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Die tadschikische Nationalität (2)
   2006-03-20 14:32:28    cri
Die Tadschiken, eine der 55 nationalen Minderheiten Chinas, leben vorwiegend im Autonomen Kreis der Tadschikischen Nationalität Taxkorgan. Der Kreis Taxkorgan liegt im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang östlich der Pamir-Hochebene. Nur ein kleiner Teil von ihnen wohnt verstreut in Shache, Zepu, Yecheng und Pishan in Süd-Xinjiang. Deshalb sind Kleidung, Nahrung und Leben der Tedschiken vom Hochland geprägt. Die meisten der aus Holz und Stein gebauten Häuser in den Dörfern der Tadschiken sind quadratisch und mit flachem Dach. Die dicken, soliden Außenmauern sind aus Stein und mit Rasen bedeckt. Das Dach wird mit Baumzweigen gedeckt und dann mit einem mit Stroh gemischten Lehm bestrichen. In der Mitte des Daches sorgt eine Öffnung für Luft und Licht. Wegen der häufigen Schneestürme sind die Häuser verhältnissmäßig niedrig, jedoch innen geräumig. Die Hirten wohnen während der Weidezeit in Jurten im Gebirge oder bauen am Weideplatz Lehmhütten.

In den Familien der Tedschiken leben im allgemeinen drei Generationen zusammen. Vor der Gründung der Volkrepublik China 1949, in dem Xinjiang friedlich befreit wurde, war das männliche Familienhaupt Herr der Familie. Die Frauen hatten keine Erb-Rechte, sie standen unter der strengen Vormundschaft von Schwiegervater und Ehemann. Früher heirateten sehr wenige Tadschiken Angehörige anderer Nationalitäten. Der Ehrpartner der Kinder wurde allein von den Eltern bestimmt. Außer zwischen Geschwistern gleicher Eltern war die Eheschließung zwischen Geschwistern gleicher oder unterschiedlicher Generationen gestattet. Zur Verlobung schenkte der Bräutigam der Braut Gold, Silber, Vieh und Kleider. Zur Hochzeit findet eine feierliche Zeremonie statt, zu der alle Verwandten und Freunde eingeladen werden. Von Freunden begleitet, geht der Bräutigam in das Haus der Braut, wo ein Geistlicher die Feier leitet. Er streut etwas Mehl über die beiden und läßt sie mit roten und weißen Bändern umwickelte Trauringe tausch, dann reicht er ihnen etwas Fleisch, Brot und Wasser als Ausdruck dafür, daß sie getreu bis zu ihrem Lebensende zusammenbleiben werden. Am nächsten Tag reichtet das neue Ehepaar, von einer Musikkapelle begleitet, zum Haus des Mannes, wo die Feier fortgesetzt wird. Erst nach 3 Tagen darf der Schleier der Braut gehoben werden, und die Hochzeit endet dann damit.

Die Geburt eines Kindes gilt als großes Glück. Wenn es ein Junge ist, wird er mit drei Salutschüssen oder 3 Jubelrufen begrüßt, um dem Kind Tüchtigkeit und Klugheit zu wünschen. Wenn es ein Mädchen ist, wird unter seinem Kopf ein Besen gelegt, um ihm zu wünschen, daß es später eine tüchtige Hausfrau wird. Nach der Geburt eines Kindes kommen die Verwandten zu Glüchwunschbesuchen und bestreuen das Kind mit Mehl, das als Glückssymbol gilt.

Die Tadschiken achten sehr auf Etikette. Jüngere Leute sollen ältere zuerst grüßen. Wenn sich Verwandte oder Freunde begegnen, drücken sie einander die Hände oder berühren gegenseitig den Bart. Auch wenn sich zwei Unbekannte treffen, grüßen sie einander, indem jeder seine beiden Daumen zusammen legt, und mit einem Ruf "Gengai - Limai - Guzhuo", der etwa Unterstützung oder Hilfe bedeutet. Bei der Grüßung legen die Männer mit einer Verbeugung den rechten Arm und die Frauen beide Arme vor die Brust. Wenn man bei Tadschiken zu Gast ist, soll man es möglich vermeiden, Salz und andere eßbare Dinge mit den Füßen zu treten. Man darf auch nicht zu Pferde durch eine Schafherd den Füßen zu treten. Man darf auch nicht zu Pferde durch eine Schafherde reiten, nicht zu nahe an den Schafstall kommen oder die Schafe mit Füßen treten. Das gilt als Beleidigung des Gastgebers. Beim Essen darf der Gast die Essenreste nicht auf den Boden werfen. Der Gast darf erst dann vom Tisch aufstehen, wenn der Gastgeber das Geschirr abgeräumt hat. Bei der Unterhaltung vermeidet man es, den Hut abzunehmen.

Bei Trauerfällen muß nach islamischen Vorschriften der Leichnam zuerst gereinigt, dann in ein weißes Tuch gewickelt und zuletzt mit der Kleidung des Verstorbenen zugedeckt werden, wobei Kopf und Füße freibleiben. Das alles soll einen Zustand der völligen Ruhe bedeuten. In der Nacht der Totenwache und am Tag des Begräbnisses machen Verwandte und Nachbarn des Verstorbenen ihre Beileidsbesuche. Es ist aber Sitte, daß Frauen nicht an das Grab kommen dürfen. Nach der Tradition muß der Tote in seine Heimat überführt werden, wenn er in einer anderen Gegend gestorben ist.

Nach der Überlieferung bedeutet der Name der Nationalität Tadschiken "Krone". Die tadschikische Sprache gehört zur ihranischen Sprachgruppe der indoeuropäischen Sprachfamilie. Dank der engen Beziehungen zwischen den Nationalitäten können viele Tadschiken auch Chinesisch, Kirgisisch und vor allem jedoch Uigurisch.

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