20130704-4
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Im April dieses Jahres erlitten zwei Kinder in der Provinz Jiangsu bei einem Versuch, eine Szene aus dem berühmten chinesischen Zeichentrickfilm "pleasant goat and big big wolf" nachzuspielen schwere Verbrennungen. Die Behandlung der beiden brandverletzten Kinder kostet ungefähr 1,5 Millionen Yuan. Die Eltern wollen nun die Cartoon-Produktionsgesellschaft verklagen.
Der Konsum von gewalthaltigen Szenen gilt als eine von vielen negativen Auswirkungen, die nicht eingestufte Trickfilme auf Kinder haben können. Zu anderen ungeeigneten Szenen zählen zum Beispiel Missbrauch von Feuer und Messern, Beleidigungen, gefährliche Taten nicht kindgerechtes Benehmen.
Einige Rechtsanwälte sind der Ansicht, dass die Produktionsgesellschaft für den Vorfall haftbar gemacht werden kann, weil sie keine Warnungen über solche Szenen hinzugefügt hat, die für Kinder nicht geeignet sind. Der Psychologe Liu Ming rät Eltern dazu, die Zeichentrickfilme zusammen mit ihren Kindern anzuschauen, um negative Auswirkungen der Filme zu beschränken.
"Die Eltern sollen ihren Kindern übermitteln, was wichtig ist und was gefährlich ist. Zum Beispiel wie man mit dem Leben umgehen soll und wie man das Leben besser verstehen kann."
Medienberichten zufolge enthalten die meisten chinesischen Zeichentrickfilme viele gewaltsame Szenen und sind deshalb nicht für Kinder geeignet. Frau Gu arbeitet in einer Cartoon-Gesellschaft in der nordchinesischen Hafenstadt Tianjin. Sie erzählt uns, ein Trickfilm koste das Unternehmen sehr viel Geld. Deshalb müsse ihre Gesellschaft einerseits die Kosten reduzieren, andererseits so viele Zuschauer wie möglich gewinnen, um den Betrieb des Unternehmens aufrechterhalten zu können.
"Das Budget, das der TV-Sender für unsere Trickfilme ausgearbeitet hat, ist normalerweise ziemlich niedrig. Es ist sehr schwierig, sich allein auf finanzielle Unterstützung des Fernsehsenders zu verlassen."
Zudem fügte Frau Gu hinzu, das Bewertungssystem sei ein geeigneter Weg zur Förderung des chinesischen Cartoon-Marktes. Mit einer Alterseinstufung der Zeichentrickfilme könnten die Cartoon-Gesellschaften Trickfilme speziell für Kinder bestimmter Altersgruppen produzieren. Sie bräuchten nicht mehr Elemente für Erwachsene in ihre Programme aufzunehmen, um ein breiteres Publikum anzusprechen.
"Kinder sollten Trickfilme anschauen, die für ihr Alter geeignet sind. Zudem hoffen die Eltern, dass es mehr Cartoons auf dem Markt gibt, damit sie ihren Kindern eine passende Auswahl bieten können."
Laut einer Umfrage des zentralen chinesischen Fernsehsenders CCTV sprachen sich 75 Prozent der Befragten für eine Alterseinstufung für Zeichentrickfilme aus. 24 Prozent betrachten Beschränkungen für Unterhaltungsprogramme als unnötig. Sie meinen, dass Kinder am besten selbst entscheiden, was sie sehen wollen. Das restliche Prozent glaubt, dass die Einführung eines Rating-Systems für Trickfilme kein einfaches Thema ist.
Übersetzt und Gesprochen von Zhang Chen