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Forschung überwindet Grenzen
   2005-10-20 10:45:07    cri

"Forschung überwindet Grenzen" - das ist ein Motto der deutschen Helmholtz-Gemeinschaft. Und es stimmt ja auch, dass Forschung die Grenzen in Köpfen, zwischen Völkern sowie zwischen einzelnen Staaten überwinden kann. Wissenschaftliche Kontakte zwischen Deutschland und China haben eine lange Tradition. Insbesondere in den vergangenen Jahren hat der wissenschaftliche Austausch stark zugenommen. Wissenschaftler beider Länder freuen sich nun seit Ende Juli über die Entstehung des Beijinger Büros der Helmholtz-Gemeinschaft. Sie sehen darin eine neue Brücke zwischen den Forschungskreisen beider Länder und eine große Kooperationsperspektive.

Für immer mehr chinesische und deutsche Wissenschaftler ist es längst keine Seltenheit mehr, dass sie in Beijing, Berlin oder auch in anderen chinesischen und deutschen Städten immer wieder auf bekannte Gesichter stoßen. Der rege akademische Austausch und die Kontakte - seien es persönliche oder institutionelle - vertiefen die Verständigung zwischen den Wissenschaftlern und Forschern beider Länder und fördern so die umfassende Entwicklung der wichtigen Forschungszusammenarbeit.

Professor Dr. Rudi Balling, Leiter des GBF- Forschungszentrums für Biotechnologie, ist einer der vielen Chefwissenschaftler aus Deutschland, die nun in China nach Kooperationspartnern suchen:

"Ich bin auf der Suche nach potentiellen Kooperationsprojekten. Also, ich denke, es gibt eine Reihe von Gebieten, wo wir zusammenarbeiten können. China hat in den letzten Jahren in der Biotechnologie enorme Fortschritte gemacht. Das sieht man beispielsweise an den Erfolgen im Humangenomprojekt. Das war sozusagen die Speerspitze. Jetzt werden die Bedingungen in China so attraktiv und so gut, dass ich glaube, dass auch europäische Wissenschaftler es attraktiv finden, nach China zu kommen."

Professor Balling erläutert weiter, was ein Projekt in China für die GBF bedeuten kann:

"Deutschland ist besonders stark in Physik und in einigen Gebieten der Medizin. Was wir nicht haben, sind diese großen Bevölkerungszahlen, in der man Epidemiologie und genetische Studien machen kann. Ich kann mir vorstellen, dass wir sehr gut die Besonderheiten und die Stärken der zwei Länder China und Deutschland kombinieren und z. B. epidemiologische Studien in China zusammenbringen mit molekularen Untersuchungen von deutscher Seite. Und dass wir uns gemeinsam Forschungsprojekte überlegen, die wir auf der einen Seite durch die Epidemiologiehypothesen generieren - oder solche, wie Krankheiten entstehen, und diese dann in Organmechanismen validieren. Also, dass wir beweisen, ob das so ist und dann gemeinsam danach suchen, ob kleine Moleküle, mit denen man bestimmte Stoffwechselprozesse verändern kann, um als Medikamente wirksam zu sein."

Seit einiger Zeit sind einige deutsche Umweltwissenschaftler außerdem am Umweltprogramm für das Mammut-Wasserbauprojekt in den Drei Schluchten im Yangtse- Fluss beteiligt. Dabei wird gemeinsam an Untersuchungstechniken für die Wasserqualität, an Wechselwirkungen von Schadstoffen mit Wasser und Sedimenten sowie an der Nutzung von Pflanzen zur Festigung des Stausee-Ufers geforscht. Beide Seiten müssen außerdem noch gemeinsame Lösungen für weitere Fragen finden wie den Umgang mit Klärschlamm, Sanierung der Standorte ehemaliger Fabriken, die überflutet werden sollen, die Einflüsse der Wasserstauung auf das Mikroklima sowie die Erosionsgefahr an Uferhängen - also für eine ständige Überwachung der Umweltfolgen des Drei-Schluchten-Staudamms. Dazu Dr. Günter Subklew vom Forschungszentrum Jülich (FZJ):

"Die Initiative dazu ging von der chinesischen Seite aus, die uns angesprochen hat -  weil wir in Jülich eine Art der Umweltforschung betreiben, die sie sehr interessiert. Wir betreiben integrierte Umweltforschung von der Atmosphäre über die Pflanze und den Boden bis hin zur Untersuchung unterhalb der Erdoberfläche. Wobei wir uns nicht nur innerhalb dieser Komponente bewegen, sondern auch gerade die Wechselwirkungen zwischen diesen einzelnen Komponenten untersuchen. Und diese Arbeitsweise hat die chinesischen Kollegen interessiert. Und sie sind auf uns zugekommen, ob wir mit ihnen bei der Arbeit der wissenschaftlichen Fragestellungen, die sich im Zusammenhang mit dem Drei-Schluchten-Staudamm ergeben, zusammenarbeiten möchten."

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