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Die Jing-Nationalität (1)
   2006-01-25 14:12:06    cri
Die Jing-Nationalität ist eine zahlenmäßig kleine Volksgruppe Chinas. Sie lebt vorwiegend von der Fischerei in den Küstengebieten. Es gibt rund 35 000 Jing, 75% von ihnen leben auf den kleinen Inseln Wanwei, Wutou und Shanxin, die als die "Drei Inseln der Jing" bekannt sind und zur Gemeinde Jiangping des Autonomen Kreises Verschiedener Nationalitäten Fangcheng im Autonomen Gebiet der Zhuang-Nationalität Guangxi im Süden Chinas gehören. Die restlichen Jing leben gemischt mit den Han-Chinesen und Zhuang in den Ortschaften Tanji, Hongkan, Hengwang und Jiangping der Gemeinde Jiangping sowie in der Ortschaft Zhushan, die zur Gemeinde Dongxing gehört. Einige leben noch im Kreis Qingxia, ebenfalls im Autonomen Gebiet der Zhuang-Nationalität Guangxi.

In den Gegenden, Wo die Jing leben, herrscht subtropisches Klima, gibt es viel Regen, aber weder Eis noch Schnee. Die Bäume sind das ganze Jahr hindurch grün, und es finden sich hier verschiedene Ressourcen. Südlich ihrer Inseln befinden sich das bekannte Fischfanggebiet im Golf Beibu, wo es viele Fische, Garnelen, Krebse, Muschel und so weiter gibt. Allein an Fischen gibt es mehr als 700 Arten, von denen über 200 hohen wirtschaftlichen Wert haben und in großen Mengen vorkommen. Perlen, Seepferdchen und Seennadeln sind kostbare Arzneimittel. Der Salzgehalt des Meereswassers im Golf Beibu beträgt über 31% und ist für die Salzgewinnung ideal. Die Jing bauen auch Wasserreis, Süßkartoffeln, Erdnüsse, Taro und Mais an. An subtropischen Obstsorten gibt es Bananen, Quiten, Longane und Ananas. An der Küste wachsen die Mangroven, die man "Wald am Meeresgrund" nennt. In ihrer Baumrinde ist Tanninsäure, ein wichtiger Industrie rohstoff, enthalten. In der Gegend um Zhushan sind Eisenerze und Monazit vorhanden. Auf den Inseln Wanwei und Wutou gibt es Bodenschätze wie Titan, Magneteisenstein und Quarz.

Die Vorfahren der Jing-Nationalität kamen wahrscheinlich Anfang des 16. Jahrhunderts aus dem benachbarten Vietnam. Als sie in das Gebiet Jiangping übersiedelten, lebten in den benachbarten Gebieten Tanji, Hengwang und Hongkan schon längst Han-Chinesen. Damals waren Wanwei, Wutou und Shanxin noch von Wäldern bedeckte unbewohnte Inselchen. Im Lauf der Zeit überwanden die Jing, die Han-Chinesen und die Zhuang gemeinsam viele Schwierigkeitebn und Hindernisse. Sie bauten Dämme und machten das Ödland urbar.

Die Jing-Nationalität hat ihre eigene Sprache, deren Zugehörigkeit noch nicht geklärt ist.Da die Jing und die Han-Chinesen seit langer Zeit eng miteinander zusammenleben, können die meisten Jing Chinesisch und zwar den GuangzhouDialekt sprechen. Sie gebrauchen im allgemeinen die chinesische Schrift. Früher verfügten die Jing über eine eigene sogenannte Südliche Schrift, die sie Ende des 13. Jahrhunderts auf der Grundlage der chinesischen Schrift geschaffen hatten und die bis vor der Gründung der Volksrepublik China 1949 in Liedern und heiligen Schriften noch gebraucht wurde.

Kultur und Kunst der Jing tragen ihr eigenes Gepräge. Die Mädchen und Jungen singen gern Lieder, und zwar in Form von Wechsel gesängen, die Frage und Antwort darstellen. Die schönen, anmutigen Melodien zeugen vom künstlerischen Talent der Jing-Nationalität. Die Jing verwenden eine Fülle von Musikinstrumenten, die zweisaitige Kniegeige, die Bambusflöte, Gongs und Trommeln,um nur einige zu nennen. Die einsaitige Zither ist das traditionelle Musikinstrument der Jing. Sie hat einen wohlklingenden Ton und einen reizenden Klang. Ferner erzählen sich die Jing noch mündlich überlieferte volkstümliche Geschichten und Sagen mit bewegenden Handlungen.

Die Tracht der Jing ist schlicht und schick. Frauen tragen über der Brust ein viereckiges Stofttuch als Unterhemd. Darüber wird eine enge kurze kragenlose Jacke mit Knöpfen in derMitte und engen Ärmeln getragen. Ihre Hosen sind meistens schwarz oder braun. Wenn die Frauen ausgehen, tragen sie lange, helle Jacke mit engen Ärmeln. Als Schmuck sind Ohrringe sehr beliebt. Nur wenige junge Frauen halten sich heute noch an die Sitte, sich die Zähne schwarz zu färben und die Haare in Form eines Knotens hochzustecken. Die Männer tragen traditionell lange Jacken bis zum Knie mit einem Schlitz in der Mitte ohne Knöpfe, die mit einem Gürtel in der Taille zusamengehalten wird. Auch sie haben enge Ärmel. Heute tragen nur noch die älteten Frauen ihre Nationaltracht. Die jüngeren kleiden sich meist wie die Han-Chinesen.

Auf dem Speisezettel der Jing stehen hauptsächlich Reis, Kartoffeln und Taro. Zu jeder Mahlzeit werden zudem Fisch oder Krabben gegessen.Besonders schinackhaft ist die von den Jing hergestellte Fischsoße. An Süßspeisen lieben die Jing ein Gebäck aus klebrigem Reis und Sesam.

Früher waren die meisten Jing Anhänger des Buddhismus und Taoismus; Christen gab es nur wenige.

Die Jing-Nationalität feiert die selben Volksfeste wie die Han-Chinesen: das Frühlingsfest, das Qingming-Totengedeckfest,das Drachenbootfest und das Mondfest. Ftüher war das Leben der Jing von vielen Tabus geprägt. So war es zum Beispiel verboten, ein am Strand liegendes Fischernetz zu überschreiten. Heute sind viele dieser Sitten und Tabus, die der Entwicklung der Produktion im Wege standen, aufgehoben.

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