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Die Tujia-Nationalität (1)
   2006-03-29 13:39:31    cri
Die Tujia-Nationalität hat über 10 Millionen Angehörige. Sie leben in den Kreisen Yongshun, Longshan, Baojing und Guzhang des Autonomen Bezirks der Tujia- und der Miao-Nationalität Xiangxi in der Provinz Hunan, im Autonomen Bezirk der Tujia- und der Miao-Nationalität Exi in der Provinz Hubei, in den Kreisen Youyang, Xiushan, Shizhu und Qianjiang im Südosten der Provinz Sichuan sowie in den Kreisen Wufeng und Changyang im Gebiet Yichang in der Provinz Hubei.

Diese von den Tujia bewohnten Gebiete liegen 400 bis 1500 Meter über dem Meeresspiegel. Die Wuling-Bergkette verläuft quer durch dieses Gebiet, das von den Flüssen Youshui, Lishui und Qinguang durchzogen sind. Das Klima hier ist mild und der Niederschlag reichlich. Die Berggebiete sind üppig bewaldet. An den Bergabhängen sind Terrassenfelder angelegt, auf denen Reis, Mais, Kartoffeln und Weizen angebaut werden. Zu den Industriepflanzen gehören Zuckerrüben, Chinagras, Baumwolle, Tungölbäume, Ölkamelie und Teesträucher. Die wichtigsten davon sind Tungölbäume und Ölkamelie. An Nutzhölzern gibt es die Kiefer, die Spießtanne, den Nanmu-Baum und die Zypresse. Außerdem gibt es noch wertvolle Heilpflanzen, Wasserprodukte und reiche Bodenschätze. Der über die Grenzen hinaus bekannte Rieensalamander kommt in diesem Gebiet vor.

Die Tujia-Sprache gehört zur tibeto-birmansichen Sprachgruppe der sino-tibetischen Sprachfamilie und ist mit der Yi-Sprache verwandt. Die Tujia haben keine eigene Schrift und verwenden seit langem die Schriftzeichen der Han-Chinesen. Die meisten Tujia sprechen Chinesisch und ein Teil davon auch die Miao-Sprache. In den entlegenen Gegenden wie Yongshun und Longshan sprechen einige Zehntausende Menschen jedoch ausschließlich die Tujia-Sprache.

Über die Herkunft der Tujia-Nationalität gibt es verschiedene Theorien. Die eine besagt, die Tujia seien Nachkommen des im Altertum existierenden Ba-Stames. Einer anderen zufolge sind sie ein Teil des Wuman-Stammes, der in alten Zeiten von der Provinz Guizhou nach dem Westen der Provinz Hunan gewandert war. Eine dritte besagt, daß die Tujia Nachkommen von Kunsthandwerks meistern seien, die vor etwa 1100 Jahren von der Provinz Jiangxi nach dem Westen der Provinz Hunan gezogen seien.

Diese Theorien müssen noch weiter erforscht werden. Man kann aber feststellen, daß etwa nach der Periode der Fünf-Dynastien zwischen 907 und 960 im Westen der Provinz Hunan und im Westen der Provinz Hubei eine Gemeinschaft der Tujia seßhaft war, die sich allmählich zu einer Nationalität entwickelte. Geschichtsbüchern zufolge hatten die Tujia schon sehr früh Beziehungen zu den Han-Chinesen. Unter dem Einfluß der Han-Chinesen begannen sie schon früh mit der Eisenverhüttung und mit einzelnen Handwerkn. Mit der Entwicklung der landwirtschaftlichen Produktion erweiterten sich auch die Handelsbeziehungen der Tujia mit den Han-Chinesen und den Miao. In der Periode der Fünf-Dynastien im 10. Jahrhundert herrschte im Gebiet der Tujia das Produktionsverhältnis mit der feudalen Lehnsherrenwirtschaft im Mittelpunkt. Die meisten fruchtbaren Ackerböden waren in den Händen der einheimischen Beamten, Stammesoberhäupter und Feudalherren. In Form von Fronarbeit und Naturalien als Pachtzinsen beutetn die feudalen Lehnsherren die Bauern und Leibeigenen grausam aus und unterdrückten sie bis zum Äßersten. Um ihre Beziehungen zur Zentralmacht zu vertiefen und damit Ihre eigene Herrschaft zu festigen, beuteten die feudalen Herrscher die Werktätigen in ihren Gebieten rücksichtslos aus. Ein Teil der ausgebeuteten Güter übergaben sie den feudalen Herrschern als Tribute.

Anfang des 12. Jahrhunderts übersiedelten viele Han-Chinesen in die Gebeite der Tujia. Sie brachten nicht nur fortschrittliche Produktionsmittel, sondern auch reiche Produktionserfahrungen mit. Zu dieser Zeit tauchte in den Tujia-Gebieten im Westen Hubeis zum ersten Mal das Phänomen des Kaufes und Verkaufs von Boden auf. Die Grundherrenwirtschaft entwickelte sich allmählich und existierte parallel zur feudalen Lehnsherrenwirtschaft. Im Westen Hunans dominierte jedoch die feudale Lehnsherrenwirtschaft in den Gebieten der Tujia weiter. Ende der Ming- und Anfang der Qing-Dynastie, also Mitte des 17. Jahrhunderts ungefähr, kauften die feudalen Lehnsherren mit ihren ausgebeuteten Reichtümern überall Ackerland oder rissen die Felder der Bauern an sich. So verwandelte sich die Lehnsherrenwirtschaft zur Grundherrenwirtschaft.Zahlreiche Kaufleute und Bauern aus den Han-Chinesen übersiedelten in die Gebiete der Tujia. Viele der Kaufleute der Han-Chinesen wurden mit der Zeit sehr reich. Sie kauften dort Land, verheirateten sich mit Angehörigen der Tujia und wurden Grundherren. Unter Mißbrauch ihrer Privilegien durch den Grundbesitz und ihrer politischen Privilegien unterdrückten die Stammesoberhäupter die Bauern der Tujia-, der Miao- und der Han-Chinesen und beuteten sie brutal aus. Neben der Ausbeutung durch Pachtzinsen in, verschiedenen Formen mußten die Bauern Frondienst leisten, Tribut und Steuern aller Art abführen. Den Tujia ging es damals sehr schlecht.

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