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Die Tu-Nationalität (1)
   2006-03-28 15:54:53    cri
In den breiten Gebieten östlich des Qinghai-Sees und südlich des Qilianshan-Gebirges sowie an den beiden Ufern des Gelben Flusses und des Datonghe-Flusses in Nordwestchina lebt die Tu-Nationalität. Sie zählt rund 200 000 Angehörige. Die meisten von ihnen leben im Autonomen Kreis der Tu-Nationalität Huzhu in der nordwestchinesischen Provinz Qinghai. Ein Teil von ihnen konzentriert sich aber auch in den Kreisen Minhe und Datong, und die übrigen wohnen verstreut in den Kreisen Ledu und Menyuan in der Provinz Qinghai oder im Tibetischen Autonomen Kreis Tianzhu in der nordwestchinesischen Provinz Gansu.

Die Tu nennen sich selbst "Mongghol"- nämlich Mongolen- oder "Chahan-Mongghol"- nämlich Weißmongolen. Dies deutet auf einen engen Zusammenhang zwischen der Tu- und der mongolischen Nationalität hinsichtlich ihrer Herkunft hin. Noch heute ist unter den Tu im Autonomen Kreis der Tu-Nationalität Huzhu in der nordwestchinesischen Provinz Qinghai eine Sage verbreitet, die erzählt, dass die Vorfahren der Tu von den Mongolen abstammen. Als General Gerilite, ein Gefolgsmann von Dschingis Khan, mit seinen Truppen im Gebiet des heutigen Autonomen Kreises der Tu-Nationalität Huzhu stationiert war, verheirateten sich seine Soldaten nach und nach mit den Einheimischen Huor. Dadurch soll sich die Tu-Nationalität im Lauf der Zeit herausgebildet haben.

In historischen Werken ist auch verzeichnet, dass mongolische Truppen Dschingis Khans in die Gebiete um Xining - die heutige Hauptstadt der Provinz Qinghai - gekommen seien. Während der Yuan-Dynastie, die von 1271 bis 1368 dauerte, stand der Kreis Huzhu unter der Verwaltung des damaligen Bezirks Xining. Historischen Aufzeichnungen zufolge waren mongolische Truppen während der ganzen Yuan-Dynastie bis Anfang der Ming-Dynastie, die von 1368 bis 1644 dauerte, in den Gebieten um Xining stationiert oder immer wieder nach dort verlegt worden. Erwähnenswert ist,, dass in der von 1506 bis 1521 dauernden Zhengde-Periode der Ming-Dynastie die Truppen, die unter dem Kommando eines Nachfahren der Yuan-Dynastie, Buyantimur, in Andingwei stationiert waren, angegriffen wurden. Zahlreiche Soldaten sollen dabei ums Leben gekommen sein. Die Überlebenden sollen in das Gebiet Shatangchuan östlich der Kreisstadt Weiyuanbao im damaligen Xining geflohen sein und sich dann dort niedergelassen haben. Shatangchuan und Weiyuanbao gehören zum heutigen Autonomen Kreis der Tu-Nationalität Huzhu. All dies beweist, dass ein Teil der Tu-Vorfahren in Huzhu tatsächlich Mongolen waren, die in der Ming-Dynastie von Andingwei dorthin umgesiedelt sind.

Die oben erwähnten Huor waren eine tibetische Bezeichnung für die im Norden Tibets und im Gebiet nördlich von Tibet wie auch nördlich des Gelben Flusses lebenden Nomaden. Damit sind in den historischen Werken in tibetischer Sprache die Huihu oder die Mongolen gemeint. In jüngeren Werken bezieht es sich aber offiziell auf die Tu-Nationalität.

Unter der Herrschaft der feudalen Dynastien hatten die Tu sehr gelitten. Von Beginn der Ming-Dynastie an standen die Tu-Gebiete unter der Herrschaft des Tusi-Systems. Die Tu hatten die Felder der Tusi zu bestellen. Dabei waren sie nicht nur zu Steuern und Abgaben verpflichtet, sondern mussten auch verschiedenartige Dienste und Fronarbeiten leisten. Die Tusi machten alle drei Jahre einmal eine "Inspektion" in den ihnen unterstehenden Dörfern und nutzten die Gelegenheit, um die Tu-Bevölkerung skrupellos auszubeuten. Später wurde die Tu-Gesellschaft mehr und mehr zu einer halbkolonialen und halbfeudalen Gesellschaft. Nur wegen der besonders schlechten Verkehrsbedingungen und der starken feudalen Zersplitterung trugen die Tu-Gebiete einen ziemlich deutlichen feudalistischen Charakter. Die größte Katastrophe für die Tu-Bevölkerung war die Zwangsrekrutierung. Außerdem gehörten Wuchereien zu den wichtigsten Ausbeutungsmitteln der Grundherren und Großbauern. Die Zinsrate des Wuchers lag meiste bei rund 150% und erreichte manchmal sogar 300 bis 400%.

Die Tu ließen sich jedoch nicht so leicht unterwerfen. Sie leisteten zusammen mit den Han-Chinesen und anderen Nationalitäten, die dort lebten, unablässig Widerstand gegen die Unterdrückung und Ausbeutung durch die feudalen Herrscher.

Kurz vor der Gründung der Volksrepublik China 1949 wurden die Tu-Gebiete befreit. Danach wurde die feudale Herrschaft in den Tu-Gebieten aus der Welt geschafft und die Volksverwaltung errichtet. Anschließend wurde eine Bewegung zur Liquidierung vom Banditen und zur Unterdrückung der Despoten entfaltet. Und nicht zuletzt wurde die Bodenreform durchgeführt. Am 17. Februar 1954 wurde der Autonome Kreis der Tu-Nationalität Huzhu gegründet. Im Kreis Huzhu machen die Tu zwar nur 13,5% der Gesamtbevölkerung des Kreises aus, doch sie genießen regionale Autonomie. In anderen Siedlungsgebieten der Tu wurden ebenfalls eigenständige Nationalitätengemeinden eingerichtet. In den Machtorganen verschiedener Ebenen des Staates sind die Tu ebenfalls vertreten und sind damit gleichberechtigt.

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