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Die Lhoba-Nationalität (1)
   2006-02-21 14:28:37    cri
Wie die Moinba-Nationalität, die Sie bereits in den letzten beiden Sendungen kennengelernt haben, ist die Lhoba-Nationalität im Südosten des Autonomen Gebietes Tibet beheimatet. Sie hat ungefähr 5000 Angehörige, die Hauptsächlich in den Kreisen Mainling, Medog, Lhünze und Nangxian leben. Die übrigen leben vorwiegend im Gebiet Luoyu an der Grenze zu Indien.Die Lhoba haben eine eigene Sprache, die zur tibeto-birmanischen Gruppe der sinotibetischen Sprachen gehört. Ihre Dialekte in verschiedenen Gegenden unterscheiden sich sehr voneinander. Nur wenige Lhoba können die tibetische Sprache und Schrift. Da die Lhoba keine eigene Schrift hatten, benutzten sie bis zur friedliche Befreiung Tibets im Jahre 1951 noch die uralte Methode, sich mit Hilfe von Kerbhölzern und Knotenschnüren wichtige Dinge zu merken.

Das Gebiet Luoyu liegt südlich des Himalaya-Gebirges. Es wird von den Flüssen Yarlong Zanbo und Danbahe durchflossen. Wegen der hohen Berge und der dichten Wälder ist die topographische Situation hier sehr kompliziert, doch in den Talgebieten herrscht zu allen Jahreszeiten Frühling, und die Landschaft ist wunderschön. Dank hoher Niederschlagsmengen und fruchtbarer Böden birgt das Gebiet großen Reichtum.

Vor der friedlichen Befreiung Tibets im Jahre 1951 lebte die Lhoba-Bevölkerung unter dem feudalen Leibeigenschaftssystem Tibets auf der niedrigesten Stufe der Gesellschaft und wurde von den drei großen tibetischen Lehnsherren -- nämlich der Lokalregierung, den Adligen und den Klöstern -- diskriminiert und mißhandelt. Die Lehnsherren diskreditierten die Lhoba als "Wilde" und vertrieben sie in die Berge und Wälder, die sie ohne Erlaubnis nicht verlassen durften. Sie durften bestimmte Grenzen nicht überschreiten und nicht mit anderen Nationalitäten Handel treiben. In manchen Gegenden war die Eheschließung mit Tibetern verboten.

Vor der friedlichen Befreiung Tibets war die wirtschaftliche Entwicklung der Lhoba-Nationalität genauso wie die Moinba-Nationalität sehr langsam. Die landwirtschaftliche Produktion in den meisten Gebieten der Lhoba war noch auf dem Stand der Brandrohung. Die Getreideerträge waren sehr niedrig, so daß die Lhoba nur mit dem Sammeln von Wildfrüchten und mit Jagd und Fischfang ein kärgliches Leben fristen konnten. Das Handwerk hatte sich noch nicht von der Landwirtschaft getrennt.Alle Lhoba, Männer wie Frauen, können Körbe, Matten, Käfige und Schnüre aus Bambus flechten. Diese Dinge wurden neben der Feldarbeit hergestellt und zusammen mit Wildbret, Tierfellen, Coptis, Moschus, Bärenpfoten, Paprika und Farbstoffen nach Zayu, Medog und in andere Kreisstädte getragen, um sie bei den Tibetern gegen Eisenwerkzeuge, Salz, Wolle, Kleider, Getreide und Tee zu tauschen. Auch Pilgerfahrten boten gute Gelegenheiten für den Handel zwischen den Lhoba und Tibetern. Die Jagd war ein wichtiger Wirtschaftszweig. Jeder Lhoba lernte von klein auf jagen. Die Erwachsenen trugen immer Pfeile und Bogen und einen Dolch bei sich. Sie gingen in Gruppen oder einzeln auf die Jagd und teilten die Beute unter allen Dorfbewohnern. Ein Teil der Beute wurde als Tauschmittel zurückbehalten, und ein Teil mußte den Lehnsherren zu verschiedenen Anlässen abgeliefert werden.

Wie die Moinba-Nationalität wurden die Lhoba vor der friedlichen Befreiung Tibets 1951 in zwei Klassen geteilt: die "Maide", das heißt die Herren, und die "Nieba", das heißt die Gemeinen. Die "Maiba" hielten sich für reine und edle "hohe Menschen". Sie genossen eine hohe gesellschaftliche Stellung und große Achtung und vollständige persönliche Freiheit. Auch wenn sie verarmten, behielten ihre Nachkommen ihre adlige Stellung. Die "Nieba" wurden als "niedrige Menschen" betrachtet. Auch wenn ihre Nachkommen reich geworden waren und sogar Sklaven besaßen, konnten sie nicht "Maiba", sondern höchstens "Wubu" werden, deren gesellschaftliche Stellung ein wenig höher war als die der "Nieba". Zwischen "Maiba" und "Nieba" gab es strenge Klassenschranken. Sie durften untereinander nicht heiraten. Falls ein "Maiba" heimlich eine "Nieba" heiratete, wurde er in einen niedrigeren gesellschaftlichen Rang mit der Beziehung "Mairan" herabgesetzt. Die "Nieba" waren in der Lhoba-Gesellschaft Sklaven und besaßen keine Produktionsmittel. Ihre Herren beuteten sie nicht nur aus, sondern waren auch Besitzer ihrer Person. Wenn ein "Nieba" floh oder stahl und dann gefangengenommen wurde, wurde er gefesselt, geprügelt und streng bestraft oder sogar getötet.

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