehrschließung der jungen Leute der Tujia-Nationalität gesetzlich garantiert.

Früher war bei den Tujia die Feuerbestattung üblich. Beini Begräbnis wurde ein Schamane gebeten, heilige Schriften zu lesen. Und Taoisten leiteten den Trauerzug. Der Schamane tötete dann einen Ochsen, um ihn der Gottheit zu 6pfern. Ihm selbst gehörte dann der Ochsenkopf. Arme Leute mußten sich das Geld für den Ochsen 9ft leihen. Später führten die Tujia unter dem Einfluß der Han-Chinesen die Erdbestattung ein.

Früher gab es bei den Tujla viele Tabus. Mädchen und Wöchnerinnen durften beispielsweise nicht auf der Türschwelle des Wohnzimmers sitzen, weder die Hacken tragen und noch den aus Binsen geflochtenen Regenumhang anziehen. Ihnen war ferner nicht gestattet, mit leeren Eimern ins Haus zu komen, das Feuerbecken und den dreifüßigen Kochherd mit Füßen zu berühren. Die Gäste durften nicht mit jungen Frauen, sondern nur mit Mädchen auf einer Bank sitzen. Es war ein unglückszeichen, wenn eine Katze während einer Opferzeremonie miaute und in einem Raum auftaücbte, wo ein Toter aufgebahrt war.

Vom 3. Bis zum 17. Des 1. Monats, am 18. Des 4. Monats, am 15. Des 5. Monats, dem großen Drachenbootfest, am 6. Des 6. Monats und am 15. Des 7. Monats nach dem chinesischen Mondkalender werden bei den Tujia größere Volksfeste gefeiert. Ihre Konfessionen standen auch unter dem Einfluß der Han-Chinesen. Sie glaubten an Geister und Götter und verehrten die Ahnen. Bei Krankheit bat man einen Schamanen, den bösen Geist zu vertreiben, der angeblich die Ursache der Krankheit war. Vor jeder Jagd mußte man zum Berggott beten.

Die Tujia-Sprache gehört zur tibeto-birmanischen Sprachgruppe der Sino-tibetischen Sprachfamilie und ist mit der Yi-Sprache verwandt. Die Tujia haben keine eigene Schrift und verwenden seit langem die Schriftzeichen der Han-Chinesen. Die meisten Tujia sprechen Chinesisch und ein Teil davon die Miao-Sprache. In den entlegenen Gegenden wie Yongshun und Longshan in der Provinz Hunan im zentralen Süden Chinas jedoch sprechen einige Zehntausende Menschen ausschließlich die Tujia-Sprache.

Die Tujia verfügen über eine reiche Kultur und Kunst. Viele literarische Werke und Künste sind überliefert worden und noch heute lebendig. Die bekanntesten davon sind die Tänze mit besonders ausdrucksvollen Handbewegungen, die Epen und die Volkslieder. Diese Tänze sind bei den Tujia schon von alters her sehr populär. Sie umfassen über 70 Bewegungen, die die Jagd, kriegerische Aktionen, die Feldarbeit, Bankette und anderes ausdrücken. Diese Tänze sind durch klaren Rhythmus, schlichte Bewegungen und ausdrucksvolle Gestaltung gekennzeichnet. Jedes Jahr finden während des Frühlingsfestes Tanzveranstaltungen statt, an denen manchmal 10 000 Menschen teilnehmen. Die Epen der Tujia sind reich an dramatsichee Handlung. Ihre schönen, ergreifenden Verse sind bei den Tujia sehr beliebt. Ihre Volkslieder haben ebenfalls eine lange Tradition. So gibt es Lieder über Liebe, Krieg, Arbeit und Not. Fast jeder aus dem Volk der Tujia ist in der Lage, eigene Lieder zu verfassen und zu singen.

Zu ihrem Handwerk zählen das Spinnen und Weben, Flechten und Sticken. Ihre Web-arbeiten zeugen von einem hohen künstlerischen Niveau. Die selbstgewebten ein-heimischen Stoffe sind sehr haltbar. Die geflochtenen Decken mit Blumenmustern sind fein gearbeitet und haben prächtige Farben. Es gibt über 100 verschiedene Muster. Aber vor der Gründung der Volksrepublik China im Jahr 1949 waren die Tujia-Frauen in ihrer Armut nicht in der Lage, zu flechten und zu weben. So sind viele Muster verlorengegangen. Nach der Gründung der Volksrepublik konnte dieses Handwerk jedoch aufgrund sorgfältiger Nachforschungen wieden belebt worden.

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