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Die Naxi-Nationalität (2)
   2006-03-08 15:36:23    cri
Die Naxi-Sprache gehört zum Yi-Sprachzweig der tibeto-birmanischen Sprachgruppe der sino-tibetischen Sprachfamilie. Schon vor 1000 Jahren besaßen die Naxi die Dongba-Bild-Schrift und die Geba-Silbenschrift. In ihnen wurden viele schöne volkssagen, Gedichte und klassische religiose Schriften aufgezeichnet, die aber im volk nicht verbreitet wurden. Im Jahr 1957 half die Zentrale Volksregierung den Naxi beim Entwurf eines latainischen Alphabets für ihre Sprache. Da die Naxi in den letzten Jahrhunderten enge politische, wirtschaftliche und kulturelle Kontakte zum chinesischen kernland hatten, ist Chinesisch zum wichtigen Kommunikationsmittel im sozialen Leben der Naxi geworden.

Die Naxi-Literatur ist vielfältig in Formen und Inhalten. Es gibt sowohl von Dichtern niedergeschriebene Werke, als auch zahlreiche mündliche Überlieferunge, die von den Werktätigen gemeinsam geschaffen worden sind. Zu erwähnen sind beispielsweise Epen und Volkserzählungen wie "Die Schöpfung", "Die Reichen stehlen Rinder", "Die Rache" und "Melodie der Flucht aus einer Ehe". Diese Überlieferungen sind durch ihre schlichte Sprache, ihre interessanten Themen und ihren nationalen Stil gekennzeichnet. "Das Dongba-Sutra", ein religiöses Buch der Naxi, ist in Bilderschrift geschrieben und könnte schon in der Tang-Synastie entstanden sein. Es schildert das soziale Leben der Naxi-Nationalität in der langen Übergangsperiode von der Sklavenhaltergesellschaft zu feudalen Gesellschaft und ist sehr aufschlußreich für die Erforschung von Literatur, Geschichte und Religion der Naxi.

Unter den Naxi-Angehörigen finden sich viele gute Sänger und Tänzer. Zu Hochzeits- und Trauerfeiern werden Gesangs- und Tanzveranstaltungen organisiert. Die volkstümlichen Lieder sind entweder kurze Stücke oder Balladen. Sie werden mit hoher und kräftiger Stimme gesunden, sind durch einen klaren Rhytmus gekennzeichnet und werden in der Regel von einfachen Tanzbewegungen begleitet. Als Begleitinstrumente dienen unter anderem angehnem harmonische und wohlklingende Flöten und Mundorgeln. Die Tänze sind schwungwoll und heiter.

Die Architektur, Schnitzerei und Malerei der Naxi haben ein recht hohes Niveau erreicht. Der traditionelle Stil der Naxi wurde mit denen der Han-Chinesen und der Tibeter vermischt und ist heute durch lokale Besonderheiten geprägt. Bekannte Baudenkmäler wie der "Dabaoji-Palast", die "Liuli-Halle", der "Dading-Pavillon" und der "Wufeng-Turm" in Beisha im Kreis Lijiang wurden zur Zeit der Ming-Synastie gebaut. An den Wänden dieser Bauten sind wertwolle Wandmalereien erhalten geblieben, die die Prägnanz und Gleichmäßigkeit der tibetischen Malerei mit der religiösen Malerei aus der Tan-Zeit vereinige und ein sehr wertvolles Kulturerbe der chinesischen Nation bilden. Die moderne Malerei der Naxi hat nach der Gründung der Volksrepublik China im Jahr 1949 eine neue Entwicklung erlebt.

Natuerscheinungen wie Berge, Wasser, Wind und Feuer wurden von den Naxi als Gottheit verehrt. Ein Teil der Naxi waren Anhänger des Lamaismus. Auch mit anderen Sekten des Budhismus und dem Christentum ist Lijiang in Berührung gekommen, sie fanden aber dort wenig Verbreitung.

Die traditionelle Tracht der Naxi-Frauen besteht aus einer weiten Jacke mit breiten Ärmeln und einer Weste darüber, einer Faltenschürze und langen Hosen. Häufig zu sehen ist ein Schulterumhang aus Schafleder, auf das Sternbilder, die Sonne und der Mod gestickt sind. Es soll symbolisieren, daß Frauen schon sehr früh aufstehen, wenn noch die Sterne am Himmel stehen, und erst spät von der Feldarbeit zurückkehren, wenn schon der Mond vom Himmel scheint. Die Naxi-Frauen in Ninglang tragen einen bis zum Boden reichenden Faltenrock und ein kurzes Oberkleid. Auffällig sind ein um den Kopf gewickeltes langes schwarzes Tuch und große silberne Ohrringe. Die Kleidung der Naxi-Männer unterscheidet sich kaum von der der Han-Chinesen.

Das "Fest der Landgeräte" im ersten Monat des Mondkalenders, das "Drchenkönig-Fest" im dritten Monat und das "Fest der Pferde" im siebten Monat sind die traditionellen Feste der Naxi und spielen eine große Rolle in der Förderung des Austausches von Produktionserfahrungen, Produktionsgeräten, einheimischen Produkten und Spezialitäten und sind eine Gelegenheit für die gegenseitige unterstützung und den freundschaftlichen Verkehr zwischen den Naxi und anderen in der Nähe lebenden Nationalitäten. Daneben feiern die Naxi auch die Feste der Han-Chinesen und anderer in ihrer Nähe lebender Nationalitäten, so das Frühlingsfest, das Totenfest, das Drachenbootfest, das Mondfest und das Fackelfest.

Von alters her war bei den Naxi die Feuerbestattung verbreitet, erst Ende der qing-Synastie begann man in einigen Gebieten mit der Erdbestattung. Vor 1949 lebten die Naxi in LIjiang, Weixi und Yongsheng in Einzelfamilien unter feudaler Grundherenwirtschaft. Bei de Naxi wurde die Monogamie durchgesetzt. Die Macht des Mannes war sehr groß, die soziale Position der Frau dagegen niedrig, sie besaß zum Beispiel kein Erbrecht, und die Auswahl des Ehepartners oblag allein den Eltern.

Bei einigen Naxi-Stämmen in Yongning und in yanyuan, Provinz Sichuan, waren vor der demokratischen Reform der 50er Jahre noch Überreste einer matriarchalischen Familienordnung anzutreffen. Die Familienstammbäume bauten sich um die Mütterliche Linie auf. Mit der Mutter lebten die Kinder, sie war Mittelpunkt und Herrin der Familie. Besitz wurde in matriarchalischer Linie vererbt, von der Mutter auf ihre Kinder oder vom Onkel mütterlicherseits auf neffen und Nichten. Die Frauen waren die wichtigsten ARbeitskräfte in der Produktion und wurden inner- und außerhalb der Familie von allen geehrt.

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