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Die Dahuren-Nationalität (2)
   2005-12-21 16:34:42    cri
Die Häuser in den Dörfern der Dahuren sind von eigenartigem Baustil. Sie liegen an den landschaftlich schönen, flussreichen Berghängen. Die Häuser mit ihren Höfen, umzäunt von Tamariskenzweigen, die zu verschiedenen Mustern geflochten sind, sind ordentlich und gut gepflegt.

Die Frauen der Dahuren haben alle sehr geschickte Hände. Aus Rehfell können sie Decken, Mäntel, Westen, Handschuhe und Stiefel anfertigen. Die Männer sind im Sommer mit einem Baumwollhemd und einem langen Gewand darüber bekleidet. Sie tragen einen weißen Turban auf dem Kopf und darüber noch einen Strohhut. Die Kopfbedeckung für den Winter ist aus Reh- oder Fuchsfellen gefertigt. Die beiden Ohrenklappen sind nach oben geschlagen. Sie tragen Lederstiefel. Die Frauen sind meistens mit langen, blauen Trachten ohne Jacken bekleidet. Im Winter tragen sie wie die Männer Lederstiefel und im Sommer weiße Socken und buntgestickte Seiden- und Brokattrachten mit einer Weste darüber an. Wenn die Männer auf die Jagd gehen, tun sie es in Jagdkleidung aus Rehfell.

Die Dahuren essen gern eine besondere Hirseart. Oft wird diese Hirse mit Milch zubereitet und warm gegessen. Auch mit Milch zubereiteter Buchweizenmehlbrei, Buchweizenkuchen und Haferbrei mit Sojabohnen schmecken ihnen gut. Der mit Milch und Rehfleisch zusammengekochte Buchweizen- und Haferbrei ist die beliebteste Nahrung der älteren Dahuren. An Gemüse wird Chinakohl, Rettiche, Spinat, Auberginen, Gurken, Gemüsebohnen, Linsen und Paprika verzehrt. Im Alltag ist eingesalzenes Gemüse sehr beliebt. Das Fleisch wird getrocknet, gekocht oder am Spieß gebraten, denn sie mögen in Öl schnell gebratenes Fleisch nicht. Zum Festmahl an Feiertagen oder für Gäste werden Eisbein und gekochtes Fleisch in großen Stücken aufgetragen.

Die Volkstänze der Dahuren haben eine lange Tradition. Sie beeindrucken durch ihre künstlerische und thematische Vielfalt. Zur Feier des traditionellen Frühlingsfestes singt man gern und führt die Tänze "Lurigele" und "Hakenbai" auf. Die Mädchen gehen, glatt gekämmt und mit Blumen im Haar, zu den Veranstaltungen. Auch junge Frauen kleiden sich schön und bunt und gehen in Schuhen aus blumenbesticktem Brokatstoff tanzen. Selbst Frauen mittleren Alters erscheinen in ihrem roten oder grünen Seidenkleid, das sie einst als Braut getragen hatten, und mit zusammengebundenen hochgesteckten Haaren, die mit einer hellen Blume geschmückt sind. Die Frauen und Mädchen tanzen dann zu viert oder fünft miteinander. Unter den Dahuren-Frauen ist das volkstümliche Instrument "Mukulian" sehr verbreitet. Es ist zwar von einfacher Konstruktion, doch leicht zerbrechlich. Nie leihen sie das Instrument anderen zum Spielen aus. Später haben auch Männer "Mukulian" spielen gelernt, sind aber spieltechnisch den Frauen unterlegen geblieben. Nach dem Abendessen, wenn die Nacht hereingebrochen ist, tauchen junge, schöne Mädchen zu zweit oder zu dritt vor Fenstern, unter Bäumen oder und Bächen auf und spielen das "Mukulian". Die schöne Musik dringe durch die stille Nacht ans Ohr ihrer Geliebten, die sofort mit einem "Mukulian" ihre Liebe erwidern.

Die Dahuren haben ihre eigene Volksliteratur. Sie hat neben dem Ursprung der Menschheit und der Liebe zur Natur vorweigend Mythen und Überlieferungen zum Inhalt, in denen Helden besungen werden. In den schlichten, aber lebendig geschriebenen Werken kommen die Mentalität und das Wesen dieser Nationalität besonders gut zum Ausdruck.

Schon vor der Gründung der Volksrepublik China 1949 war bei den Dahuren Monogamie üblich. Über die Ehe der Kinder entschieden die Eltern. Eine Heirat zwischen zwei Partnern mit dem gleichen Familiennamen war verboten. Üblich war die Einheirat des Bräutigams in die Brautfamilie. Wenn Kinder nachkamen, gehörten sie aber immer der väterlichen Sippe an. Trotz der Einheirat in die Brautfamilie verrichtete der Schwiegersohn bei den Schwiegereltern zwar körperliche Arbeit, hatte jedoch kein Recht auf das Erbe seiner Frau. Die Beziehungen zu den männlichen Verwandten mütterlicherseits sind die engsten unter den Verwandtschaftsbeziehungen der Dahuren. Wenn der erst Neffe zur Welt kommt, muß ihm die Tante Geschenke machen. Wann immer in der Familie des Neffen Festlichkeiten oder Trauerfeiern stattfinden, muß die Familie des Bruders der Mutter stets als Ehrengäste begrüßt werden.

Die meisten Dahuren bekennen sich zum Schamanimus, nur wenige sind Lahmaistisch.

Die Toten werden normalerweise in Särgen beerdigt. Wenn Angehörige einer Familie gestorben sind, werden sie auf einem Familiengrabgelände beigesetzt. Unter den Grabbeigaben befinden sich Gegenstände, die von dem Verstorbenen zu seinen Lebzeiten gebracht worden sind, wie zum Beispiel Schmuck, Tabakbeutelchen, Schnupftabakdose, Töpfchen, Löffel, Schüssel, Essstäbchen und Messer. Auch der Brauch, Pferde zu schlachten und mitzubegraben, ist noch erhalten.

Die Dahuren achten ältere Menschen, helfen sich gegenseitig und sind gastfreundlich. Die älteren Menschen genießen in der Gesellschaft ein hohes Ansehen und werden bei allen Gelegenheiten verehrt. Als Ausdruck ihrer gegenseitigen Hochachtung bieten alle, ob Mann und Frau, einander Zigaretten an. Deshalb sind Tabak oder Zigaretten unentbehrlich, wenn man Gäste empfängt. Die Mädchen gaben, wenn sie am Frühlingsfest zum Tanz gehen, immer ein selbst angefertigtes Tabakbeutelchen bei sich, das sie dann unbemerkt ihrem Geliebten schenken.

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