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Die Maonan-Nationalität (2)
   2006-03-02 15:34:24    cri
Die Maonan-Nationalität hat rund 105 000 Angehörige, die in den Kreisen Huanjiang, Hechi, Nandan, Yishan und Du'an im Autonomen Gebiet der Zhuang-Nationalität Guangxi leben. Die Gegenden Xianan, Zhongan und Shangnan im Kreis Huanjiang wurden als "Heimat der Maonan" bezeichnet.

Über 80% der gesamten Maonan-Bevölkerung führen den Familiennamen Tan. Einer Überlieferung zufolge lebten die Vorfahren de Maonan im Kreis Wuling im Bezirk Changde in der Provinz Hunan im zentralen Süden Chinas. Etwa zu Anfang der Ming-Dynastie, also im 14. Jahrhundert, übersiedlten die Maonan in ihr jetziges Siedlungsgebiet. Die Männer heirateten einheimischen Frauen und wurden dort sesshaft. Neben dem Familiennamen Tan gibt es noch die Namen Lu, Meng, Wei und Yan. Man sagt auch, dass ihr Ursprung in der ostchinesischen Provinz Shandong und in der südchinesischen Provinz Fujian liegt.

Die Maonan mit gleichem Familiennamen leben meistens in einem Ort. Mehrere Haushalte bilden ein Dorf, von denen die größten bis zu hundert Familien haben. Ihre Wohnhäuser und ihre Kleidung sind im großen und ganzen wie die der Han-Chinesen und der Zhuang-Nationalität. Die Maonan wohnen in zweistöckigen Häusern mit Ziegeldächern und Lehmwänden. Die Menschen wohnen im oberen Geschosse, die Tiere im unteren.

Die Hauptnahrungsmittel der Maonan bestehen aus Reis und Mais und darüber hinaus aus Hirse, Süßkartoffeln und Kürbissen. Die Maonan rauchen viel, trinken gern Schnaps und Tee und essen sehr scharf. Nach der Ernte der Süßkartoffeln wählen die Maonan die größten aus und legen diese 20 bis 30 Tage lang ins Freie. Durch die Sonne am Tag und den Tau in der Nacht werden die Süßkartoffeln noch schmackhafter. Sie werden im Keller 20 Tage lang gelagert. Danach kocht man sie zum Essen. Süßkartoffeln dieser Art sind die Lieblingsspeise der Maonan.

Die Maonan sind monogam. Früher entschieden die Eltern über die Ehe ihrer Kinder. Es war bei den Maonan Sitte, dass die Ehefrau nicht im Haus der Schwiegereltern lebte. Wenn der Mann starb, heiratete der Bruder des Mannes die Witwe, denn sie durfte sonst keinen anderen Mann mehr heiraten. Bei der Trauerfeier las ein Geistlicher aus den heiligen Schriften. Der Sohn des Verstorbenen musste Wasser aus dem Fluss oder dem Brunnen "kaufen" und den Toten waschen. Vor der Beisetzung tröpfelte man in das Grab Hühnerblut und betete um Glück für die Nachkommen des Verstorbenen.

Die traditionellen Feste der Maonan sind denen der Han-Chinesen und der Zhuang-Nationalität ähnlich. Sie feiern das Frühlingsfest, das Zhongyuan-Fest und das Qingming-Fest, nämlich das Totengedenk-Fest. Außerdem haben die Maonan noch das "Fenglong"-Fest, an dem sie der Götter und Ahnen gedenken. Dieses Fest beginnt zwei Tage vor dem Tag "Fenglong" nach dem traditionellen Kalender der Maonan, man nennt es auch das Fest des "Mai-Tempels". An dem "Fenglong"-Tag versammeln sich alle Dorfbewohner zu einer Zeremonie, bei der um eine reiche Ernte gebetet wird. Zu dieser Feier kehren auch die verheirateten Töchter, die in anderen Gegenden leben, in die Heimat zurück. Außerdem kommen auch Verwandte aus fernen Gebieten. Zum Empfang der Gäste bietet man eine besondere Art klebrigen Reises, der mit Zutaten aus fünf Farben verziert ist. Bei den Maonan gab es früher viele Tabus. Man arbeitete zum Beispiel am 6. Tag des 6. Mondmonats am Tag des Herbstbeginns und an anderen Festtagen nicht. Das behinderte die normale Produktionstätigkeit und wurde nach der Gründung der Volksrepublik China im Jahr 1949 zusammen mit sonstigen feudalen Sitten bezüglich Hochzeit, Begräbnis und anderen Festen abgeschafft.

Die Sprache der Maonan gehört zum Dong-Shui-Sprachzweig der Zhuang-DongSprachgruppe der sino-tibetsischen Sprachfamilie. Da die Maonan seit langer Zeit mit den Han-Chinesen und Zhuang engen Kontakt haben, können fast alle Maonan auch Chinesisch und die Zhuang-Sprache. Chinesisch ist ihre allgemeine Verkehrssprache.

Der Gesang ist die beliebteste Unterhaltungsform der Maonan. Die Maonan-Oper ist sehr populär. Sie hat viele Geschichten und Volkssagen zum Inhalt. Die Schnitz- und Flechtarbeiten sind das traditionelle Kunsthandwerk der Maonan. Ihre Stein- und Holzschnitzereien sind durch feine Arbeit und anschauliche Gestaltung gekennzeichnet. Von ihren Flechtarbeiten sind die verschiedenfarbigen Sonnenhüte aus Bambus und die Bambusmatten am bekanntesten.

Die Maonan sind sehr höflich und gastfreundlich. Die Männer reden sich gegenseitig als Brüder an. Wenn Gäste kommen, werden sie sofort mit Orangen und Süßkartoffeln bewirtet. Beim Essen sitzen alle ungeachtet der Altersunterschiede beisammen. Es herrscht immer eine herzliche Atmosphäre. ?

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