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Nach der Pfeife der Hochschulaufnahmeprüfung tanzen
   2005-10-18 17:18:22    cri
Jedes Jahr findet die Hochschulaufnahmeprüfung in China vom 7. bis zum 9. Juli statt. Viele Prüflinge betrachten diese drei Tage als entscheidende Tage für ihr Schicksal.

Ein Schriftsteller beschreibt Juli als einen ?schwarzen Monat" und vergleicht ihn mit einer Kriegszeit, in der der Pulverrauch den heiteren Himmel verdüstern kann. Daraus ist ersichtlich, daß die Hochschulaufnahmeprüfung viele Chinesen sehr belastet.

Jährlich nehmen etwa 10 Mio. Mittelschulabgänger an der Hochschulaufnahmeprüfung teil. Um sich auf diese Prüfung vorzubereiten, befinden sich die Oberschüler während der ganzen Oberstufe der Mittelschule in einem Zustand der Spannung. Auch ihre Eltern warten gespannt auf die Hochschulaufnahmeprüfung. Das bedeutet, daß jährlich nahezu 100 Mio. Menschen nach der Pfeife der Hochschulaufnahmeprüfung tanzen.

Ein Abiturient erzählte, wie er das letzte Jahr seiner Schulzeit verbracht hat: Jeden Tag stand er um 5.30 Uhr auf, um englische Wörter auswendig zu lernen; um 7.30 Uhr ging er zur Schule. Den ganzen Vormittag analysierten die Lehrer die Hochschulaufnahmeprüfungsaufgaben der vergangenen Jahre und erklärten, wie man sich auf die Hochschulaufnahmeprüfung vorbereiten soll. Nach dem Unterricht aß er zu Mittag. Anschließend betrieb er Selbststudium. Von einer Mittagspause konnte keine Rede sein. Um 13.15 Uhr begann wieder der Unterricht, der bis 17.00 Uhr dauerte. Am Abend brauchte er 2 bis 3 Stunden, um Hausaufgaben zu machen. Vor 23.00 Uhr konnte er nicht ins Bett gehen.

Die Hochschulaufnahmeprüfung ist ein zweischneidiges Schwert: Einerseits hat sie für die Hochschulen eine große Anzahl von talentierten Studenten ausgewählt und die Entwicklung der Gesellschaft vorangetrieben; andererseits hat sie der Mittel- und Hochschulbildung sowie der ganzen Gesellschaft viele Probleme gebracht und die Prüflinge, deren Eltern und Lehrer einem großen Druck ausgesetzt. Sie hat die Grund- und Mittelschulbildung zu einer prüfungsorientierten Bildung gemacht, so daß die chinesischen Schüler oft als ?Schüler mit guten Noten, aber schwachen Fähigkeiten" bezeichnet werden. Daher ist notwendig, die Hochschulaufnahmeprüfung zu reformieren.

Schwierige Prüfungsaufgaben

Wang Meng, ehemaliger Kulturminister und Vizevorsitzender des Chinesischen Schriftstellerverbandes, dessen Werke mehrmals ins Lehrbuch für chinesische Sprache und Literatur der Mittelschule aufgenommen worden sind, versuchte mehrmals, die Hochschulaufnahmeprüfungsaufgaben für chinesische Sprache und Literatur zu machen. Dabei erzielte er schlechte Leistungen. Nur einmal hat er die Prüfung bestanden. Dies regte zum Nachdenken an.

Ein Experte sagte, daß die Prüfungsaufgaben für chinesische Sprache und Literatur, insbesondere die Themen für Aufsätze, zu schwer sind, um die Prüfung zu bestehen.

Der Rektor einer Mittelschule meinte, daß die Prüfungsaufgaben die schöpferische Denkweise der Prüflinge hätten anregen sollen.

He Jianming, ein Schriftsteller, der seit langem dem Bildungswesen Chinas Aufmerksamkeit schenkt, wies darauf hin, daß das gegenwärtige Hochschulaufnahmeprüfungssystem reformiert werden muß. Seiner Meinung nach ist es der schlimmste Fehler der Hochschulaufnahmeprüfung, die Prüflinge nur auf ihr Buchwissen zu prüfen. Dieser Prüfungsmodus hindere den Chinesen daran, ihre Klugheit und Weisheit zur Geltung zu bringen, sagte er.

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