Ein Stück deutsche Würstchenkultur auf Gulangyu
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Die Würstchenbude von Uwe und Witek liegt ganz auffällig auf einer beschäftigten Straße auf Gulangyu. Witek steht vor dem Laden, um vorbeilaufenden Touristen die Würstchen zu verkaufen. Auf einem Tablett vor ihm liegen einige Würstchen mit Brötchen. Auf dem Tisch daneben stehen noch viele andere Beilagen, wie Kopfsalat, geschnittene Zwiebeln, Gurken, Karotten und verschiedene Saucen.
Witeks laute Rufe ziehen viele Touristen an. Einige nehmen ihre Kamera, um die Szene aufzunehmen, andere wollen sogar mit ihm zusammen ein Foto machen. Wieder andere kaufen aus Neugier seine Hotdogs, um die deutsche Köstlichkeit einmal zu probieren.
Auch Uwe macht sich lautstark bemerkbar, wenn er die Würstchen verkauft. Durch seine gute Laune und die fröhlichen Pfiffe bei der Arbeit kann auch er viele Touristen anziehen. Uwe sagt, er liebe seine Arbeit und würde auf diese Weise mit den Leuten kommunizieren.
Das zweiköpfige Team besitzt eine deutliche Arbeitsteilung. Uwe ist für die Herstellung der Würstchen verantwortlich. Er ist stolz darauf, dass seine Wurst 250 Gramm Fleisch enthält, anstatt den 125 Gramm, die im allgemeinen Hamburger zu finden sind. Die Brötchen für die Hotdogs werden von seiner Frau gebacken. Da Witeks Chinesisch sehr gut ist, ist er für den Verkauf der Würstchen zuständig. Die beiden Männer sind sehr zuversichtlich über die Zukunft ihrer Würstchenbude. Über ihre Konkurrenzfähigkeit sagt Uwe, die Saucen ihrer deutschen Hotdogs seien einzigartig. Das sei aber nicht ihre einzige Besonderheit.
„Das ist genug für ein gutes Geschäft, aber die Saucen sind nicht unsere einzige Besonderheit. Wir haben einen eigenen Laden und können die Sicherheit der Lebensmitteln garantieren, weil wir sie selber herstellen. Die Saucen stammen alle aus Europa. Sie schmecken sehr gut und noch dazu ist das Angebot sehr vielfältig."
Uwe macht die Würstchen nicht auf der Insel. Er muss sie jeden Tag mit der Fähre transportieren. Auf der Insel kann man nur zu Fuß gehen und das einzige benutzbare Transportmittel für die Würstchen ist eine Schubkarre. Die tägliche Arbeit ist nicht einfach. Wie er selber sagt, arbeite er täglich ungefähr 17 bis 18 Stunden. Um 5 Uhr frühmorgens stehe er auf und erst um 1 Uhr nachts könne er schlafen gehen. Aber warum entscheiden sich die beiden Deutschen für so eine anstrengende Arbeit im fernen China? Uwe begründet:
„Ich liebe Xiamen. Es ist eine wunderbare Stadt. Die Leute hier sind freundlich und im Vergleich zu anderen Städten ist die Umwelt viel besser."
Uwe war früher als Metzger tätig. Vor zweieinhalb Jahren ging er nach Xiamen und lernte dort Witek kennen. Im März 2013 wurde das Team für die Würstchenbude auf Gulangyu gegründet. Heute leben Uwes Frau und seine zwei Töchter auch in der Stadt. Wie der Deutsche selber sagt, sei es sein Traum, mit seiner Familie in Xiamen harmonisch und gesund zu leben.
Auch der 26-jährige Witek ist voller Sehnsucht nach China. Als er in Großbritannien studierte, hat er einige Studenten aus China kennen gelernt. Schon damals wollte er nach China gehen. Vor zwei Jahren ging er nach Xiamen und begann täglich Chinesisch zu lernen. Heute hat er eine chinesische Freundin, die seine Arbeit unterstützt und oft kommt, um ihm zu helfen.
Seit der Eröffnung der Würstchenbude läuft das Geschäft der beiden Deutschen gut. Trotz der anstrengenden Arbeit sind sie glücklich und wollen weiterhin ihren Traum in Xiamen leben.
Übersetzt von: Liu Xinyue
Gesprochen von: Liu Xinyue