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Frau Zhou arbeitet in Beijing und hat ein fünfjähriges Kind, das den Kindergarten besucht. Ursprünglich überließ sie ihm Smartphones und Tablets, um es zu beruhigen oder zu beschäftigen. Jetzt will der Sprössling die Geräte nicht mehr aus der Hand geben. Mutter Zhou macht sich Sorgen.
„Unser Kind ist fünf Jahre alt. Sobald es aus dem Kindergarten nach Hause kommt, stürmt es gleich zum Ipad und den vielen Spielen. Wir machen uns nun Sorgen um seine Sehkraft und mögliche Schäden durch die Strahlung."
Auch vielen anderen Eltern in China geht es ähnlich. Laut Statistiken gehen etwa 100 Millionen Kinder und Jugendliche via Handys und Smartphones regelmäßig ins Internet. Doch das Sehsystem der Kinder ist noch nicht voll ausgereift. Ji Chengye aus dem Forschungsinstitut für Gesundheit von Jugendlichen in Beijing verweist darauf, dass eine Überlastung der Augen von Kindern unter sieben Jahren zu Kurzsichtigkeit und Sehstörungen führen kann.
„Kleine Kinder dürfen nicht lange Zeit vor dem Bildschirm spielen. Unter Anleitung der Eltern dürfen sie höchstens eine halbe Stunde lang spielen. Danach sollen andere Tätigkeiten folgen."
Laut Ji Chengye ist der Schädel von Kindern dünner als der von Erwachsenen. Deshalb stellt die elektromagnetische Strahlung eine größere Gefahr für sie dar. Die Belastung durch elektromagnetische Felder kann nicht nur ihr Hirnwachstum und das Zentralnervensystem beeinträchtigen. Auch das Immunsystem kann geschwächt werden. Dazu Ji Chengye,
„Die Strahlung hängt davon ab, wie häufig man Handys nutzt und mit welchem Abstand man sie zum Kopf hält. Je näher das Gerät am Kopf gehalten wird, desto mehr Schaden kann es ausrichten."
Viele Eltern haben nicht nur Bedenken vor körperlichen Schäden ihrer Kinder, sondern auch vor geistigen – so wie Frau Kou,
„Sobald mein Kind nach Hause kommt, greift es sofort zum Smartphone oder Ipad. Mit anderen Kindern spielt er aber immer seltener. Ich fürchte, wenn er das weiter so macht, wird er von den anderen ausgeschlossen oder selbst ungesellig."
Professor Xiao Ying von der Tsinghua-Universität bestätigt die Besorgnis von Frau Hou und warnt vor dem Suchtpotential elektronischer Spiele.
„Wenn Kinder sich elektronischen Spielen hingeben, neigen sie dazu, weniger an Menschen interessiert zu sein und sich von ihrem Umfeld zu isolieren. Wir haben feststellen können, dass viele Jugendliche in ihrer realen Umgebung Handlungsweisen aus der virtuellen Welt kopieren und oft extrem oder sogar gewaltsam handeln."
Fazit: Eltern sollten ihre Kinder lieber von solchen Geräten fernhalten und stattdessen ihre Interessen wecken und fördern. Für das Wachstum der kleinen Hoffnungsträger sind konventionelle Mittel geeigneter als Smartphones oder Tablets.
Text: Li Zheng
Sprecher: Huang Gang