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Zugang zum Kindergarten – keine Selbstverständlichkeit
  2013-06-07 09:37:29  CRI

Die frühkindliche Bildung spielt eine wichtige Rolle in der Entwicklung von Kindern. Doch der Zugang zu einem Kindergartenplatz ist alles andere als selbstverständlich. Im ländlichen Raum in Westchina fehlt es vielen Sprösslingen an einer frühkindlichen Förderung, mit Folgen.

In einem entlegenen Dorf, 250 Kilometer entfernt von der südwestchinesischen Stadt Kunming, leben 174 Kinder unter sechs Jahren. Keines von ihnen besucht einen Kindergarten und erhält damit eine frühkindliche Förderung. Viele spielen auf den Ackerfeldern, ohne Spielzeuge oder Bücher. Alles, was sie zum Spielen haben, sind Schlamm und Steine. Ihre Eltern haben harte körperliche Arbeit zu leisten. Für ihre Sprösslinge bleibt wenig Zeit. So ergeht es auch He Yongzai. Er hat drei Kinder, der Jüngste ist drei Jahre alt. He sagt:

„Keines meiner Kinder hat die Chance erhalten, einen Kindergarten zu besuchen. Denn es gibt hier fast keine Einrichtungen solcher Art."

In dem Kreis gibt es genau einen privaten Kindergarten, der 100 Sprösslingen Platz bietet. In der Gegend leben jedoch 3.000 Kinder. Doch die knappen Kindergartenplätze sind nicht das einzige Problem. Die Einrichtung liegt 40 Kilometer entfernt. Für die Kinder bedeutet das zwei Stunden Fahrt pro Strecke.

Dazu kommen hohen Kosten. Ein Bahnticket vom Dorf bis zum Kindergarten kostet umgerechnet zwischen 2 und 2,50 Euro. Dazu kommt eine jährliche Kindergartengebühr von 76 Euro. Für die meisten Eltern in ländlichen Regionen ist dies zu teuer. Ihr durchschnittliches Jahreseinkommen liegt bei umgerechnet 127 Euro.

Eine Mutter aus einem Dorf in der nordwestchinesischen Provinz Qinghai sagt:

„Unsere Familie ist finanziell nicht so gut gestellt. Mein Mann verdient nicht viel. Deshalb hoffe ich auf eine günstigere Kindergartengebühr. Ich denke, ich könnte es mir leisten, wenn sie zwischen 6,50 und 7,50 Euro pro Semester liegen würde – also zwischen 13 und 15 Euro pro Jahr."

Der 56-jährige Nan Jie lebt im Dorf Hezhuang in der Provinz Qinghai. Wie er erzählt, können viele Kinder seines Dorfes im Alter von vier bis fünf Jahren nicht einmal zählen. Manche dieser Kids bräuchten zwei bis drei Jahre in der Grundschule, um sich an das Schulleben zu gewöhnen. Auch Nan Jies Enkelkinder konnten keine frühkindliche Förderung in einem Kindergarten genießen. Alles, was er sich wünscht, ist ein Kindergarten im Dorf, damit nachkommende Kinder in eine bessere Zukunft schauen können.

„Der Grund, warum so viele Menschen im Dorf Analphabeten sind, ist, weil sie keine systematische Bildung in der Kindheit erhalten haben. Stadtkinder sind mit fünf oder sechs Jahren bereits in der Grundschule. Die Kinder hier können sie nicht einholen."

Übersetzt von Qiu Jing  

Gesprochen von Li Zheng  

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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