Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Die Tu-Nationalität (2)
   2006-03-28 15:57:02    cri
Die Tu-Sprache gehört zur mongolischen Sprachgruppe der altaischen Sprachfamilie. Ihr Grundwortschatz ist mit dem Mongolischen und der Dongxiang-Sprache verwandt. Im religiösen Bereich sind die meisten Wörter der Tu-Sprache der tibetischen Sprache entlehnt, während das Alltagsvokabular und die modernen Begriffe der Tu-Sprache der Sprache der Han-Chinesen entnommen sind. Die Tu im Kreis Datong sprechen schon seit langem Chinesisch. Die Tu-Nationalität hat keine eigene Schrift und benutzt die chinesische Schrift.

Die Tu haben ihren eigenen Kleidungsstil. Männer wie auch Frauen tragen Jacken mit einem hohen, schön bestickten Kragen. Die Männer ziehen außerdem gern einen langen Rock aus Baumwollstoff an, im Winter noch einen Fellmantel mit einem großen Kragen und einem Gürtel. Ihre Filzhüte sind mit einem bestickten Band verziert. Die Frauen tragen an der Seite geknöpfte Jacken, deren Ärmel aus fünf verschiedenfarbigen Baumwollstoffen gefertigt sind. Gelegentlich ziehen sie noch eine schwarze Weste über die Jacke, was schön und vornehm wirkt. Früher legten die Frauen großen Wert auf ihre Frisuren, die ziemlich kompliziert waren und bei denen es sieben bis acht verschiedene Stile gab. Da das vor der Gründung der Volksrepublik in China herrschende Kuomintang-Regime eine Politik der Assimilation aller Nationalitäten verfolgte, waren die Tu-Frauen gezwungen, ihre Harrtracht zu ändern. Heute sind jene komplizierten und vielfältigen Frisuren bei den Tu-Frauen nicht mehr zu sehen. Vor einigen Jahren jedoch ist eine neue einfache Haartracht entstanden, zu der die Frauen ebenfalls gern eine bestickte Filzmütze tragen.

Die Tu waren früher Anhänger der lamaistischen Tugend-Sekte oder Gelben-Sekte. Die Herrscherklassen aller Dynastien unterstützten die Klöster und verliehen ihnen Privilegien, um durch die Religion ihre eigene reaktionäre Herrschaft über die Tu zu verstärken. Nach der Gründung der Volksrepublik China 1949 führte die chinesische Regierung bei der Tu-Bevölkerung eine Reform durch. Dabei wurden alle Verträge auf feudaler Basis und alle Schuldscheine verbrannt. Alle religiösen Privilegien, Zwangsverpflichtungen und Fronarbeiten wurden restlos abgeschafft.

Noch eingehender haben die Tu sich vom alten Gedankengut befreit und sich enthusiastisch für den sozialistischen Aufbau eingesetzt. Früher waren sie abergläubisch und meinten, dass "heilige Berge und Quellen" unantastbar seien. Besonders für die Frauen waren sie Tabu. Heute hat man "heilige Berge" in grünes Ackerland verwandelt, und "heilige Quellen" dienen der Bewässerung von Feldern. Die Frauen dürfen jetzt nicht nur diese Tabuzonen betreten, sie nehmen auch auf politischem Gebiet eine außergewöhnliche Stellung ein.

Die Feuerbestattung ist eine der guten Traditionen der Tu. Mit Ausnahme von toten Kindern, die unter freiem Himmel bestattet werden, finden in den meisten Tu-Gebieten Feuerbestattungen statt.

Die Tu sind seit alters her für ihr Singen und Tanzen bekannt. Bei der Tu-Bevölkerung sind zahlreiche Volkslieder mit den verschiedensten schönen Melodien und eine ergreifende mündliche Literatur verbreitet. Jedes Jahr werden in verschiedenen Gegenden die traditionellen Blumenfeste veranstaltet, zu denen Tausende von Sängerinnen und Sängern sowie Jungen und Mädchen zu Pferd aus allen Himmelsrichtungen kommen, um in fröhlicher Stimmung zu singen und tanzen.

Schon in der Urzeit beschäftigten sich die Tu mit der Viehzucht, insbesondere mit der Schafzucht. Die von den Tu bewohnten Berge und Täler sind fruchtbar. Dort gibt es als günstige Vorbedingungen für die Viehzucht reichlich Wasser und Gras. Die Tu sind ziemlich bekannt für ihre Erfolge in der Viehzucht. Historischen Aufzeichnungen zufolge verstehen sich die Tu aber auch spätestens schon seit Anfang der Ming-Dynastie, die von 1368 bis 1644 dauerte, auf den Ackerbau.

Vor der Gründung der Volksrepublik China 1949 gab es in den Gebieten der Tu keine moderne Industrie. Auch die Landwirtschaft war äußerst rückständig, und die Verkehrsverhältnisse waren unvorstellbar schlecht. Erst nach der Gründung der Volksrepublik errichtete man im Autonomen Kreis der Tu-Nationalität Huzhu über 30 Fabriken und Unternehmen zur Herstellung von Landmaschinen, Kunstdünger und Wein. Außerdem wurden Bergwerke angelegt. Somit können mehr als 200 verschiedene Industrieprodukte hergestellt werden. Vor 1949 gab es im ganzen Kreis keinen einzigen Kraftwagen und keine einzige Landmaschine. Heute verfügt der Kreis nicht nur über verschiedenartige Fahrzeuge, sondern auch über Landmaschinen verschiedenartige Art, wie große und kleine Traktoren, Mähmaschinen, Dreschmaschinen und Verarbeitungsmaschinen. Auch die Verkehrsverhältnisse wurden verbessert. Nicht zuletzt wird der ganze Kreis von Wasserkraftstationen mit Strom versorgt. Kultur-, Bildungs- und Gesundheitswesen haben sich Schritt für Schritt entwickelt.

1     2

     mehr zum Thema Ihre Meinung

Not Found!(404)

Not Found!(404)