Wir über uns Kontakt Jobs Fragen? Archiv
Die Reise nach Shigatse (Mittwoch, 3. August 2011)
  2011-08-04 09:39:33  cri
Bereits in den frühen Morgenstunden brechen wir in Richtung Shigatse auf. Während unserer reichlich 250 Kilometer langen Fahrt auf der Nationalstraße 318 folgen wir dabei dem Yarlung Tsangpo stromaufwärts Richtung Westen. Wir haben Lhasa kaum hinter uns gelassen, als sich die ersten sichtbaren Veränderungen einstellen. Die weitläufige Senke, in der sich Lhasa befindet, verengt sich zunehmend und ist schließlich nicht viel mehr als eine schmale Schlucht von kaum 50 Metern Breite. Die Straße schneidet sich förmlich in die steilen Berghänge hinein und scheint bemüht, nicht auch noch den letzten Halt zu verlieren. Dass dies die meisten Autobesitzer keineswegs von ihrer eher sportlichen Fahrweise abbringen kann, beweisen die verschiedenen Methoden, mit denen Rücksicht auf das Höchsttempo erzwungen werden soll. Besonders kreativ, aber offensichtlich wirkungslos erscheinen die lebensgroßen Polizeifiguren, die in regelmäßigen Abständen am Straßenrand eine Drosselung der Geschwindigkeit anmahnen. In manchen Fällen wurde im Kampf um die Verkehrssicherheit sogar eine Aktualisierung vorgenommen – die neueren Modelle richten eine Radarpistole auf die Straße. Effizienter erscheint hingegen die Einrichtung von einzelnen Kontrollpunkten, an denen jeder Fahrer einen Passierschein erhält. Dieser gibt neben anderen Daten die Ankunftszeit sowie den Fahrzeugtyp an. Erreicht der Wagen den nächsten Kontrollpunkt innerhalb eines bestimmten Zeitfensters, lässt sich ohne weiteres errechnen, dass das Tempolimit überschritten worden sein muss.

Weit über dem Yarlung Tsangpo, der sich neben uns zu beeindruckenden Wellen auftürmt, schmiegen sich kleine Ortschaften und Klöster an die Berghänge. Dann verlassen wir unvermittelt die Enge des Tals und finden uns auf einem weitläufigen Plateau wider. Ebenso wie die hinter uns liegenden Schluchten wird auch diese Landschaft vom Yarlung Tsangpo dominiert. Auf faszinierende Weise wechselt der Fluss immer wieder seinen Verlauf und bedeckt teils kilometerweite Überschwemmungsgebiete, in denen ganze Wälder Platz finden, bevor er sich wieder auf ein schmales Flussbett zurückzieht. In Kombination mit dem Spiel aus Licht und Schatten, welches Sonne und Wolken auf den umliegenden Bergen darbieten, ergibt sich ein atemberaubender Anblick. Auch die Zahl der Dörfer und Siedlungen erhöht sich merklich. In unregelmäßigen Abständen fahren wir an kleinen Gruppen von Pilgern oder rastenden Feldarbeitern und Yaks vorbei.

Etwa sieben Stunden nach Abfahrt erreichen wir schlussendlich unser Ziel Shigatse, die zweitgrößte Stadt des Autonomen Gebietes Tibet und Sitz des Panchen Lama. Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es weiter in das recht ungewöhnliche Restaurant Wordo. Der Besitzer dieser Räumlichkeiten war über Jahre hinweg Mönch im Kloster Tashilunpo, bevor er den Weg zurück in die Welt der Laien antrat und eine Reihe von Restaurants eröffnete. Heute unterhält er im oberen Stockwerk seines Etablissements ein privates Museum, in welchem er verschiedenste Stücke der westtibetischen Kunst und Geschichte sammelt. Nach einer umfassenden und sehr informativen Führung finden wir uns wieder im Restaurantbereich ein, um uns an der wenig mönchischen lokalen Küche zu erfreuen. In den nächsten Tagen erwarten uns noch weitere interessante Aktivitäten, darunter Ausflüge zum Kloster Tashilunpo sowie zum Yamdroktso-See.

Lucas Göpfert

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
Meistgelesene Artikel
• Keine Lebenszeichen vom gesunkenen indischen U-Boot
• Snowdens Vater erhält Visum für Russland
• Getötete Chinesen: Afghanistan bekundet Beileid
• Vermittlungsversuche in Ägypten gescheitert
• Gipfel abgesagt: Russland enttäuscht von USA
Fotos
Luxusausstellung 2013 in Beijing eröffnet
Fotoausstellung „Chinesischer Traum - Schönes China" in Brüssel
Wiederaufbau neuer Wohnhäuser nach Erdbeben in Min
Lujiagou: Ein neues Wohngebiet mit günstigen Lebens- und Verkehrsbedingungen
© China Radio International.CRI. All Rights Reserved.
16A Shijingshan Road, Beijing, China