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Die Jingpo-Nationalität (2)
   2006-01-28 12:06:56    cri
Die Grundeinheit der Gesellschaft bei den Jingpo bildete die Kleinfamilie, die vorherrschende Eheform war die Monogamie. Allerdings gab es bei den Verwlatungsbeamten und reichen Leuten auch Polzgamie. In der Familie war der Mann das Familienoberhaupt. Wenn eine Familien nur eine Tochter und keinen Sohn hatte, durfte sie einen Sohn adoptieren, der von den adoptiveltern wie ein leibliches Kind zu behandeln war. Die Adoptivsöhne waren ebenfalls erbberechtigt und verpflichtet, die Eltern zu unterhalten. Kinderlose alte Menschen wurden von verwandten versorgt. Bei den Jingpo war es Sitte, daß der jüngste Sohn jeweils das Erbe antrat. Die Stellung des jüngsten Sohnes innerhalb der Familie war daher höher als die des ältesten Sohnes. Nach der Heirat lebte der älteste Sohn von den Eltern getrennt, und der jängste Sohn blieb bei ihnen, unterhielt die Eltern und erbte das Vermögen der Eltern. Die gesellschaftliche Stellung der Frauen war niedrig.

Eine Ehe wurde früher bei den Jingpo nur innerhalb derse1ben Klasse oder deselben Standes geschlossen. Was ihren gesellschaftlichen Umgang betraf, hatten die jungen Leute völlig Freiheit, aber ihre Ehepartner wurden von den Eltern bestilvimt, und der Bräutigam mußte zur Verlobung der Braut ein sehr großzügiges Geschenk überreichen. Brautraub kam öfters vor.

Bei den Jingpo wurden die Verstorbenen begraben. Diejenigen aber, die eines gewaltsamen Todes starben, wurden verbrannt, und ihre Asche wurde in der Erde vergraben.

Die meisten Wohnhäuser der Jingpo waren früher Holzhäuser mit Strohdächern Nur wenige Verwaltungsbeamte oder Häuptlinge in den einzelnen Gebieten hatten Ziegelhäuser. Die Häuser wareh alle rechteckig gebaut und hatten zwei Stockwerke. Der unterste Stock war nur drei Meter hoch und war für die Haltung von Haustieren gedacht. Darüber wohnten die Menschen. Der obere Stock wurde durch Bambuswände in vier oder fünf, ja oft sogar in mehr als zehn Räume unterteilt. In jedem Raum gab es eine Feuerstelle. Die Häuser wurden jeweils nach sieben oder acht Jahren umgebaut. Mit Hilfe der Dorf-bewohner dauerte der Bau nur wenige Tage.

Das Hauptnahrungsmittel der Jingpo ist Reis, und in einigen Gebieten ißt man auch Mais. Auf dem freien Gelände neben dem Haus werden Gemüse, Knollen-und Hülsenfrüchte angebaut. Die Jingpo sammeln auch Wildgemüse und -früchte zum Essen.

Die Männer tragen schwarze kurze Jacken und kurze weite Hosen. Alte Männer tragen lange Zöpfe, die auf dem Vorderkopf zu einem Knoten gedreht und mit einem schwarzen Tuch bedeckt werden. Junge Menschen hüllen ihre Köpfe lieber in weiße Tücher. Wenn sie ausgehen, führen sie stets einen Säbel mit sich, manche sogar ein Gewehr, und eine feingearbeitete Umhängetasche mit schönen Mustern. Auch die Frauen tragen schwarze kurze Jacken, die entweder in der Mitte oder an der linken Seite geknöpft sind, und dazu farbenfreudige Falten röcke sowie Wickelgamaschen aus Wollstoff. Sie tragen gern silberne Schmuckstücke.

Die Jingpo können gut singen und tanzen. Ihre Tänze sind zum größten Teil Gruppentänze, die Szenen aus dem alltäglichen Leben, der Arbeit, dem Krieg und den Opferzeremonien wiedergeben. Manchmal tanzt und singt man zu Tausenden unter Begleitung von Holztrommeln. Die Tänze sind durch einen klaren Rhythmus, eine gleichmäßige Schrittfolge und eine feierliche Stimmung gekennzeichnet.Zu den Musikinstrumenten der Jingpo gehören die Holztrommel, die Elfenbein-Trommel, der Mang-Gong, die Zimbel und die Bambusflöte. Die heiteren, schlichten Volkslieder beschreiben anschaulich das Leben, die Arbeit und den Kampf der Jingpo-Nationalität.

Früher glaubten die Jingpo im allgemeinen daran, daß alle Wesen und Dinge von Geistern besessen seien. So beherbergten beispeilsweise die Sonne, der Mond, die Vögel und andere Tiere, Riesensteine und eigenartige Büume in ihren Augen alle Geister in sich, die der menschheit Glück und Unglück bringen. Um Schaden durch die Seister zu vermeiden, gab es viele abergläubische Riten. Bei Aussaat, Ernte, Krankheit, Hochzeit und Begräbnis sowie bei bewaffneten Streitigkeiten innerhalb der Nationalität wurde ein Hexenmeister herbeigeholt, der Ochsen, Schweine oder Hühner schlachtete, die den Geistern geopfert wurden.

Im Jahr 1950 wurde die Bevölkerung der Jingpo-Nationalität, die bis dahin in Elend und Not lebte, befreit. Seitdem hat sich die rückständige Situation in den Jingpo-Gebieten von Grund auf geändert. Mit der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklugn wurde auch der feudale Aberglaube bei den Jingpo gebrochen, während die normalen und gesunden Sitten und Gebräuche bei ihnen weiter geblieben sind.

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