Es war ein Samstagmorgen. Die dreijährige Zheng Jiarui ging zusammen mit vielen anderen Besuchern ins Beijinger Museum der Wissenschaften. Zheng's Großvater erklärte, regelmäßig hätten sie ihre Tochter ins Museum der Naturwissenschaften gebracht, da sie in der Nähe des Museums wohnten. Noch wichtiger sei, dass die Wissenschaft eine entscheidende Rolle in einer Früherziehung einer Person spiele.

Opa meint, dass Besuche in bestimmten Museen die Fachkenntnisse ihrer Enkelin verbessern können und eine gute Grundlage für eine gute Bildung im Bereich der Wissenschaft sei.

In China gibt es zurzeit landesweit mehr als 3500 registrierte Museen. Dazu zählen auch mehrere Museen zu bestimmten Themen wie zum Beispiel das Museum für Natur und Kunst, das Eco-Museum und das Digitalmuseum.

Guan Zhanxiu ist Direktor eines Museums für Geschichte im Beijinger Vorortbezirk Fangshan. Stolz berichtet er uns über die Geschichte seines Museums.

"Unser Museum steht auf den Ruinen einer alten Stadt, die vor dreitausend Jahren gebaut wurde. In unserem Museum sind zwei wertvolle Kulturgegenstände aus Bronze ausgestellt, die in die staatliche Schutzliste aufgenommen worden sind. Hier ist der Ursprungsort des antiken Beijing sowie der traditionellen Kultur der Stadt. Zudem spielte die alte Stadt auch eine wichtige Rolle bei Verbreitung der zentralchinesischen Kultur in den nördlichen Landesteilen."

Die Geschichte der ostchinesischen Stadt Shanghai ist verglichen mit Beijing recht kurz. Trotzdem zieht das Shanghai-Museum, das vor kurzem seinen 60. Geburtstag feierte, jährlich Millionen Besucher an.

Besucher können dort über eine Million wertvolle Kulturgegenstände bewundern. Ein Tourist aus den USA ist von der umfangreichen Sammlung des Museum beeindruckt.

"Der Besuch macht uns großen Spaß. Es gibt ja verschiedene Kleidung, unterschiedliche Metalle und Gussteile zu sehen. Wir haben hier einen fabelhaften Tag verbracht. Die Geschichte wiederholt sich. Deshalb müssen Sie auf Ihre Geschichte zurückblicken. Wenn man sich nicht über die Geschichte informiert, kann man auch nicht aus ihr lernen."

Viele Menschen betrachten Museum als eine Plattform, die Geschichte durch eine Vielzahl von Ausstellungsstücken plastisch macht. Doch Museumsdirektor Guan Zhanxiu sieht noch mehr Funktionen eines Museums. Seiner Ansicht nach fördern Museen das kulturelle Bewusstsein der Menschen und regt zu Kreativität an.

"Zum Beispiel sind zwischenmenschliche Beziehungen in der modernen Gesellschaft im Vergleich zu früher relativ indifferent. Viele Jugendliche sind egozentrischer und haben kein Verantwortungsbewusstsein. Wir hoffen, dass unsere Besucher ihr Verhalten stärker reflektieren, wenn sich Dinge ansehen, die widerspiegeln, wie menschliche Beziehungen in der Vergangenheit ausgesehen haben."

Glaubt man der Statistik, kommen in entwickelten Ländern auf fünfzigtausend Menschen ein Museum. In China kommt nur auf 600.000 Menschen ein Museum. Durch die regional sehr unterschiedliche Verteilung wird es zusätzlich erschwert, die Museenlandschaft in China auszubauen. Die meisten Museen stehen die Museen größtenteils in Großstädten wie Beijing, Shanghai und Xi'an.

Übersetzt von Zhang Chen

Gesprochen von Liu Xinyue