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Kuhhirt und Weberin (II)
   2005-12-01 09:51:17    cri
Ein ganzes Jahr lang lebte der Hirte in Glück und Freude mit seiner Göttin.

Eines schönen und sternklaren Abends aber, als sie vor ihrer Hütte saßen, sagte sie, sie müsse doch wieder in den Himmel zurück, weil sie den Zorn des Himmelsherrn fürchte. Sie sei schließlich die Weberin, die im Sternbild "Weberin" oder Wega lebt und die Hoftracht des Himmelsherrn weben müsse. Der Hirte verstand dies wohl, wollte aber nicht ohne sie allein auf der Erde bleiben. So begleitete er sie also in den Himmel. Als sie endlich dort ankamen, wurde die Weberin heftig vom Himmelsherrn gescholten, weil sie solange auf der Erde gelebt hatte und zudem noch einen irdischen Mann mitbrachte. Dann aber verzieh er ihr doch und setzte sie wieder auf ihr Sternbild, während er den Hirten zurück auf die Erde schicken wollte. Da weinte die Weberin bitterlich und flehte den Himmelsherrn an, sie könne ohne ihren Hirten nicht mehr leben, geschweige denn weben. Das sah der Himmelsherr schließlich ein und duldete auch den Hirten im Himmel. Er bestimmte aber, der Hirte dürfe nur auf der anderen Seite der Milchstraße leben und jedes Jahr nur einmal zu seiner Frau kommen. Seitdem sieht man in der Tat den Kuhhirten im Sternbild Adler auf der linken Seite der Milchstraße sitzen, während die Weberin auf der rechten Seite ihren Platz hat. Sie müssen also das ganze Jahr getrennt leben, um sich einmal wieder sehen zu können, und das auch nur für einen kurzen Augenblick. Denn die Entfernung am Himmelszelt ist groß. Bis der arme Hirte ankommt, ist es bereits Mittag, und kaum ist er angekommen, muss er sich auch schon wieder auf den Heimweg machen, um noch vor Sonnenuntergang sein Sternbild zu erreichen. An diesem Tag, am siebten Tag des siebten Monats nach dem Mondkalender, fliegen nun alle Raben der Welt gen Himmel und bilden mit ihren Rücken eine tragfähige Brücke über die Milchstraße. Über sie kann der arme, sehnsuchtsgeplagte Hirt dann bequem zu seiner Weberin gelangen. Deshalb ist an dem besagten Tag auf der Erde auch kein Rabe zu sehen. Und wenn es regnet, sagt man: "Oh, die Weberin weint wieder beim Abschied."

 

 

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