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Die kirgisische Nationalität (2)
   2006-02-17 14:48:10    cri
Das materielle Leben der Kirgisen ist mit der Viehzucht verbunden. So sind ihre Kleidung, Nahrung und Wohnung sehr von ihrer nomadischen Lebensweise geprägt. Was ihre Kleidung betrifft, tragen die Männer gern ein weißes kragenloses Hemd mit bestickten Säumen. Dazu tragen sie einen Umhang aus Schafpelz oder ein langes, schwarzes oder blaues kragenloses Gewand aus Baumwollstoff oder Kamelhaarstoff, und ein solches Gewand hat an den Ärmeln Säume aus schwarzem Stoff. Außerdem tragen sie auch noch einen Pelzgürtel um die Hüfte, an dem Messer und andere Gegenstände hängen. Darüber hinaus gibt es in der Mitte geknöpfte Jacken mit einem Stehkragen. Dazu tragen sie weite Hosen und Pelzstiefel oder ein Rinderfell um die Beine. Bei den Kirgisen gibt es viele verschiedenartige Hüte und Mützen. Man trägt zu allen vier Jahreszeiten gern grüne, purpurne, blaue oder schwarze kleine Mützchen aus Kord und darüber noch einen Pelzhut mit hochgeschlagener Krempe oder einen Filzhut. Die Frauen tragen kragenlose, weite, in der Mitte geknöpfte Blusen mit Silberknöpfen und lange pelzbesäumte Faltenröcke. Es gibt auch Frauen, die Damenkleider tragen, die unten in viele Falten gelegt sind. Außerdem ziehen sie eine schwarze Weste oder eine weitgeschnittene, in der Mitte geknöpfte Bluse über das Kleid. Die jungen Frauen tragen gern rote Otterpelzhütchen mit Perlketten, bunten Fadensträußen oder Vogelfedern. Während die meisten jungen Frauen rote oder grüne Kopftücher tragen, lieben die älteren Frauen weiße Kopftücher. Außerdem tragen die Frauen auch noch bestickte Pelzstiefel. Unverheiratete Mädchen haben mehrere Zöpfe. Nach der Hochzeit flechten sie ihr Haar in zwei Zöpfe, daran befestigen sie Silberketten, Silbermünzen oder Schlüssel, die durch eine Perlkette miteinander verbunden sind. Ihr Schmuck ist meistens aus Silber und besteht aus Armreifen, Ohrringen, Halsketten und Ringen. In einigen Gegenden tragen die Frauen auch noch runden gemusterten Brustschmuck aus Silber.

Die Nahrung der Kirgisen besteht hauptsächlich aus tierischen Produkten. An Gemüse haben sie nur einige Sorten wie Kohl, Zwiebeln und Kartoffeln. Sie trinken normalerweise Ziegenmilch und Sauermilch, aber besonders gern Ziegeltee mit Milch und Salz. Die reichen Hirten trinken hauptsächlich Kuhmilch und essen Rind-, Hammel-, Pferde- und Kamelfleisch. Hinzu kommen noch Mehl und Reis. Schaf- und Rindmägen werden als Gefäße verwendet, um Butter zu speichern. Ihr Essgeschirr wie Schüssel und Löffel ist aus Holz und deshalb leicht zu transportieren.

Eine kirgisische Familie besteht normalerweise aus drei Generationen. Selbst nach der Heirat wohnen die Söhne meistens noch bei ihren Eltern. Die Eheschließung wurde in der Regel von den Eltern bestimmt. So kam es oft vor, dass ein Kind schon vor oder kurz nach der Geburt von den Eltern mit einem anderen verlobt wurde. Die Zeit zwischen Eheschließung und Hochzeitsfeier ist von vielen Bräuchen geprägt. Wenn der Bräutigam mit je einem gekochten oder einem gebratenen Schaf bei der Familie der Braut ankommt, wird das Brautpaar sofort von den Verwandten der Braut vor der Tür der Jurte gefesselt. Es wird erst dann wieder freigegeben, wenn der Vater und die Brüder des Bräutigams die Verwandten um eine "Gefälligkeit" gebeten und ihnen Geschenke gemacht haben. Die Hochzeitszeremonie wird von einem Imam geleitet. Er teilt eine gebackene Mehlspeise in zwei Stücke, gibt noch etwas Salz hin zu und legt sie dann dem Brautpaar in den Mund. Dies soll bedeuten, dass das Ehepaar von nun an Freud und Leid miteinander teilen und sich niemals voneinander trennen soll. Erst dann darf der Bräutigam mit seiner Braut und der Mitgift wie Sätteln, Sattelsteig und vielen Lebensmitteln nach Hause zurückkehren.

Die Kirgisen sind sehr gastfreundlich und höflich gegenüber Fremden. Alle Gäste, ob bekannt oder unbekannt, werden herzlich aufgenommen. Der Gastgeber wird die Gäste mit den besten Speisen im Hause wie Fleisch, Reis, Süßbutterreis, Nudeln mit Fleisch und anderes bewirten. Der Ehrengast wird mit Schafkopffleisch bewirtet. Die Gäste werden gebeten, zuerst vom Schafschwanzspeck, dann vom Schulterstück und vom Kopffleisch zu essen. Als Dankesbezeugung geben auch die Gäste zuerst den Frauen und Kindern des Gastgebers einen Teil davon ab. Wird das Weidegebiet gewechselt, so laden sich die Nachbarn zum Abschied oder zur Begrüßung gegenseitig ein.

Nach dem Mondkalender der Kirgisen sind die Jahre mit den zwölf Tiernamen Maus, Rind, Tiger, Hase, Fisch, Schlange, Pferd, Schaf, Fuchs, Hahn, Hund und Schwein verbunden. Mit jedem Neumond beginnt ein neuer Monat. Zwölf Monate bilden ein Jahr, ein Zyklus dauert zwölf Jahre. Jedes neue Jahr beginnt mit dem "Nuolaozi-Fest", das dem Frühlingsfest der Han-Chinesen entspricht.

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