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Die Mulao-Nationalität (2)
   2006-03-08 15:29:04    cri
Die Mulao-Sprache gehört zum Dong-Shui-Stprachzweig der Zhuang-Dong-Sprach-gruppe innerhalb der sino-tibetischen Sprachfamilie. Sie ist mit der Maonan- und der Dong-Sprache verwandt. Da die Mulao mit den Han-Chinesen und der Zhuang-Nationalität ihres Gebietes enge Beziehungen haben, hat ihre Sprache viele Wörter von diesen beiden Sprachen übernommen. Die meisten Mulao können Chinesisch sprechen und ein Teil kann auch die Zhuang-Sprache.

Die Wohnhäuser, die Kleidung, das Essen und die Sitten und Gebräuche der Mulao haben ein eigenes Gepräge. Da die Mulao seit langem gemischt mit den Han-Chinesen und den Zhuang leben, war jedoch vieles im Grunde genommen gleich wie bei diesen beiden Nachbarn. Die Wohnhäuser sind meistens flache Häuser mit drei nebeneinander liegenden Räumen. Die Wände bestehen aus Lehm, und das Doch ist mit Ziegeln gedeckt. Es gab nur wenige Strohhütten. Früher jedoch waren nur Grundherren und Großbauern in der Lage, die Wände der Häuser aus Ziegelsteinen zu bauen. Der Kochherd lag halb in der Erde. Der STall lag neben dem Wohnbereich.

Ihre Hauptnahrungsmittel sind Reis, Mais und Süßkartoffel. Früher konnten sich nur die wenigen Familien der Großbauern und Grundherren Besseres leisten. Die meisten Mulao jedoch aßen am Tage zweimal Brei und einmal Reis. Bei manchen Familien gab es sogar dreimal nur Brei. Salzgemüse und Sojasoße gab es zu jeder Mahlzeit. Die Mulao essen gern saure und scharfe Gerichte und klebrigen Reis dazu. Nicht gestattet war ihnen das Essen von Katzen- und Schlagensfleisch. Die Kleidung der Mulao ist meistens dunkelfarbig. Früher spannen, webten, färbten und nähten sie alles selbst. Die Form ihrer Kleidung unterscheidet sich kaum von der der Han-Chinesen und der Zhuang. Männer tragen in der Mitte geknöpfte Jacken und lange Hosen, ältere Männer ziehen an der Seite zugeknöpfte Jacken vor. Im allgemeinen tragen die Männer Strohschuhe. Früher flochten die Mädchen Zöpfe, und nach der Heirat steckten sie das Haar hoch. Doch heute haben sie kurzes Haar und schmücken sich mit Ohrringen, Armreifen und Fingerringen.

Früher entschieden die Eltern über die Ehe ihrer Kinder, die sehr früh heirateten. Nur wenige junge Leute lernten sich selbst kennen und hatten Gelegenheit, sich ineinander zu verlieben. Es war bei den Mulao Sitte, dass die Ehefrau nach der Heirat nicht ins Haus des Mannes zog. Erst nach Geburt des ersten Kindes kam die Frau ins Haus des Mannes. Die Mulao durften auch Han-Chinesen und Zhuang heiraten. Vor der Gründung der Volksrepublik China 1949 waren die Formalitäten für eine Heirat sehr kompliziert und die Kosten dafür sehr hoch. Die reichen Leute hatten mehrere Frauen, während die armen Männer oft nicht in der Lage waren, überhaupt zu heiraten.

Die Mulao sind Polytheisten und haben viele Feste. Das „Yifan"-Fest, das alle drei Jahre gefeiert wird, ist ihr größtes Fest zur Feier einer reichen Ernte und zur Bitte um Schutz für Menschen und Tiere Zum Yifan-Fest schlachtete man früher Schweine und Schafe, sang Lieder, führte Tehaterstücke, Opern und den Drachentanz auf. Außerdem lasen Geistliche aus den heiligen Schriften vor. Die Einwohner feierten oft mehrere Tage und Nächte lang. Außer im Oktober und November gab es während der anderen Monate stets Feste, wie beispielsweise das Neujahr nach dem traditionellen Mondkalender. Der 8. Tag des 4. Mondmanats ist der Tag des Rindes. Man arbeitet an diesem Tag nicht auf den Feldern, so dass die Rinder sich ausruhen können. Am 5. Tag des 5. Mondmonats ist der Tag der Jugendlichen. Die Bewohner der verschiedenen Dörfer, Männer und Frauen, alt und jung, versammeln sich zum Wechselgesang. Die jungen Leute benutzen diese Gelegenheit, sich einen Freund beziehungsweise eine Freundin zu suchen. An solchen Festtagen veranstaltete das ganze Volk Gebetszeremonien, arbeitete nicht und bereitete ein festliches Essen.

Die beliebtesten Formen der Unterhaltung bei den Mulao ist das Singen von Volksliedern und Opermelodien. Vor der Gründung der Volksrepublik China 1949 gab es fast in jeder Familie Liederbücher und in jedem Dorf Meistersänger. Sie sangen bei den verschiedenen Festen. Beim Marktfest brachten die jungen Leute ihre Liebe zueinander durch Gesang zum Ausdruck. Es war Sitte, junge Leute, die einander nicht kannten, zum Wechselgesang einzuladen. Unhöflich war es, die Einladung abzulehnen.

Früher war bei der Mulao-Nationalität die Familie die Grundeinheit bei der Produktion. Die Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau war nicht so streng, im allgemeinen waren die Männer für das Pflügen, Düngen und Dreschen verantwortlich und die Frauen für das Umpflanzen und die Pflege der Setzlinge, das Mählen, den Gemüseanbau und den Haushalt. Da es in den Gebieten der Mulao wenig Nutzfläche, aber reichlich einheimische Produkte und sonstige Ressourcen gab, war das Nebengewerbe sehr entwickelt. Die Mulao pflückten Heilkräuter, hielten Tiere, schmiedeten Eisen, stellten Tonbehälter und Ziegel her, webten Stoffe und spannen Wolle.?

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