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Die Partnerschaft siegt
   2005-10-13 16:57:58    cri
Handelsstreit mahct der gesamten Branche schwer zu schaffen

China und die EU haben ihren Streit im Textilhandel beigelegt. Die vor Kurzem in Shanghai erzielte Vereinbarung gilt als Präzedenzfall und gutes Beispiel für die gütliche Beilegung eines Handelskonfliktes.

Das Wirtschaftsmagazin von Radio China International widmet dem Ereignis eine Sondersendung, in der die Hintergründe, Entwicklungen und Auswirkungen des Textilhandelsstreits in den vergangenen Monaten eingehend beleuchtet werden.

Für Fu Anding war Safeguard eher ein sorgenerregendes Fremdwort. Diesen englischen Begriff hörte die Direktorin eines kleinen Hemdenproduzenten in Pudong bei Shanghai erstmals am 25. April dieses Jahres. An eben jenem Tag leitete die Europäische Union die Untersuchung des Imports von zehn bestimmten Textilien aus China nach Europa ein. Dabei erwog die EU die Einschaltung der sogenannten Safeguards, die Schutzklauseln gegenüber Importen aus China, die das Protokoll zum chinesischen WTO-Beitritt für eine Übergangsperiode vorsieht: Im Falle einer Marktstörung durch chinesische Importe oder bei einer "erheblichen Handelsumlenkung" können für einen befristeten Zeitraum Schutzmaßnahmen in Form von Zöllen oder Mengenbeschränkungen eingeführt werden. So drohte Brüssel China damit, fünfzehn Tage nach Verhandlungsbeginn neue Einfuhrbeschränkungen zu erlassen, wenn China seine Exporte nicht herunterfährt. Für die Unternehmerin Fu Anding bedeutete dies sehr wahrscheinlich eine weitere Halbierung der Produktion oder sogar die Einstellung ihrer Produktion, nachdem die USA bereits Sanktionen gegen sieben chinesische Textilproduktgruppen verhängt hatten:

"Die Situation ist, dass wir unsere Produktion weiter halbieren müssen. Ich bezweifle, dass wir in ein paar Tagen noch Aufträge erhalten können."

Von T-Shirts hängt für Fu Anding und ihre mehr als 80 Mitarbeiter das Überleben ab. In ihrer kleinen Fabrik konnten vor dem Handelsstreit pro Tag 200 T-Shirts produziert werden. Nun sollten sie ihre Tagesproduktion auf 50 Stück drosseln, was einer Produktionseinstellung nahe kommen würde.

Glücklicherweise konnten China und die Europäische Union durch Verhandlungen schließlich eine Einigung im Handelstreit um die Textilexporte erzielen. Zehn Stunden hatten die Verhandlungen zwischen Chinas Handelsminister Bo Xilai und Eu- Handelskommissar Peter Mandelson gedauert. Schließlich konnten beide gegen Mitternacht einen Kompromiss schließen. Beide Seiten einigten sich auf eine Übergangszeit für die europäische Textilbranche bis 2007. Ab dem Jahre 2008 will die EU dann ihren Markt für chinesische Textilwaren vollständig öffnen.

Brüssel kam China noch einen weiteren Schritt entgegen. EU-Handelskommissar Peter Mandelson stoppte den am 25. Mai eingeleiteten Countdown für die Einführung von Quoten für T-Shirts und Garne und darüber hinaus auch die Untersuchungen zu Importen weiterer zehn Textilien aus China. Ferner bekräftigte die EU ihre Bereitschaft, alle Probleme durch Konsultationen zu lösen. Die getroffene Vereinbarung vertrieb die Wolken über den chinesischen Textilherstellern. Nach zweimonatigem Tauziehen konnten mehr als 19 Millionen Textilarbeiter erleichtert aufatmen. Die Präsidenten großer Textilunternehmen begrüßten die Vereinbarung zwischen China und der EU. Dazu gehörte auch die Firma Shanghai Textil, die im vergangenen Jahr Textilien für zwei Mrd. US-Dollar exportierte. Die Vertreterin des Unternehmens, Wang Ling, sagte dazu:

"Die erzielte Vereinbarung zwischen China und der EU gewährleistet eine gesunde Entwicklung der Textilbranche und schuf eine stabile Atmosphäre für die Ausfuhr chinesischer Textilwaren. Wir schätzen die positive Haltung der EU in dieser Frage und hoffen, dass betreffende Länder weiter den Weg des freien Handels gehen werden."

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