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Die Dong-Nationalität
   2005-12-30 16:00:12    cri
Die Dong-Nationalität hat gegenwärtig rund 3 Millionen Angehörige. Sie wohnen in den Kreisen Liping, Rongjiang, Congjiang, Jinping, Tianzhu, Zhenyuan und Jianhe in der südwestchinesischen Provinz Guizhou und in den Kreisen Xinhuang, Tongdao, Suining, Chengbu, Huitong und Zangjiang in der zentralchinesischen Provinz Hunan sowie in den Kreisen Sanjiang und Longsheng im Autonomen Gebiet der Zhuang-Nationalität Guangxi in Südwestchina.

Das Klima in den Gebieten der Dong ist gemäßigt und die Frostperiode sehr kurz. Die jährlichen Temperaturen liegen im Durchschnitt bei 16 Grad Celsius. Die jährlichen Niederschlagsmengen betragen durchschnittlich 1200 mm. Diese Naturbedingungen sind günstig für die Entwicklung der Land- und Forstwirtschaft. Die meisten Dong sind Bauern, ein Teil ist in der Forstwirtschaft tätig. In der Landwirtschaft werden hauptsächlich Wasserreis und daneben noch Weizen, Hirse, Süßkartoffeln und Mais angebaut, als Industriepflanzen Baumwolle, Tabak, Raps und Sojabohnen.

An einheimischen Baumarten sind Spießtannen, Kiefern, Tungölbäume, Ölkamelien und Lackbäume zu nennen. Die Gebirgsgebiete der Dong werden "Meer der Spießtannen" genannt. Unter den verschiedenartigen Spießtannen ist die "Achtzehnjährige Spießtanne" am bekanntesten. Früher hatten die Dong diese Sitte: Wenn ein Mädchen auf die Welt kam, wurden Spießtannen gepflanzt. Nach 18 Jahren, wenn das Mädchen erwachsen war, wurden die Spießtannen gefällt. Sie wurden dann entweder verkauft oder zum Hausbau verwendet. Das beim Verkauf erzielte Geld oder das neue Haus war die Mitgift des Mädchens, das heiratete. Daher also der Name "Achtzehnjährige Spießtanne".

Die Dong-Sprache gehört zum Dong-Shui-Sprachzweig der Zhuang-Dong-Sprachgruppe der sino-tibetischen Sprachfamilie. Sie hat viele Wörter aus Hochchinesisch übernommen. Früher hatten die Dong keine eigene Schrift und verwendeten die chinesische. Mit Hilfe der Volksregierung wurde im Jahr 1958 eine eigene Schrift der Dong auf der Grundlage des lateinischen Alphabets geschaffen.

Während der Qin- und der Han-Dynastie vor etwa 1800 Jahren lebten in den heutigen Gebieten Guangdong und Guangxi viele Stämme zusammen, die allgemein "Luoyue" genannt wurden. Vermutlich hat sich die Dong-Nationalität aus einem der Stämme "Luoyue" entwickelt.

In der Tang-Dynastie vor etwa 1100 Jahren richtete die feudale Regierung in West-Hunan und Südost-Guizhou Bezirke und Kreise wie zum Beispiel Chengzhou und Huizhou ein. Mit der Entwicklung von Wirtschaft und Produktion wurde der Unterschied zwischen Armen und Reichen auch bei den Dong immer gravierender, die Bodenkonzentration in wenigen Händen immer größer und die Ausbeutung durch Pacht und Schuldzinsen immer schwerer. Damit entwickelte sich die Gesellschaft der Dong vom Sklavenhaltertum zur Feudalgesellschaft.

Zu Anfang der Song-Dynastie im 10. Jahrhundert hatten sich hauptsächlich zwei große Klassen, die "Daxing"-Klasse -- nämlich die Ausbeuterklasse -- und die "Tianding"-Klasse -- nämlich die ausgebeutete Klasse, herausgebildet. Die Führer der Daxing wurden von der feudalen Dynastie zu Bezirks- und Kreis-Beamten ernannt. Die Tianding bestellten die ihnen von den Führern der Daxing zugeteilten Felder und mussten außerdem schwere Fronarbeiten leisten. Die Führer der Daxing hatten das Recht, die Tianding direkt zu kontrollieren und zu beherrschen, Gesetze auszuarbeiten, die Tianding zu verhören und zu verurteilen. Die Tianding hatten jeweils ihre eigene Familienwirtschaft. Sie wurden in die Organisation "Menkuan"- nämlich Haushalte- mit militärischem Charakter eingegliedert. Wenn ein Krieg ausbruch, mussten alle eingegliederten Tianding in den Krieg ziehen. Zu jener Zeit war zwar das feudale Lehnsherrentum entstanden, doch Reste der Urgesellschaft waren immer noch vorhanden. So waren zum Beispiel die Blutrache und die Eheschließung zwischen Cousins und Cousinen noch immer üblich.

Während der Qing-Dynastie vor etwa 90 Jahren erlebte die Landwirtschaft in den Gebieten der Dong in Südost-Guizhou und Südwest-Hunan eine rasche Entwicklung. Dank dem Bau von Bewässerungsanlagen wurde die Wasserreisproduktion gesteigert. In einigen Ortschaften waren selbständige Handwerker entstanden. Zugleich entwickelte sich der Handel. Mit Ausnahme einiger kleinerer Marktflecken in den ländlichen Gebieten entstanden in einigen Ortschaften und Kreisstädten verhältnismäßig große Märkte. Viele feudale Grundherren beschäftigten sich nebenbei mit dem Handel.

Nach dem Opiumkrieg von 1840 lebten die Dong wegen der grausamen Ausbeutung durch Imperialisten, Mandarine der Qing-Dynastie, feudale Grundherren und Wucherer am Rand des Existenzminimums.

Nach der Gründung der Volksrepublik China im Jahr 1949 schickte die Zentrale Volksregierung in den Jahren 1950 und 1951 eine Delegation in die Gebiete der Dong und anderer Nationalitäten, um sich mit den Wünschen und Forderungen der Minderheiten vertraut zu machen und ihnen die Politik der Regierung in bezug auf die nationalen Minderheiten zu erklären.

1951 vereinten sich die Dong, die Zhuang, die Miao und die Yao im Kreis Longsheng in Guangxi zum Autonomen Kreis Verschiedener Nationalitäten Longsheng. 1952 wurde der Autonome Kreis der Dong-Nationalität Sanjiang in Guangxi gegründet. Der Autonome Kreis der Dong-Nationalität Tongdao in Hunan wurde 1954 errichtet.1956 entstanden der Autonome Bezirk der Miao- und der Dong-Nationalität Qiandongnan in Guangxi und der Autonome Kreis der Dong-Nationalität Xinhuang in Hunan. In diesen Regionen leben 96% der gesamten Dong-Bevölkerung des Landes. Selbst in den von Dong bewohnten Dörfern außerhalb dieser autonomen Regionen wirken ihre Vertreter in den örtlichen Machtorganen mit.

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