Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Die Lahu-Nationalität (2)
   2006-02-21 14:21:30    cri
Die Lahu-Sprache, gehört zum Yi-Sprachzweig der tibeto-birmanischen Sprachgruppe der sino-tibetischen Sprachfamilie. Die meisten Lahu sprechen auch Chinesisch und die Dai-Sprache. Früher pflegten die Lahu, Nachrichten durch Kerb- und Ritzmale zu übermitteln. In einigen Gegenden gab es aber auch eine von westlichen Missi6naren geschaffene Schrift auf der Grundlage des lateinischen Alphabets, die nach der Befreiung 1950 reformiert worden ist. Die Lahu verfügen über einen reichen Schatz an historischen Überlieferungen.

Nach einer Sage waren ihre Vorfahren Jäger. Bei der Verfolgung eines Rothirsches, der in die dichten Wälder im Süden geflohen war, entdeckten sie fette meinen, dass die "Kunming", die schon während der Westlichen Han-Dynastie vor mehr als 2000 Jahren im Gebiet Erhai im Westen Yunnans als Nomaden lebten, möglicherweise die Vorfahren einiger Nationalitäten des Yi-Sprachzweigs, einschließlich der Lahu, waren. Die "Kunming" waren eine in Stämmen organisierte Jägergesellschaft ohne zentrale Führung. In der Geschichte waren die Lahu als tüchtige Tiger-Jäger bekannt. Im hoken Ailao- und Wuliang-Gebirge waren die weiten Matten und Hänge die Weidegebiete der Lahu.

Nach dem Aufkommen des Regimes Nanzhao in Yunnan im 8. Jahrhundert wurden die Vorfahren der Lahu gezwungen, nach Süden umzusiedeln. Spätestens zu Anfang des 18. Jahrhunderts siedelten sie schon in den Gebieten, in denen sie auch heute leben. Beeinflusst durch die feudale Produktionsweise der Dai-Nationalität gingen die Lahu vom Jägerleben zur seßhaftigkeit mit Ackerbau als Haupterwerbszweig gber. Mit der Entwicklung der Wirtschaft wandelte sich auch die Gesellschaft der Lahu langsam zum Feudalismus. Die Lebensweise sowie die Sitten und Gebräuche wurden in gewissem Maße von der Han- und der Dai-Nationalität beeinflusst.

Die Lahu-Männer tragen kragenlose, rechtsgeknöpfte Jacken, lange Hosen mit weiten Beinen und einen schwarzen Turban. Die Lahu-Frauen tragen ein langes Gewand mit langen seitlichen Schlitzen. Der Kragen und der Saum an den Schlitzen sind mit bunten geometrisch gemusterten oder gestreiften Stoffen besetzt. Am Kragen und vor der Brust sind glänzende Silberhalbkugeln aufgenäht. Die Frauen tragen gerne ein sehr langes Kopftuch, dessen Ende nach hinten bis zur Hüfte reicht. In den Gebieten, wo die Lahu mehr Kontakt mit den Han-Chinesen und den Dai haben, tragen die Männer und Frauen oft auch die gleiche Kleidung wie sie.

Die Lahu bewohnen zweistöckige Häuser aus Holz und Bambus. Das Obergeschoß ist für die Menschen, das Erdgeschoß für die Tiere bestimmt. In Konstruktion und Form ähneln die Häuser den Bambushäusern der Dai. Sie werden normalerweise an Berghängen oder in der Nähe von Bambushainen errichtet.

Bei den Lahu herrscht Monogamie. In einigen Gebieten ,war freie Liebe zwischen Jungen und Mädchen erlaubt. Nur selten wurde die Ehe von den Eltern bestimmt. Die Initiative ging in den meis~en Gebieten vom Mädchen aus. Nach der Heirat wohnte der Mann bei der Frau. In anderen Gebieten ging aber bei der Eheschliessung die Initiative vom Mann aus. Er mußte Vermittler beauftragen und der Familie der Frau Heiratsgeschenke bringen. Am Hochzeitsabend kam der Bräutigam mit seinen Atbeitsgeräten ins Haus der Braut und wohnte dann normalerweise drei Jahre bei ihr. Es gab aber auch Fälle, in denen er nur drei Tage bei der Frau wohnte. Nach der Gründung der Volksrepublik China 1949 sind einige dieser Gewohnheiten mit der Durchsetzung des Eherechts der Volksrepublik nach und nach, geändert worden.

Traditionell wurden die Toten eingeäschert. Die Leiche wurde zum Dorfplatz gebracht und dort verbrannt, wobei die Frau des Verstorbenen mit seinen Habseligkeiten dem Toten voranging. In manchen Gebieten wurden die Toten auch beerdigt, und die Gräber wurden mit Steinblöcken bedeckt. Am Tag der Beisetzung wurde im ganzen Dorf nicht gearbeitet.

Früher bekannten sich die Lahu zum Polytheismus und verehrten den "E Xia", einen großen Gott, der -- wie sie glaubten -- das Weltall und die Menschheit geschaffen hat, alle Dinge beherrscht und über die Geschicke der Menschen entscheidet. Außerdem verehrten die Lahu noch den Erdgott, den Botengott und den Donnergott. In der Gemeinde Bakanai des Kreises Lancang sind noch die traditionellen opfereinrichtungen der Lahu erhalten. Anfang der Qing-Dynastie wurde der Mahayana-Buddhismus von Dah her in die Lahu-Gebiete eingeführt.

Musik und Tanz der Lahu sprühen vor Lebensfreude. Es gibt viele Tanzmelodien und andere Musik. Die traditionellen Instrumente sind Mundorgel und die Drei-Saiten-Gitarre. Die Besonderheit der Tänze liegt in den vielen Bewegungen des linken Fußes. Der traditionelle Tanz ist der Mundorgeltanz der wiederum 30 bis 40 Arten hat. Die Lahu haben eine vielfältige, mündlich überlieferte Dichtung, die meistens mit der Arbeit im Zusammenhang steht. Unter den gedichten gibt es eine besonders beliebte Art, die "Toupuke" -- Ratsel -- heißt. Seit der Befreiung der Lahu 1950 hat ihre Literatur und Kunst eine neue Entwicklung genommen.

 1     2

     mehr zum Thema Ihre Meinung

Not Found!(404)

Not Found!(404)