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Die She-Nationalität (1)
   2006-03-16 10:54:31    cri
Die She-Nationalität hat ungefähr 470 000 Angehörige. Sie leben verstreut in der südchinesischen Provinz Guangdong und in der südostchinesischen Provinz Fujian sowie in den ostchinesischen Provinzen Zhejiang, Jiangxi und Anhui. Im allgemeinen leben viele Familien der She in einem Dorf zusammen. In manchen Dörfern leben sie auch gemischt mit den Han-Chinesen.

Die She leben im südostchinesischen Hügelland, das zwischen 500 bis 1500 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Es gibt dort reißende Flüsse. Da diese Gebiete nicht weit vom Meer entfernt liegen, ist das Klima mild und feucht. Im Winter ist es zwar kalt, aber die Frostperiode ist kurz. Die Niederschläge sind reichlich, und der Boden ist fruchtbar. Die wichtigsten Agrarprodukte sind Reis, Süßkartoffeln, Weizen, Raps, Bohnen, Tabak und Kartoffeln. In den Berggebieten wachsen viele Bäume und Bambus, die für das wirtschaftliche Einkommen der She sehr wichtig sind. Durch die vielen Baumarten gibt es große Holzvorkommen. Das südöstliche Hügelland ist eines der wichtigsten Waldgebiete Chinas. Zu den einheimischen Produkten gehören Tee, Bambussprossen, Erdnüsse, Raps, Ramie, Champignons, Kampfer, Harz und wertvolle Heilkräuter. Der Tee aus Fujian und Zhejiang genießt sowohl in China als auch im Ausland einen guten Ruf. In den Bergen gibt es reiche Vorkommen an Bodenschätzen wie Kohle, Eisen-, Gold- und Kupfererze, Alaun, Graphit, Gips, Schwefel, Talkum, Glimmer und Porzellanerde sowie andere Buntmetalle.

Die She-Nationalität hat ihre eigene Sprache, die zur sinotibetischen Sprachfamilie gehört. Sie ist dem chinesischen Hakka-Dialekt ähnlich. Eine kleine Anzahl der She in Guangdong spricht die der Miao-Sprache ähnliche "Bunu"- Sprache. Die She haben keine eigene Schrift und verwenden die Schriftzeichen der Han-Chinesen. Die in den verschiedenen Provinzen lebenden She sprechen zudem die Dialekte der jeweiligen Han-Bevölkerung.

Über den Ursprung der She-Nationalität gibt es zwei Auffassungen. Nach der einen sollen die She und die Yao den gleichen Ursprung haben; nach der anderen sollen die She Nachkommen der Yue sein.

Die Urheimat der She-Nationalität soll nach der Überlieferung das Phönix-Gebiet beim Gebiet Chaozhou in der südchinesischen Provinz Guangdong sein. Infolge der grausamen Unterdrückung durch die reaktionären herrschenden Klassen während der verschiedenen Dynastien flohen die She in die Berge und Wälder. Deshalb nannten sie sich früher selbst "Gäste der Berge".

Im 7. und 8. Jahrhundert ließ die Regierung der Tang-Dynastie in den Gebieten Zhangzhou und Tingzhou in der südostchinesischen Provinz Fujian Verwaltungsbezirke errichten, um ihre Herrschaft über die dort lebenden Han-Chinesen und She zu intensivieren.

In der Song-Dynastie zwischen dem 10. und 13. Jahrhundert befanden sich die She-Gebiete schon in der Periode der feudalen Gesellschaft. Neben Wasserreis bauten die She auch Tee, Zuckerrohr und Ramie an.

Im 14. Jahrhundert übersiedelten die She in die Berggebiete von Ost-Fujian, Süd-Zhejiang und Nordost-Jiangxi. Sie lebten dort mit den Han-Chinesen zusammen und haben gemeinsam die Wirtschaft entwickelt. Sie tauschten gegenseitig Erfahrungen bei der Produktion aus und brachten die Produktion auf ein neues Niveau. Aber damals besetzten die Beamten, Grundherren und Reichen mit Gewalt den Ackerboden. Die She-Angehörigen hatten überhaupt kein oder nur wenig Ackerland und mussten daher auswandern oder als Landarbeiter, Gelegenheitsarbeiter oder als Kuli ein kärgliches Leben führen. Die Regierung der Ming-Dynastie zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert führte eine Politik der Beschwichtigung und setzte in den She-Gebieten Beamte aus der Oberschicht der She-Nationalität ein, die ihr dann helfen, ihre Interessen durchzusetzen.

Die She und die Han-Chinesen leben seit langem miteinander. Das Niveau der wirtschaftlichen Entwicklung der beiden Nationalitäten war im großen und ganzen gleich. Nach der Gründung der Volksrepublik China im Jahr 1949 hat die She-Bevölkerung in der landwirtschaftlichen Produktion ihren Fleiß und ihre Weisheit vollauf zur Geltung gebracht. Sie machten Neuland urbar, verbesserten die Produktionstechniken, bauten in großem Maße Bewässerungsanlagen und haben somit die Produktion enorm gefördert.

Die She-Einwohner beschäftigen sich hauptsächlich mit der Landwirtschaft. Da sie an Berghängen leben, gibt es dort nur wenig bebauten Boden. Man legte dort Terrassenfelder an, auf denen man Wasserreis und Süßkartoffeln anbauen kann. Nebenbei beschäftigen sie sich auch mit der Forstwirtschaft und dem Anbau von Tee. Die She-Nationalität ist ein fleißiges Volk. Besonders die Frauen der She verrichten nicht nur die schwere Hausarbeit, sondern beteiligen sich auch an der Feldarbeit.

In den Berggebieten der She-Nationalität wurden nach der Gründung der Volksrepublik 1949 auch kleine Fabriken errichtet. Es gibt bereits Häckselmaschinen, Reisschälmaschinen, Mühlen und Teetrockner. Obwohl die Mechanisierung noch nicht so vollkommen ist, sind die Bauern teilweise schon von der schweren körperlichen Arbeit befreit.

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