Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Die Qiang-Nationalität (1)
   2006-03-14 10:54:18    cri
Die Qiang-Nationalität in Südwestchina, dort wo das Autonome Gebiet Tibet und die Provinz Sichan aneinander grenzen, hat über 200 000 Angehörige. Die meisten von ihnen leben konzentriert in Hoch- und Mittelgebirgsgegenden, die übrigen in der Nähe von Städten und Ortschaften entlang den Landstraßen zusammen mit anderen Nationalitäten wie Tibetern, Han-Chinesen und Hui. Das Hauptsiedlungsgebiet der Qiang ist der Autonome Kreis der Qiang-Nationalität in den Gebieten Wenchuan, Lixian, Heishui und Songpan.

Die Siedlungsgebiete der Qiang sind meistens bergig und flussreich. Das Klima ist gemäßigt, die Niederschlagsmengen sind ausreichend und die Böden sehr fruchtbar. In den Mittelgebirgen gibt es viele Wiesen, die als natürliche Weiden benutzt werden können. Ansonsten sind die Berge von dichten Wäldern bedeckt, in denen viele kostbare Arzneimittel wie Chinesische Raupenpilze, Kaiserkronen, Hirschgeweihsprossen, Moschus und Bärengalle zu finden sind. In den tiefen Wäldern leben seltene Tiere wie Pandabären und Stumpfnasenaffen. Dutzende Arten von Bodenschätzen gibt es hier wie Eisenerz, Kohle, Kristall, Glimmer und Gips.

"Qiang" war im Altertum die allgemeine Bezeichnung der Han-Chinesen für die Nomadenvölker in Westchina. Es ist durch historische Aufzeichnungen belegt, dass schon in der Qin- und der Han-Dynastie Angehörige des Ranlong-Stammes, der zu den alten Qiang gehörte, im Nordwesten der heutigen Provinz Sichuan lebten. Im 2. Jahrhundert vor Christus richtete die Han-Dynastie hier Präfekturen ein. Während der Sui- und der Tang-Dynastie dehnte das Königreich Tubo im heutigen Tibet seinen Herrschaftsbereich bis zum Oberlauf des Flusses Minjiang aus. Das von den Qiang bewohnte Gebiet befand sich zwischen dem Gebiet der Han-Chinesen und dem von Tubo kontrollierten Gebiet. Ein Teil der Qiang wurde von den Tibetern und ein Teil von den Han-Chinesen assimilliert. Der Rest entwickelte sich dann zu einer eigenen Nationalität -- der heutigen Qiang-Nationalität, die deshalb nur einen kleinen Teil der Nachkommen der Qiang der alten Zeit umfasst.

Die Qiang und die Han haben schon seit langem enge politische, wirtschaftliche und kulturelle Beziehungen. In der Qin- und der Han-Dynastie existierten im Nordwesten von Sichuan Präfekturen und in der Sui-, der Tang- und der Song-Dynastie wurden Bezirksverwaltungen geschaffen. Die Yuan- und die Ming-Dynastie setzten hier das Tusi-System durch. Anfang der Qing-Dynastie wurde die Macht des Tusi allmählich durch die Politik der Qing-Regierung "Annullierung des erblichen Tusi-Systems und Einsetzung von Verwaltungsbeamten" ersetzt. Dadurch, daß die zentralen Regierungen der verschiedenen Dynastien ihre Beamten in dieses Gebiet sandten, wurden in der Tat die Beziehungen zwischen den beiden Nationalitäten gefördert. Die Qiang tauschten seit je Pferde, Heilkräuter und andere einheimische Produkte bei der Han-Nationalität gegen Ackergeräte, Werkzeuge und Gebrauchsartikel. Dadurch wurde ihre soziale und wirtschaftliche Entwicklung gefördert.

Im Jahr 1950 wurde das Gebiet der Qiang-Nationalität befreit. Vor der Befreiung war die Produktionstechnik der Qiang sehr rückständig. In manchen Gegenden wurde der Ackerbau noch der uralten Methode der Brandrodung betrieben. Die feudale Grundherrenwirtschaft war die dominierende Produktionsweise. Die Grundherren und Großbauern, die nur 8% der Bevölkerung ausmachten, besaßen 43% des gesamten Ackerbodens, und die armen Bauern und Landarbeiter, die 43% der Gesamtbevölkerung ausmachten, hatten nur 16% des Ackerbodens. Der Pachtzins wurde hauptsächlich in Naturalien entrichtet und betrug 50 bis 70% des Ernteertrags. Außerdem beuteten die Grundherren die armen Bauern durch Wucher aus. Viele Bauern verloren dadurch den Boden und mussten auswandern oder als Tagelöhner arbeiten. Es mangelte den meisten Qiang an Nahrungsmitteln und Kleidung. In manchen Dörfern hatten die Bewohner noch nicht einmal Baumwolldecken und mussten sich in der Nacht um ein Feuer scharen.

Nach der Befreiung sorgten die Qiang für soziale Ordnung, entwickelten die Produktion, errichteten demokratische Machtorgane und führten eine Bodenreform durch. Im Juli 1958 wurde der Autonome Kreis der Qiang-Nationalität Maowen gegründet. Besonders nach der Reform und Öffnung Chinas seit 1978 hat sich das Gebiet der Qiang gesellschaftlich und wirtschaftlich stark entwickelt. Früher gab es im Gebiet der Qiang keine Industrie. Jedes Ackergerät und jede Nähnadel musste aus anderen Gebieten herbeigeschafft werden. Heute gibt es eine ganze Reihe von Fabriken und Bergwerken. Auch die Verkehrsbedingungen sind erheblich verbessert worden. Das Kultur- und Bildungswesen, die Wissenschaft und das Gesundheitswesen im Gebiet der Qiang haben sich ebenfalls gewaltig entwickelt. Dementsprechend wurde der Lebensstandard der Qiang erheblich verbessert.

1     2 

     mehr zum Thema Ihre Meinung

Not Found!(404)

Not Found!(404)