Aufklärung, Akzeptanz, Förderung: Bildungszentren für Kinder mit Autismus
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Das Aufklärungszentrum, eine Bildungsagentur für autistische Kinder, befindet sich in einem Gebäude nach deutschem Baustil im südlichen Teil Qingdaos. Morgens um viertel nach Acht helfen die Lehrer den Kindern geduldig bei ihrer Morgengymnastik.
Die 47-jährige Direktorin des Zentrums, Wan Ling, hat bereits 30 Jahre im Bereich der Kindererziehung gearbeitet. Sie erzählt, dass sie das Zentrum ursprünglich gründen wollte, um autistischen Kindern eine Möglichkeit zu geben, Bildung im Kindergarten zu erhalten. "Vor neun Jahren gab es nur wenige Bildungsagenturen, die autistische Kinder akzeptierten. Zufällig haben mich Eltern mit autistischen Kindern gefunden und um Hilfe gebeten, und ihre Kinder in meine Klasse gebracht. Aber nach einer Weile ist mir klar geworden, dass es für solche Eltern irreführend wäre, würde ich solche Kinder weiter in meine Klasse nehmen. Aus diesem Grund eröffnete ich das Zentrum als eine Agentur für Sonderpädagogik. "
Seit der Gründung 2004 hatte das Zentrum mehr als 700 autistische Kinder in der Obhut. Derzeit werden mit 22 Mitarbeitern 40 Kinder betreut. Überall hängen gemalte Bilder an den Wänden und sind Bastelarbeiten und Ton-Skulpturen der Kinder zu sehen. Wan Ling erzählt, dass die Lehrer fühlen, dass sie gebraucht werden: "Wenn die Kinder zu Hause etwas haben, das sie wertschätzen, dann geben sie es ihren Lehrern. Und wenn man eine gewisse Zeit mit ihnen verbracht hat, dann werden sie sich an deine Arme klammern und dich umarmen. Man kann ihre Zuneigung ganz deutlich spüren. "
Traditionelle Sonderpädagogikinstitutionen für autistische Kinder haben normalerweise eine Altersbegrenzung zwischen drei und zehn Jahren. Wans Aufklärungszentrum hat mit der Gründung einer Jugendklasse die Altersbegrenzung auf 18 gesetzt.
"Anfangs habe ich Kinder unter zehn Jahren akzeptiert. Doch später erkannte ich, dass über 10-Jährige bei anderen Agenturen in den wenigsten Fällen unterkommen. Nun gehören sie bei mir zur Familie. "
Für Zheng Yeqing, eine Lehrerin des Zentrums, sieht bei dieser Altersgruppe die größte Herausforderung: "Die größte Herausforderung liegt darin, den über Zehnjährigen dabei zu helfen, für sich selbst zu sorgen. Sie gleichen uns Erwachsenen, sind aber nicht in der Lage, sich um sich selbst zu kümmern. Aber wir müssen uns diesen Problemen stellen, und wir würden diese Arbeit nicht machen, verspürten wir dabei nur einen Hauch von Widerwillen."
Eine Mutter mit Nachnamen Wang wünscht sich Unterstützung von der Regierung: "Wir brauchen eine staatliche Agentur, die sich um unsere Kinder kümmert, die zumindest die Lebensgrundlage sichert. Sobald unsere Kinder heranwachsen, lehnen Institutionen wie das Aufklärungszentrum unsere Kinder möglicherweise ab. Was sollen wir dann tun? Außerdem ist es eine hohe finanzielle Belastung für die Familien. Es kostet uns vier bis fünf Tausend Yuan RMB jeden Monat. Eine durchschnittliche Familie kann solch eine finanzielle Last für etwa fünf bis sechs Jahre tragen, aber langfristig gesehen, ist das sehr schwierig. "
Seit seiner Gründung hat sich das Aufklärungszentrum dafür eingesetzt, dass Eltern Vertrauen in die Fähigkeiten ihrer Kinder aufbauen. Wan Lin: "Wir wollen uns darum bemühen, den Familien zu helfen. Solange die Eltern nicht aufgeben, gibt es Hoffnung für die Kinder. Wir möchten mehr Verständnis für Autismus und für Familien mit autistischen Kindern aufbauen. Und wir möchten die Potenziale dieser Kinder hervorbringen. Diese Dinge geben uns ein großartiges Gefühl der Erfüllung und motivieren uns dazu, nicht aufzugeben. Wir arbeiten fleißig und sind glücklich. "
Übersetzt von Huyen Dang
Gesprochen von Yin Fan