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Die Ewenki-Nationalität (2)
   2006-01-11 16:35:29    cri
Die Entwicklung der Gesellschaft und Wirtschaft der Ewenki-Nationalität war von großen Schwankungen geprägt. Das erklärte sich daraus, dass die Ewenki durch Wanderung und Umsiedlung in den vergangenen Jahrhunderten kein festes Stammesgebiet hatten und dass die Natur Bedingungen ihrer Siedlungsgebiete unterschiedlich sind. Ein Teil von ihnen wurde Hirten, ein anderer Bauern und Jäger. Wieder andere lebten vom Ackerbau.

Schon Ende des 17. Jahrhunderts befanden sich die Ewenki-Hirten in der Übergangsphase von der Urgesellschaft zur Klassengesellschaft. Die Gesellschaftsstruktur der Ewenki in den Viehzuchtgebieten war durch kleine Nomadengruppen "Nimor" gekennzeichnet, die hauptsächlich aus mehreren kleinen Familien bestanden. Ursprünglich war die "Nimor" eine Art "Produktionseinheit auf Gegenseitigkeit", die sich aus drei bis fünf, manchmal sogar aus über zehn blutsverwandten kleinen Familien zusammensetzte. Die Mitglieder gehörten derselben Sippengemeinschaft an, die sich untereinander nicht ausbeuteten. Doch mit der Zeit entwickelte sich die "Nimor" zu einer gesellschaftlichen Produktionsorganisation, die auf den Beziehungen der feudalen Abhängigkeit beruhte. Sie bestand in der Regel aus einem Feudalherrn oder einem reichen Hirten und mehreren armen Hirtenfamilien mit unterschiedlich großem Viehbesitz.

Auch die Bauern und die Jäger der Ewenki waren längst Teil der Feudalgesellschaft. Der größere Teil des Ackerlandes war in den Händen der Grundherren. Die in den Bergen lebenden Ewenki ernährten sich vorwiegend von der Jagd, vom Holzkohlebrennen und Flössen, aber auch vom Ackerbau. Ein anderer Teil der Ewenki lebte als Nomaden in den Urwäldern von der Jagd und der Rentierzucht. Ein von den Ewenki als "Pfahl des Unsterblichen" bezeichnetes, primitives Zelt diente ihnen als Unterkunft. Bis kurz vor der Gründung der Volksrepublik China 1949 befanden sich die Ewenki-Jäger noch in der letzten Entwicklungsphase der Urgesellschaft. Charakteristisch für ihr Leben war, dass die blutsverwandten Ewenki in der Sippengemeinschaft - "Ulileng" - lebten, die als eine Art Wirtschaftseinheit organisiert war. Sie gingen gemeinsam der Jagd und anderen Produktionstätigkeiten nach und teilten die Jagdbeute aufgrund der Haushalte auf. Normalerweise bildeten fünf bis zehn "Pfähle", die Haushalte bedeuten, eine "Ulileng". Das "Ulileng"-Oberhaupt wurde von den Angehörigen der "Ulileng" gewählt. In dieser Entwicklungsphase spielten die Sippengemeinschaften bei der Produktion und im Leben immer noch die Hauptrolle. Die Familien waren noch keine unabhängigen Wirtschaftseinheiten.

Vor der Gründung der Volksrepublik China 1949 waren die Ewenki gespalten und dem Untergang nahe. Nach dem Ende der Qing-Dynastie 1911 wurden die Ewenki von den jeweiligen Machthabern zur Unterdrückung des Volkes und zur Aufrechterhaltung ihrer Macht eingesetzt. Nach ihrer Okkupation Nordostchinas 1931 kauften die japanischen Imperialisten ein paar Abtrünnige der Ewenki und benutzten sie als Hanklanger. Die Japaner übten über die anderen Ewenki eine faschistische Herrschaft aus und beuteten sie wirtschaftlich grausam aus. Sie rekrutierten junge kräftige Männer und versuchten, diese Nationalität auszurotten, indem sie die Ewenki zum Opiumrauchen verlockten und an ihnen Experimente für eine bakteriologische Kriegführung durchführten. Außerdem grassierten noch Seuchen wie Pocken und Typhus. Dies alles verursachte eine rapide Abnahme der Bevölkerung. 1931 lebten zum Beispiel an den Ufern des Huihe-Flusses mehr als 3000 Ewenki, 1945 waren es nur noch 1000.

Nach dem chinesischen Sieg im Widerstandskrieg gegen die japanischen Aggressoren im Jahr 1945 wurde in den von den Ewenki bewohnten Gebieten unter der Führung der Kommunistischen Partei Chinas vieles getan, um den Ewenki bei der Beseitigung von Armut und Rückständigkeit zu helfen. 1947 begann in den Gegenden, wo Ackerbau und Viehzucht betrieben wurden, eine demokratische Reform. Unter Berücksichtigung der besonderen Siedlungsformen der Ewenki wurde am 1. August 1958 im Bund Hulun Buir das Autonome Banner der Ewenki gegründet, Bund entspricht hier dem Landbezirk und Banner dem Landkreis. Später wurden fünf Nationalitätengemeinden und ein autonomer Bezirk ins Leben gerufen. Seitdem hat sich die Wirtschaft der Ewenki ständig entwickelt und ihr Lebensstandard Jahr für Jahr verbessert.

Zum Beispiel haben die Ewenki nach der Gründung des Autonomen Banners ihr Nomadenleben nach und nach aufgegeben und wurden sesshaft, um eine stabile Entwicklung der Viehwirtschaft zu sichern. In Übereinstimmung mit dem Kurs- diversifizierte Wirtschaft mit der Viehzucht als Schwerpunkt entwickeln - sind den jeweiligen Verhältnissen entsprechende Maßnahmen zur Produktionssteigerung ergriffen worden. Dazu gehörten die vernünftige Nutzung der Weideplätze, die Errichtung von Grasfutterbasen, die Futterlagerung für den Winter, der Bau von Ställen, die Verbesserung der Tierhaltung, die Vermehrung der Tiere und deren Schutz, die Veredelung von Tierrassen, die verstärkte Vorbeugung und Behandlung von Tierkrankheiten und nicht zuletzt die Mechanisierung der Viehwirtschaft. Bei all diesen Arbeiten sind erfreuliche Erfolge erzielt worden.

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