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Die Mulao-Nationalität (1)
   2006-03-07 15:34:05    cri
Die Mulao-Nationalität hat rund 25 000 Angehörige. 90% von ihnen leben im Kreis Luocheng des Autonomen Gebiete der Zhuang-Nationalität Guangxi. Auch in den Kreisen Yishen, Licheng, Du'an und Yicheng nahe dem Kreis Luocheng leben sie. Eine kleine Anzahl findet sich auch in den Kreisen Hechi, Huanjiang und Donglan.

Im Gebiet der Mulao gibt es viele Berge. Die Flüsse Wuyangjiang und Longjiang durchfließen dieses Gebiet. In dem Gebiet zwiscen den steinigen Bergen und dem Hügelland gibt es zahlreiche Täler und Ebenen. Die Mulao wohnen sowohl in Berggegenden als auch in Flußtälern. Das Klima hier ist mild, und die Niederschlagsmenge reichlich. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 21 G.C. Die jährliche Niederschlagsmenge liegt bei über 1300 mm. Das alles ist sehr geeignet für die Landwirtschaft. Angebaut werden Wasserreis, Mais, Bohnen, Kartoffeln, Kürbisse und Baumwolle. Außerdem finden sich Heilkräuterwie zum Beispiel Gallapfel und Geißblatt. Es gibt hier große Kohlen-, Eisenerz- und Schwefelvorkommen.

Während der Wei- und der Jin-Dynastie zwischen dem 3. und 5. Jahrhundert wurden die Mulao auch einheitlich als "Lao" und "Ling" bezeichnet, da sie sich aus denen entwickelt hatten. Historischen Aufzeichnungen und Überlieferungen zufolge leben die Mulao mindestens shcon seit der Yuan- ode Anfang der Ming-Dynastie, also seit etwa dem 14. Jahrhundert im Gebiet Loucheng. Die Gesellschaftsverhältnisse waren zu jener Zeit feudal. Gemeinden und Dörfer wurden errichtet. Jedes Jahr mußten die Mulao an den Kaiserhof je einmal im Sommer und Winter Reis als Steuern abliefern. Während der Qing-Dynastie vom 17. Jahrhundert bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die Gebiete der Mulao in "Li" aufgeteilt und dieses wieder in "Dong"unterteilt. Jede "Dong" umfaßte über 10 Familien mit einem Oberhaupt, das von allen Einwohnern gewählt wurde. Es war für die Erhebung und Weiterleitung von Getreide und Geld verantwortlich. Da untereinander verwandte Mulao mit gleichem Familiennamen in einer Gegend lebten, wurden die "Dong" später wieder in "Fang" unterteilt. Im Grunde genommen waren das deudale Bezeichnungen für Namen und Familien. Manche Gemeindeältesten und Stammeoberhäupter hatten sowohl Macht bei den Mulao als auch enge Beziehungen zu den Regierungsbeamten. Sie verbündeten sich auch heimlich mit Banditen und zwangen die Einwohner, sich an die "Vorschriften der Gemeinde, des Stammes und der Familie" zu halten, und versuchten mit allen Mitteln, das Stammsrecht, die Autorität des Mannes und andere feudalistische patriarchalische Verordnungen zu rechtfertigen.

Um gegen die Unterdrückung und Ausbeutung durch die feudale Herrscherklasse zu kämpfen, erhob sich die Mulao-Bevölkerung mit anderen Nationalitäten zusammen wiederholt zum Kampf. Im Winter 1949, also kurz nach der Gründung der Volksrepublik China am 1. Oktober 1949, hat die Chinesische Volksbefreiungsarmee mit Unterstützung der Mulao und anderer Nationalitäten den Kreis Luocheng und andere von den Mulao bewohnte Gebiete befreit.

Wirtschaft und Kultur der Mulao waren bereits vor der Gründung der Volksrepublik ziemlich entwickelt. Ihre Anbautechnik, ihre landwirtschaftlichen Kulturen und ihre Produktionsgeräte waren denen der Han-Chinesen und der Zhuang ähnlich. Es gab bei ihnen Ackergeräte wie eiserne Pflüge, Eggen, Hacken und Sicheln. Sie hatten Rinder, Büffel und Pferde als Zugtiere. Die Wasserreisfelder nahmen 60% des nutzbaren Ackerlandes ein. Nach der Reisernte wurde ein Teil der Felder mit Weizen, Raps oder Gemüse bebaut, während der andere Teil brachlag. In den Berggebieten baute man hauptsächlich Mais, aber auch Bohnen, Erdnüsse, Baumwolle und Kürbisse an. Im allgemeinen wurde Naturdünger verwendet. Die Ackerfelder wurden durch Fluß- und Quellwasser bewässert. DA früher die Grundherren und die reichen Bauern einzelne Abscnitte der Flüsse und Bäche in Besitz hatten und dort Dämme und Kanäle bauten, wurde das Wasser nicht optimal genutzt. Dadurch herrrschte am Unterlauf der Flüsse oft schwerer Wassermangel. In manchen Berggebieten mangelte es sogar an Trinkwasser für Menschen und Tiere. Der Hektarertrag war niedrig.

Vor der Gründung der Volksrepublik China 1949 waren die Felder in den von Mulao bewohnten Gebieten sehr konzentriert. Grundherren und Großhauern besaßen durchschnittlich doppelt bis viermal so viel Land wie die Mittelbauern, und fünf- bis zehnmal so viel wie die armen Bauern. Außerdem beuteten die Grundherren und Großbauern die Mulao durch Wucherzinsen aus. Lieh man sich Getreide aus, so lag der jährliche Zinssatz gewöhnlich bei 50 bis 100%, manchmal sogar bei 150 bis 200%. Die Pachtzinsen waren in Naturalien zu leisten. 60% des geernteten Getreides mußten den Grundherren gegeben werden. In manchen Gegenden mußten die Pächter außerdem unentgeltlich für die Grundherren arbeiten. Diese grausame Ausbeutung hinderte seblstverständlich die Weiterentwicklung der landwirtschaftlichen Produktion.

Nach der Gründung der Volksrepublik China 1949 wurde dieser Zustand verändert. Zuerst wurde in den von den Mulao bewohnten Gebieten die Bodenreform durchgeführt. Anschließend wurden mit Hilfe der Volkregierung zahlreiche Bewässerungsanlagen gebaut, die über 300 ha Ackerboden bewässern können, während die Bewässerungsfläche in der ersten Zeit der Volksrepublik nur bei etwa 270 ha lag. Ihre Getreideproduktion stieg auch von Jahr zu Jahr. Auch die industrielle Produktion entwickelte sich schnell in den Gebieten der Mulao. Es wurden zahlreiche Fabrikenzur Herstellung von Zement, Kunstdünger, Pflanzenschutzmitteln sowie zur Herstellung und Reparatur von Landmaschinen und zur Holzverarbeitng eingerichtet.

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