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Die Dongxiang-Nationalität (2)
   2006-01-06 15:35:57    cri
Die Dongxiang sind meistens in der Landwirtschaft tätig. Sie kultivieren Kartoffeln, Weizen, Hochlandgerste, Gerste, Mais und Saubohnen. In den meisten Gebieten der Dongxiang steht der Kartoffelanbau an erster Stelle. Unter den Industriepflanzen sind Hanf, Flachs und Raps zu nennen.

Die Dongxiang-Sprache ist dem Mongolischen ähnlich und gehört zur mongolischen Sprachgruppe der altaischen Sprachfamilie. Sie enthält viele aus der Sprache der Han-Chinesen abgeleitete Wörter und auch wenige aus den Turksprachen. Die meisten Dongxiang sprechen auch Chinesisch. Die chinesische Schrift wird von dieser Minderheit allgemein benutzt. Früher konnten nicht wenige Dongxiang mit arabischen Buchstaben ihre eigene Sprache oder auch die Sprache der Han-Chinesen schreiben.

Die Dongxiang sind Moslems. Der Islam hat großen Einfluss auf das gesellschaftliche Leben der Dongxiang.

Vor Gründung der Volksrepublik China 1949 gab es in den Gebieten der Dongxiang 595 Moscheen, 70 Kubbas, neun Klöster und 12 Gemeindeoberhäupter. Mehr als 2000 Menschen waren im religiösen Bereich tätig. Im Durchschnitt kam auf 30 Familien eine Moschee oder eine Kubba. Je 18,5 Familien mussten einen hauptberuflichen Geistlichen ernähren. Die Gläubigen hatten bis zu 34 verschiedene religionsbedingte Abgaben zu leisten.

Der Islam war in den Gebieten der Dongxiang in drei Sekten unterteilt: Die alte und die neue Sekte sowie die Sekte des Neuaufstrebens. Zwar unterschieden sich die alte und die neue Sekte bis zu einem gewissen Grad durch ihre Zeremonien und durch ihre Auslegung der islamischen Lehre, doch ein wesentlicher Unterschied bestand zwischen ihnen nicht.

Seit Gründung der Volksrepublik China 1949 betreibt die chinesische Regierung eine Politik der Religionsfreiheit. 1958 wurden die letzten religiös-feudalen Privilegien und somit das System der Unterdrückung und Ausbeutung abgeschafft. Immer mehr schulpflichtige Kinder gehen in die Schule, und die Frauen beteiligen sich am politischen und kulturellen Leben. Die alte Heiratsordnung wurde ebenfalls abgeschafft. Die volkstümliche Kunstform "Hua'er" - auf Deutsch Blumenlied - ist bei den Dongxiang sehr beliebt. Fast alle Menschen können ein "Hua'er" verfassen und singen. In der Vergangenheit drückten die Dongxiang im "Hua'er" ihre Sehnsucht nach Glück und einem freien Leben aus. Nach Gründung der Volksrepublik China 1949 erfuhr das "Hua'er", dessen Verbreitung in der alten Gesellschaft verboten war, eine neue Blüte.

Im Laufe ihrer Geschichte waren die Dongxiang schwerer nationaler Unterdrückung und Klassenausbeutung ausgesetzt. Jahrzehnte vor der Gründung der Volksrepublik China 1949 unterstand das Gebiet Dongxiang zwar der Provinz Gansu, doch war das Gebiet Linxia, wo auch Dongxiang liegt, in der Tat unter direkter Herrschaft der feudalen Militärmachthaber der Hui, Ma Anliang, Ma Qi und Ma Bufang. Zwischen 1924 und 1928 jedoch hielten die Kuomintang-Truppen unter Liu Yufen das Gebiet besetzt. Sowohl die Kuomintang als auch die Militärmachthaber der Familie Ma übten mit Hilfe der Oberschicht der Dongxiang und der Kirche ihre Herrschaft aus.

Was die Dongxiang am meisten hassten, waren die Zwangsrekrutierung und die Kriegs- und Pferdesteuer, die die Kuomintang und die Militärmachthaber ihnen aufzwangen. Kurz vor der Gründung der Volksrepublik China 1949 wurden in Dongxiang allein bei einer Zwangsrekrutierung mehr als 3000 Jugendliche verschleppt. Sogar Imams wurden davon nicht verschont. Sie wurden mit abrasiertem Kinn ins Feld geschickt. Dies alles führte im Gebiet Dongxiang zu menschleeren Marktflecken und Dörfern ohne junge Männer.

Als die Chinesische Rote Armee der Arbeiter und Bauern 1936 auf ihrem Langen Marsch an Zhaozhou- dem heutigen Lintan - vorbeizog, machte sie auf die Dongxiang einen tiefen Eindruck. Später begaben sich viele junge Männer der Dongxiang nach dem revolutionären Stützpunkt Yan'an. Auch die Kommunistische Partei Chinas schickte mehrere Gruppen ihrer Mitglieder ins Gebiet Dongxiang, um dort Parteiorganisationen zu gründen und die Massen beim Kampf gegen die reaktionäre Herrschaft zu leiten.

1943 brach in Südgansu ein Bauernaufstand mit Beteiligung der Han-Chinesen, Hui, Dongxiang und Tibeter gegen die Herrschaft der Kuomintang und der Militärmachthaber. Eine Zeitlang war der Aufstand auf mehr als zehn Kreise Südgansus verbreitet. Nach der Niederlage des Aufstandes unternahmen die reaktionären Herrscher eine Säuberungsaktion in allen Dörfern. Zahlreiche aufständische Bauern wurden brutal getötet. Bei dieser Aktion wurde eine grausame Sippenhaftung durchgeführt, wodurch die werktätigen Massen noch mehr gedemütigt wurden und von neuem unter die Herrschaft der Regierung gestellt wurden. Die Dongxiang hörten trotzdem nicht mit ihrem Kampf auf. Die Widerstandskämpfe der Dongxiang dauerten bis kurz vor der Gründung der Volksrepublik China 1949, was auf den Einfluss der Kommunistischen Partei Chinas und die Entwicklung der revolutionären Lage zurückzuführen war.

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