Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Die Gelo-Nationalität (2)
   2006-01-18 10:20:14    cri
Die Gelo-Sprache gehört zur sino-tibetischen Sprachfamilie. Da die Gelo zahlenmäßig klein sind und verstreut leben, ist ihre Sprache in den verschiedenen Gebieten sehr unterschiedlich. Sogar die im selben Kreis wohnenden Gelo können sich manchmal nicht verstehen. Heute kann nur noch ein Viertel der Gelo ihre Sprache. Im Umgang mit anderen Nationalitäten sprechen die Gelo hauptsächlich die Sprache der Han-Chinesen. Viele von ihnen können außerdem die Miao-, die Yi-, oder die Bouyei-Sprache sprechen, und wieder viele von ihnen verstehen sogar drei bis vier Sprachen. Die Gelo haben keine eigene Schrift und verwenden die Schrift der Han-Chinesen.

Die Lebensweise der Gelo ist der im gleichen Gebiet lebenden Han-Chinesen ähnlich. Die Wohnhäuser der Gelo liegen meistens an Berghängen. Von Baustil und Baustoff hier sind sie im großen und ganzen den Häusern der dortigen Han-Chinesen gleich. Das Wohnhaus hat in der Regel drei Räume. Es gibt aber auch zweiräumige Häuser, in denen ein Raum als Schlafzimmer und der andere als Küche dient.

Aus historischen Büchern erfährt man, dass die Frauen der Gelo Mitte des 19. Jahrhunderts kurze Jacken trugen, die nur bis zur Hüfte reichten. Die Ärmel waren bestickt. Sie trugen glatte Röcke, die aus drei Stoffteilen zusammengesetzt waren: Der Mittelteil war aus rotem Wollstoff, der obere und der untere Teil waren meistens aus dunkelblauem oder weißem Leinen. Dazu trugen sie noch einen langen dunkelblauen, ärmellosen bestickten Mantel, dessen vorderer Teil kürzer als der hintere war. Außerdem trugen sie Schnabelschuhe. Die Männer trugen meistens in der Mitte geköpfte Jacken. Außerdem hatten Mann und Frau ein langes Stoffband um den Kopf gebunden. Seit etwas 30 bis 40 Jahren gleich sich die Trachten der Gelo immer mehr denen der in der Umgebung lebenden Han-Chinesen und der anderen benachbarten Nationalitäten.

Die Gelo leben vorwiegend von Mais in den Gebirgsgebieten und Reis in den Ebenen, außerdem aber auch von Weizen, Buchweizen, Hirse und Sorghum. Sie mögen säuerliche und scharfe Speisen sowie Kuchen aus klebrigem Reis.

Vor der Gründung der Volksrepublik China 1949 wurden die Ehen bei den Gelo im Kinderalter beschlossen und schon in jungen Jahren geschlossen. Meist heirateten Vetter und Kusinen untereinander, und die Ehe wurde von den Eltern bestimmt. Am Tag der Hochzeit ging die Braut, von eigenen Verwandten des Bräutigams begleitet, unter einem Regenschirm zu Fuß zur Familie des Bräutigams. Normalerweise fand keine Hochzeitszeremonie statt. Die Braut wurde einfach von den Familienangehörigen in die Brautkammer geführt.

Die Gelo leben in Monogamie und in kleinen Familien. Es gibt aber auch einige wenige Familien, in denen drei oder mehr Generationen unter einem Dach zusammenleben. In der Familie sind Mann und Frau gleichberechtigt.

Trauerfeier der Gelo ähneln im allgemeinen denen der Han-Chinesen. Aber in den Kreisen Zunyi und Renhuai haben die Gelo die Sitte, vor der Beerdigung eine Zeremonie zu veranstalten. Dabei wird zu dritt getanzt. Einer davon spielt auf einer Mundorgel, der zweite hält eine Stange mit Opfergaben in der Hand, und der dritte spielt mit einem Messer. Auf der Zeremonie tanzen und singen alle drei zusammen. In den meisten Gebieten singt man am Vorabend der Beerdigung vor dem Alter für den Toten. Für die Beerdigung wird normalerweise kein bestimmter Tag und auch kein bestimmter Ort festgelegt. Nur in einigen Gegenden werden die Hexen gebeten, einen bestimmten Tag und einen bestimmten Ort auswählen, für den Toten zu beten und ihm Vieh zu opfern. Bei der Beerdigung wird in der Regel keine Grabsteine angelegt. Man pflanzt Bäume zum Gedenken an den Toten an dessen Grab.

Gedichte, Erzählungen und Sprichwörter gehören zur Volksliteratur der Gelo-Nationalität. Die meisten Gedichte bestehen aus Zeilen mit drei, fünf oder sieben Silben. Ihre Musik- und Tanzstücke sind schlicht, aber schön. Sie verfügen über folgende Musikinstrumente: Die zweiseitige Kniegeige Erna, die Baumbusquere flöte Hengxiao, die Holzrohrtrompete Suona, den Gong und die Trommel.

Die meisten Feste der Gelo unterscheiden sich nicht von denen der Han-Chinesen. In den Kreisen Anshun, Puding und Zhenning feiern die Gelo den 6. Tag des 6. Mondmonats. Dafür schlachten sie Hühner und stellen Wein her, um damit ein Opfer für die Reissetzlingsfelder zu bringen. Der 6. Tag und 7. Mondmonats ist der letzte Tag vor Neujahr für die Gelo in den Gegenden Wuozi und Gaoyang im Kreis Puding. Man schlachtet Rinder, Schweine und Schafe, um den Ahnen ein Opfer zu bringen. Außerdem opfern alle Gelo am 1. Tag des 10. Mondmonats dem Rinderkönig. In einigen Gegenden lässt man die zugochsen in Ruhe und füttern sie mit Kuchen. Früher war es bei den Gelo verboten, am Neujahrstag den Boden zu kehren, Wasser zu holen, Speisen zu kochen, zu reiten, die Felder zu pflügen und Abwasser vor den Hauseingang zu schütten. In einigen Gegenden war es verboten, bei einem Gewitter Erde zu bewegen und Reissetzlinge zu pflanzen. Heute existieren diese Formen des Aberglaubens nicht mehr.

 1     2

     mehr zum Thema Ihre Meinung

Not Found!(404)

Not Found!(404)