 Würde man eine Stadt als einen ganzheitlichen Körper betrachten, dann fungierten die Straßen sozusagen als Adern, die Nährstoffe innerhalb des Körpers transportieren. Eine moderne Metropole wie die chinesische Hauptstadt Beijing benötigt ein hochentwickeltes Verkehrssystem. Es sichert den Menschen eine freizügige Bewegung und erleichtert ihnen die Wahl des Wohnorts und des Arbeitsplatzes. Die Stadt Beijing hat beim Straßenbau eine lange Entwicklung hinter sich, von der einseitigen Betonung der Ringstraßen hin zu einer umfassenden Entwicklung der gesamten Verkehrsinfrastruktur.
Wang Qiusheng ist ein Chauffeur von der Staatsgäste-Abteilung des Beijinger Taxi-Unternehmens. In den 30 Jahren seiner beruflichen Laufbahn hat er unzählige ranghohe ausländische Gäste gefahren. Mit eigenen Augen hat er die gigantischen Veränderungen des Straßenverkehrs in der chinesischen Hauptstadt miterlebt und mit eigenen Ohren die Bewunderungen der vom ihm chauffierten ausländischen Gäste gehört.
 Laut seiner Darstellung gab es bei der Gründung der Volksrepublik China vor 55 Jahren in der chinesischen Hauptstadt nur zwischen 20 und 30 Straßen, die sich innerhalb der heutigen zweiten Ringstraße verteilten, was lediglich die Verkehrsbedürfnisse in der Altstadt mit einer Gesamtfläche von 62 qkm deckte:
"Damals fuhren alles auf diesen Straßen, Kraftfahrzeuge, Kutschen, Fahrräder und Traktoren. Überall herrschte ein chaotisches Durcheinander."
 Um diese Situation zu verbessern haben die Stadtbauer bereits vor mehr als 50 Jahren begonnen, in allen Bezirken Straßen neu bzw. auszubauen. Zweifelsohne haben die Bemühungen in den 50er Jahren eine gute Basis für den Straßenbau der chinesischen Hauptstadt Beijing geschaffen. Mit den erzielten Verbesserungen hat sich die städtische Regierung jedoch nicht begnügt. Ein alter Bauplan zeugt vom Ehrgeiz der Stadtbauer in den 50er Jahren. Gemäß diesem Bauplan beabsichtigte die Stadtverwaltung bereits nach der Gründung der Volksrepublik, fünf Ringstraßen rund um die chinesische Hauptstadt zu bauen. Aus historischen und vor allem finanziellen Gründen konnte das ehrgeizige Ziel jedoch nicht erreicht werden.
Genauso wie in anderen Landesteilen bildete das Verkehrswesen in der chinesischen Hauptstadt Beijing lange Zeit eine Schwachstelle in der wirtschaftlichen Entwicklung. Es mangelte sowohl an Quantität als auch an Qualität der Infrastruktur sowie an effizienter Nutzung.
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