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Die Pumi-Nationalität (2)
   2006-03-14 10:50:36    cri
Die meisten Dörfer der Pumi liegen an Berghängen und sind im allgemeinen nur einen halben Kilometer voneinander entfernt. Die Holzhäuser der Pumi haben zwei Stockwerke. Oben wohnen die Menschen, und unten die Tiere. In der Mitte des Wohnraumes gibt es eine Feuerstelle, auf der ein eiserner dreifüßiger Ständer steht. Hinter der Feuerstelle gibt es eine Nische.

Die Hauptnahrungsmittel der Pumi sind Mais, Reis, Weizen und Hochlandgerste. Aber es gibt nicht viele Gemüsesorten. Vorhanden sind beispielsweise Rettich, Eierfrüchte und Kürbisse. Das Lieblingsgericht der Pumi ist "Pipa-Fleisch". Einem geschlachteten Schwein werden Knochen und Eingeweide entfernt und das Fleisch mit Salz und Cayennepfeffer eingelegt, und schließlich wird die Schweinehaut zusammengenäht. Da das ganze Fleischstück dadurch die Form des chinesischen Musikinstrumentes Pipa erhält, nennt man es "Pipa-Fleisch". Die Pumi rauchen gerne und trinken gerne Tee und Schnaps. Schnaps ist bei Opferzeremonien und als Geschenkfür Verwandte und Freunde unentbehrlich.

Die Pumi-Frauen in den Gebieten Ninglang und Yongsheng bedecken ihre Haare mit großen Tüchern, flechten sich Zöpfe, die sie mit Jak schwänzen und Seidenfäden zusammenbinden und vorne auf dem Kopf zu einem Kranz feststecken. Sie tragen weite Jacken, die andere rechten Seite vorn geknöpft werden, und lange Faltenröcke, benutzen breite rote, grüne, blaue und gelbe Bänder als Gürtel und tragen um die Schultern Umhänge aus Schafsleder. Die Frauen in den Gebieten Lanping und Weixi tragen gerne kurze schwarze, blaue und weiße Jacken, die an der Seite geknöpft werden, und darüber Umhänge, außerdem lange Hosen und Schürzen mit bestickten Borten. Als Schmuck tragen sie silberne Ohrringe und Armbänder oder -reifen. Die Kleidung der Männer in den verschiedenen Pumi-Gebieten ist im großen und ganzen gleich: Kurze Jacken aus Leinen, weite Hosen und Westen aus Schafsfell. Die reichen Leutenehmen Mäntel und Duftbeutel mit sich, wenn sie ausgehen.

Vor der Gründung der Volksrepublik China im Jahr 1949 gab es bei den Pumi noch Überreste der Sippengemeinschaft. Im Kreis Yongsheng lebten die Angehörigen der Pumi-Sippen in engem Raum zusammen. Jede Sippe hatte eine eigene Bezeichnung. Eheschließungen innerhalb einer Sippe waren nicht gestattet. Die Streitigkeiten innerhalb einer Sippe wurden von den Sippenältesten geregelt. Geriet ein Mitglied der Sippe in Schwierigkeiten, waren die anderen Mitglieder dazu verpflichtet, ihm zu helfen. Im Kreis Yongshengv wurde die Asche der Verstorbenen der gleichen Sippe gemeinsam in einer Berghöhle aufbewahrt.

Die Pumi in den Gebieten Ninglang und Yongsheng lebten früher in großen Familien zusammen, bei den Familien in den Gebieten Lanping und Weixi waren es jeweils zwei oder drei Generationen. Die Familie bildete die Grundeinheit der Gesellschaft bei den Pumi. Der Sohn erbte das Vermögen der Familie. Es war Sitte, dass der jüngste Sohn das Erbrecht auf das Haus hatte. Monogamie war die übliche Eheform. Nur Grundherren hatten mehr als eine Frau. Bei der Wahl des Ehepartners hatten die Eltern das letzte Wort. Die Pumi heirateten sehr früh, Frauen mit 15 Jahren und Männer mit18 Jahren. Nach der Gründung der Volksrepublik im Jahr 1949wurden feudale Sitten und Gebräuche aufgehoben, wie beispielsweise die Zwangsehe, Verlobung vor der Geburt und die hohen Ausgaben beim Ausrichten einer Hochzeit. Heute sind Frauen und Männer gleichberechtigt.

Im Gebiet Ninglang, wo die Pumi mit den Naxi und Yi zusammenleben, werden die Toten verbrannt, während im Gebiet Lanping, nicht weit von den Bai-Gebieten, die Erdbestattung verbreitet ist. Im Kreis Weixi, der zwischen den erwähnten Gebieten liegt, sind sowohl Feuer- als auch Erdbestattung populär.

Die Pumi haben ihre eigenen Feste, wie das Neujahrsfest, das Halbmonatsfest und das Weinprobefest. Von den anderen Nationalitäten beeinflusst, feiert man in manchen Pumi-Gebieten auch das Totenfest und das Drachenbootfest. Das Neujahrsfest entspricht dem überall in China gefeierten Frühlingsfest. An diesem Fest gedenken die Familien einer Sippe ihrer Ahnen und veranstalten ein gemeinsames Essen. Ferner finden Sportveranstaltungen statt, wie zum Beispiel Pferderennen, Scheibenschießen, Ringen und Hochsprung. Die Pumi in Ninglang feiern am 14. Tag des letzten Monats nach dem Mondkalenders das Halbmonatsfest. An diesem Tag ziehen alle Leute neue Kleider an, und alt und jung gehen in die Berge, veranstalten einen Festabend am Lagerfeuer und übernachten dort in den Bergen. Das Weinprobefest findet jedes Jahr nach der Ernte im Frühlingjahr statt. Vor dem Fest wird aus dem neu geernteten Getreide Weingemacht. Beim Fest kocht man neuen Reis, gedenkt der Ahnen und lädt dann die Verwandten zu einem Festessen ein, um mit ihnen die reiche Ernte zu feiern. Diese Feste stehen alle im Zusammenhang mit der Produktion und dem religiösen Glaubender Pumi-Nationalität.

Die Pumi können gut singen und tanzen. Bei Hochzeiten und sonstigen Feierlichkeiten und Festen finden immer Wettbewerbe im Wechselgesang statt. Die Tänze stellen meistens Produktions-Tätigkeiten wie Pflügen, Jagd, Spinnen und Weben dar und werden von Musikinstrumenten wie Mondorgel und Flöte begleitet. Die Tänze sind lebhaft und die Melodien schön und heiter.

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