201307-umwelt
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Laut den jüngsten Messungen der chinesischen Akademie für Wissenschaften sind Autoabgase die Hauptursache für die verseuchte Luft in der chinesischen Hauptstadt. Xiaohu arbeitet in einem Wirtschaftsprüfungsunternehmen und ist teil des Millionenheers der Autofahrer in Beijing. Obwohl er sich selbst als durchaus umweltbewusst einschätzt, will er nicht auf öffentliche Verkehrsmittel umsatteln.
„Ich fahre an bis zu sechs Tagen die Woche. Ich lasse das Auto nur stehen, wenn es wegen der administrativen Fahreinschränkung nicht auf der Straße verkehren darf. Die U-Bahn ist oft langsamer als Autofahren. Während der Stoßzeiten kommt man gar nicht in die Züge, da alles so voll ist. Radfahren? Bei dieser Luft? Das kannst du ja vergessen."
Außerdem hat Xiaohu noch eine weitere Theorie, mit der er vielen Autofahrern Pekings aus der Seele spricht.
„Ich weiß, dass die Autoabgase die Luft verschmutzen. Doch auf den Straßen sind so viele Autos. Auch wenn ich meines weg lasse, macht das keinen Unterschied. Es gibt keine gute Alternative. Soll ich mein Haus gar nicht mehr verlassen?"
Neben der besorgniserregenden Luftqualität bereitet auch der Zustand des Grundwassers in China große Probleme. Laut einer Untersuchung aus dem Jahr 2012 ist die Qualität des Grundwassers in jeder zweiten chinesischen Stadt „schlecht" oder „sehr schlecht". Hauptursache: Viele energieintensive Unternehmen leiten verseuchtes Abwasser mit Hochdruckpumpen direkt in die Erde hinein. Die nachträgliche Säuberung könnte mehr als eintausend Jahre in Anspruch nehmen. Zur Sicherstellung der Qualität des lebenswichtigen Grundwassers fehlt es allerdings an effektiven Gesetzen, wie Vizeleiter der Kommission für Reform und Entwicklung Du Ying bestätigt.
„Wir haben zwar eine Reihe von Gesetzen und Bestimmungen zum Schutz der Wasserqualität, doch speziell für das Grundwasser ist noch kein Gesetz vorhanden. Dies muss verbessert werden."
Text: Li Zheng, Sprecherin: Lü Xiqian