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Die Qiang-Nationalität (2)
   2006-03-15 15:53:14    cri
Die Qiang-Nationalität hat keine eigene Schrift. Ihre Sprache gehört zur tibeto-birmanischen Gruppe der sinotibetischen Sprachen. Da die Qiang seit langem engen Kontakt mit den Han-Chinesen haben, beherrschen viele von ihnen die chinesische Sprache und Schrift.

Die Qiang sind schlicht und schön. Männer und Frauen tragen meist lange Kleider aus Leinen mit einer Schaffellweste derüber. Der Kopf ist mit einem Turban bedeckt, und an den Unterschenkeln haben sie Wickelgamaschen. Die Kleider der Frauen sind mit gestickten Borten besetzt, und der Kragen ist mit einer Reihe Silberstücke in Form von Kirschblüten versehen. Dazu gehören noch bestickte Gürtel und Stoffschuhe und Ohrringe, Halsringe, Haarnadeln und Silberanhänger. Nach der Befreiung des Siedlungsgebiets der Qiang durch die neue chinesiche Regierung im Jahr 1950 haben die staatlichen Handelsorganisationen den Qiang viel Baumwollstoff, Seide und silberne Schmuckwaren geliefert, so daß die Tracht der Qiang noch schöner geworden ist.

Da die Gebiete der Qiang bergig sind, das Klima gemäßigt ist, die Niederschlagsmengen ausreichend und die Böden fruchtbar sind, sind die Naturbedingungen sehr günstig für die landwirtschaftlichen Kulturpflanzen wie Mais, Hochlandgerste und Kartoffeln. Deshalb sind die Nahrungsmittel der Qiang hauptsächlich Mais, Hochlandgerste und Kartoffeln, daneben essen sie aber auch Weizen und Buchweizen. Die Qiang rauchen viel und trinken gern Wein und Schnaps.

Die traditionellen Häuser der Qiang sind festungsartige Bauten aus unregelmäßig geformten Steinblöcken mit einem flachen Dach. Diese soliden und praktischen Häuser haben im allgemeinen zwei oder drei Stockwerke. Der oberste Stock dient als Getreidespeicher, der mittlere zum Wohnen und Schlafen und der untere Stock als Stall. Zudem können die Qiang meisterhaft Brunnen anlegen. Die von ihnen gebauten Wasserbrunnen halten lang und sind auch bei den benachbarten Nationalitäten beliebt.

Weil es in den Gebieten der Qiang viele hohe Berge mit tiefen engen Tälern gibt, sind die Verkehrsbedingungen sehr schwierig. Aber die fleißigen und tapferen Qiang haben an steilen Felsen Wege gebahnt und über reißende Ströme Bambushängebrücken, Seilbrücken und Holzbrücken geschlagen. Manche Bambushängebrücken sind 70 bis 100 Meter lang. Sie werden ohne einen einzigen Eisennagel und ohne jeden Brückenpfeiler gebaut, sondern bestehen nur aus mehreren Bambusseilen, auf denen Holzbretter liegen, über die dann Mensch und Tier gehen können. Nach der Befreiung der Siedlungsgebiete der Qiang im Jahr 1950 und besonders nach der Reform und Öffnung Chinas seit 1978 hat sich die Wirtschaft beschleunigt entwickelt. Damit sind auch die Verkehrsbedingungen der Qiang erheblich verbessert worden. Heute überspannen dort zahlreiche große Straßenbrücken aus Stahlbeton und eiserne Hängebrücken die Täler oder die reißenden Ströme.

Im großen und ganzen herrscht bei den Qiang Monogamie. Vor 1950 wurde die Ehe von den Eltern bestimmt. Die Stellung der Frauen war sehr niedrig. Es war bei den Qiang Sitte, dass der Ehemann ins Haus der Ehefrau zog. Die Frau war meistens älter als der Mann. Ferner war beispielsweise die Eheschließung zwischen Verwandten väterlicher- und mütterlicherseits üblich. Wenn der ältere Bruder starb, mußte der jüngere Bruder die Schwägerin heiraten, und wenn der jüngere Bruder starb, mußte der ältere Bruder die Schwägerin zur Frau nehmen. Nach 1950, dem Jahr der Befreiung der Qiang also, wurden diese rückständigen Ehesitten allmählich abgeschafft.

Vor der Befreiung hingen die Qiang, die in der Nachbarschaft von Tibetern lebten, dem Lamaismus an, und im übrigen herrschte eine pantheistische Religion, bei der ein weißer Stein auf dem Dach als Himmelsgott verehrt wurde. Nach der Befreiung haben sich die Qiang meistens von den Fesseln des religiösen Aberglaubens befreit.

Im Laufe der Zeit hat die Qiang-Nationalität eine vielseitige nationale Kultur und Kunst geschaffen. Das volkstümlichste Kunsthandwerk der Qiang ist die Stickerei. Geschickte Frauen können ohne Entwurf verschiedenartige farbenprächtige Muster sticken. Die Qiang können gut singen und tanzen. Es gibt viele wohlklingende Berglieder mit verschiedenen Motiven, Wechselgesänge und Trinklieder. Im allgemeinen wird beim Singen improvisiert. Unter den rhythmischen und freien Tänzen sind der Guozhuang-Tanz und der Ledertrommeltanz nennenswert. An Musikinstrumenten werden Gong, Glöckchen, Schafleder-Trommel, das Blasinstrument Suona (Holzrohrtrompete) und die Bambusflöte verwendet.

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