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Vorzügliche Waren (1)
   2005-10-12 16:37:51    cri
(Hui-Nationalität)

Vor zehn Jahren wohnte in unserem Dorf eine Familie, die "Großer Topf" hieß. Der Große Topf besaß viel Ackerland und Pferde in großer Zahl. Obwohl er mehrere Frauen heimgeführt hatte, wurde ihm bis ins hohe Alter nur ein Sohn geborgen. Als einziger Sohn einer reichen Familie wurde der Kleine Topf in jeder erdenklichen Weise verwöhnt und verzärtelt.

Wie der Vater, so auch der Sohn. Der Kleine Topf war dem Vater in allem so gleich, dass man meinte, den Großen Topf vor sich zu sehen, wie er leibte und lebte. Bis er 25 Jahre alt geworden war, vertrieb sich der Kleine Topf den ganzen Tag mit vier Dingen: mit Essen und Trinken, mit Besuchen im Bordell und mit Hasardspielen.

Der Große Topf besaß eine Handelskarawane, die über hundert Pferde verfügte. Mehr als dreißig Knechte waren erforderlich, um sich die Pferdekarawane zu kümmern. Jedes Mal, wenn die Karawane heimkam, häuften sich Silberbarren, Waren, Leckereien und seltene Dinge im Hof. Die Knechte berichteten lebhaft über die regen und interessanten Städte und Marktflecken, die sie besucht hatten, wie auch über Leckereien, die es dort überall gäbe. Allein schon die erwähnten Früchte kitzelten dem Kleinen Topf derart die Nase, dass er unbändiges Verlangen nach ihnen bezeigte. Die Karawane brachte zwar häufig die unterschiedlichsten Früchte mit, da sie aber zumeist vor mehreren Monaten gepflückt worden waren, schmeckten sie nicht mehr frisch.

Eines Tages verlor der Kleine Topf wieder beim Spiel. Er kam. nach Hause und erklärte dem Großen Topf: "Vater, lass mich auf Reisen gehen! Ich kann Geld verdienen und mir gleichzeitig auf die Weise angenehm die Zeit vertreiben." Der Große Topf freute sich sehr, als er das hörte.

"Es soll mir recht sein", sagte er, "aber pass gut auf dich auf, wenn du allein ausgehst." Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: "Sehr gut! Jetzt können diese betrügerischen Knechte mich nicht mehr hinters Licht führen." Er war sehr aufgebracht, als er die Knechte erwähnte. "Ich habe sie ihr Leben lang ernährt", brummte er, "aber sie wissen nicht, meine Gunst zu würdigen und prahlen vor anderen immer damit, dass sie meinen Familienbesitz hart verdient hätten. Pha! Gewissenlos!" Nach einer Atempause sprach er weiter zu seinem Sohn, indem er ihn mit seinem Kosenamen anredete: "Afu! Du wirst es ihnen schon zeigen. Das Familienvermögen wird allein dir gehören nach meinem Heimgang." . Gerade wurde die Pferdekarawane wieder . reisefertig gemacht. Der Große Topf rief die Knechte zusammen. Zu Anfang äußerte er einige wohlklingende Worte, dann sagte er: "Von jetzt an begleitet Afu persönlich die Karawane. Ihr braucht euch nur um die Pferde zu kümmern, die Geschäfte macht Afu. Ihr habt seinen Befehlen Folge zu leisten und dürft nichts von euch aus veranlassen oder unternehmen." Die Knechte hörten die Weisungen ihres Gebieters schweigend an.

Am selben Tag noch wurden dutzende Ladungen mit Baumwollstoffen, Schmuckgegenständen, Kochsalz und zahlreichen Gebrauchsartikeln zusammengestellt. Am nächsten Tag ließ der Große Topf den Imam kommen, ließ ihn Suren aus dem Koran lesen und lud die Verwandten, die in der Nähe wohnten, zu einem großen Essen ein. Am frühen Morgen des dritten Tages brach die Pferdekarawane auf. Eine lange Reise war damals für arme Leute eine unsagbare Qual, für die Reichen hingegen bot sie unendliche Behaglichkeiten. Dem Kleinen Topf wurde beim Aufsitzen ebenso geholfen wie beim Absteigen vom Rücken des Pferdes, auf seine Unterbringung und Verpflegung wurde besonders Sorgfalt gewendet. Er war frei von Kümmernissen und fand keinen Grund, sich nicht über alles Neue zu freuen.

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