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Die Lhoba-Nationalität (2)
   2006-02-22 16:37:53    cri
Wie wir in der letzten Sendung berichtet haben, wurden die Lhoba vor der friedlichen Befreiung im Jahre 1951 in zwei Klassen geteilt: die "Maiba" -- nämlich die Herren, und die "Nieba" -- nämlich die Gemeinen. Die "Maiba" hielten sich für reine edle "Hohe Menschen", während die "Nieba" als "Niedrige Menschen" betrachtet wurden. Die Ehen wurden bei den Lhoba früher streng innerhalb der einzelnen Klassen geschlossen. Es waren hauptsächlich Kaufehen. Im großen und ganzen herrschte Monogamie vor. Die Stellung der Frau in der Familie war sehr niedrig. Das Erbrecht lag beim Mann. Bei manchen Stämmen der Lhoba galt die Sitte, daß der Sohn den Namen des Vaters übernehmen mußte.

Die Kleidung der Männer und Frauen sowie die Sitten und Gebräucheder Lhoba-Nationalität sind bei den verschiedenen Stämmen sehr unterschiedlich. Die Männer in einigen Orten im Norden von Luoyu tragen im allgemeinen schwarze Schafwollwesten mit einem Halsausschnitt, die Brust und Bauch bedecken, und auf dem Rücken ein Stück Wildrindsleder, das mit einem Gurt an den Schultern befestigt wird. Der Hut ist aus Bärenfell gearbeitet oder aus Lianen geflochten, mit einem Bärenfellrand. Die Lhoba laufen barfuß. Ohrringe und Halsketten aus Bambusrohr sind ein häufiger Schmuck. Kette, Pfeil, Bogen und Säbel werden an der Hüfte getragen. Die Frauen tragen kurze Blusen mit einem runden Halsausschnitt und engen Ärmeln aus Leinen, einen knielangen Wollrock und Wickelgamaschen an den Unterschenkeln. Auch sie gehen barfuß. Männer und Frauen tragen gern viel Schmuck.

Auch die Nahrungsmittel der Lhoba sind in den verschiedenen Gebieten nicht gleich. In den nördlichen Gegenden essen sie mit heißem Wasser zubereitete Klöße aus Maismehl oder Hirse, aber auch Reis und Pfannkuchen aus Buchweizenmehl. Die Lhoba in den von Tibetern bewohnten Gebieten essen auch Zanba und Kartoffeln und trinken Wein. Bei Ernte- und Jagdfesten versammeln sich alle Dorfbewohner, alt und jung, Mann und Frau, trinken Wein und singen Lieder, um einander Frieden und Glück zu wünschen.Infolge der rückständigen Produktionsweise und der schweren Unterdrückung durch die drei großen tibetischen Lehnsherren lebten die Lhoba in der alten Gesellschaft stets in Not und Elend. Wegen Mangels an Salz und Nahrungsmitteln hatten viele Lhoba Kröpfe. Viele waren von Geburt an taubstumm. Da die Wohnbedingungen sehr primitiv und die hygienischen Verhältnisse sehr schlecht waren, lag die Lebenserwartung sehr niedrig, und die Bevölkerungszahl sank von Jahr zu Jahr.

Im Jahr 1951 wurde Tibet friedlich befreit. Damit wurde auch die Lhoba-Nationalität befreit. Von da an haben die Lhoba einen neuen Weg eingeschlagen. Die Volksregierung gab ihnen Kredite und materielle Hilfe, um die Produktion zu entwickeln und das Leben zu verbessern. Nachdem der von der reaktionären Clique der tibetischen Oberschicht 1959 angezettelte bewaffnete Putsch zerschlagen worden war, wurde in den Siedlungsgebieten der Lhoba wie in den übrigen Gebieten Tibets die demokratische Reform durchgeführt. Die Sklaven, die seit Gegenrationen wie Tiere geschuftet hatten, bekamen Felder, Ackergeräte, Rinder und Schafe zugeteilt. Sie tragen heute ordentliche Kleider, gehen nicht mehr barfuß und haben genügend Getreide und Salz zu essen. In den Regierungsämtern der verschiedenen Ebenen des Autonomen Gebietes Tibet haben die Lhoba ihre eigenen Vertreter und genießen zum ersten Mal in ihrer Geschichte Gleichberechtigung.

Die rückständige Brandrodung gehört nun für immer der Vergangenheit an. Mit Hilfe der Han-Chinesen und der Tibeter haben die Lhoba neue Produktionstechniken gelernt und verwenden neue Ackergeräte. Sie machen Ödland an den Flüssen und in den Tälern urbar und bringen auch auf Feldern, die früher als unantastbarer "heiliger Boden" oder "Boden des Teufels" tabu waren, reiche Ernten ein. Auch Jagd und Bambusflechterei werden weiter gepflegt. Das Bildungsniveau der Lhoba war früher sehr niedrig. Die meisten hatten keine Gelegenheit, eine Schule zu besuchen. Manche alten Leute konnten kaum zählen. Um das zu ändern, hat die Volksregierung in den Gebieten der Lhoba-Nationalität Grund- und Mittelschulen errichtet. Einige Erwachsene besuchen Abendschulen. Viele Jugendliche wurden zum Hochschulstudium nach einigen Großstädten im Landesinnern geschickt. Viele Jugendliche wurden Kader in den Grundorganisationen und bekleiden leitende Funktionen im Kreis, Bezirk oder in den Betrieben.

Im Zuge der Reform und Öffnung Chinas seit Ende der 70er Jahre haben sich die Siedlungsgebiete der Lhoba wirtschaftlich und gesellschaftlich wie andere Gebiete Chinas noch rascher entwickelt.

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