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Unser Tag in Gyantse: Zwei Klöster und ein Adelsgut (Samstag, 6. August)
  2011-08-07 19:42:49  cri
Am frühen Morgen verlassen wir Shigatse in Richtung Gyantse. Doch bevor wir unser Ziel erreichen, legen wir einen Zwischenstopp in Bailang ein. Hier haben sich mehrere Bauern zusammengetan, um in großem Umfang Gewächshäuser anzulegen. Durch die günstigen Bedingungen innerhalb dieser Gebäude können die Bauern eine größere Auswahl an Gemüse anpflanzen und zugleich auf Dünger sowie Pestizide verzichten. Im Vergleich zur sehr trockenen Luft des tibetischen Hochlands herrscht in den Treibhäusern eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit, unsere Kameralinsen beschlagen noch vor dem ersten Schnappschuss nahezu vollständig. Nach einigen Minuten verlassen wir Bailang und begeben uns zurück in unsere Geländewagen, um die restlichen Streckenkilometer bis Gyantse zurückzulegen. Schon während der Ankunft fällt auf, dass Gyantse über eine Vielzahl historischer Bauten verfügt. Rund um die Festung Dzong und das Kloster Palkhor Chode sind ganze Straßenzüge ausschließlich traditioneller Wohnhäuser erhalten. Kaum angekommen, begeben wir uns zum Kloster Palkhor Chode. Dieses im Jahre 1418 vom lokalen König Rapten Kunzang gegründete Kloster zeichnet sich durch gleich zwei Besonderheiten aus, wie uns ein Mönch erklärt: Zum einen handelt es sich um das einzige Kloster Tibets, in dem drei Schulen des tibetischen Buddhismus gemeinsam vertreten sind, namentlich jene der Gelbmützen, der Rotmützen sowie der Sakya. Zum anderen vereint das Kloster architektonische Elemente aus Indien, Nepal und Tibet. Palkhor Chode beherbergt eine ganze Reihe wunderschöner Statuen aus gebranntem Ton sowie Wandmalereien aus verschiedenen Epochen. Neben dem eigentlichen Kloster befindet sich der weitaus ältere und berühmtere Palkhor Chode Kumbum, die „Pagode der Tausend Buddhas". Auf insgesamt fünf Stockwerken versammeln sich hier mehr als 100.000 Darstellungen Buddhas in 77 Räumen. Wer die schmalen Holztreppen bis zum fünften Stockwerk hinter sich bringt, wird meinem Ausblick über die historische Altstadt sowie die Umgebung Gyantses belohnt.

Da inzwischen leichter Regen einsetzt, beeilen wir uns, auch noch die nächsten zwei Programmpunkte abarbeiten zu können. Zunächst besuchen wir eine lokale Teppichfabrik, in welcher tibetische Teppiche in reiner Handarbeit hergestellt werden. Dies bedeutet einen nicht geringen Zeitaufwand: In einem Monat knüpfen zwei Arbeiter acht kleinformatige Teppichvorleger, die allerdings für stolze 1.000 Yuan RMB pro Stück verkauft werden können. Unser letztes Ziel für heute ist die einstige Wohnstatt des Klans der Pala, einst eine große aristokratische Familie mit weitreichendem politischen Einfluss. Das dreistöckige Gebäude zählt zu den am besten erhaltenen aristokratischen Besitztümer in Tibet und bietet einen Einblick in die Lebenswelt der Adeligen. Gegenüber des eigentlichen Komplexes befinden sich die Unterkünfte der Leibeigenen, die den Palas bis zum Jahre 1959 dienten. In den winzigen, rußgeschwärzten Räumen hausten bis zu diesem Zeitpunkt Familien von bis zu acht Personen auf engstem Raum. Mit diesem etwas düsteren Eindruck beenden wir unser heutiges Programm. Morgen treten wir unsere Rückreise nach Lhasa an, allerdings nicht, ohne die Gunst der Stunde zu nutzen und den am Wegesrand befindlichen Yamdroktso-See zu besuchen.

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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