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Großer Traum einer Floristin
  2013-06-26 14:19:08  cri

 

Frau Zeng stammt aus der zentralchinesischen Provinz Hubei, und bevor sie nach Beijinig kam, hat sie schon alles mögliche gemacht: Sie war Optikerin und Kindergärtnerin und hatte auch mal einen kleinen Laden mit Mode-Klamotten. 2002 kam sie nach Beijing, wo sie mit 8.000 Yuan ein Blumengeschäft aufmachte.

„Meine erste große Bestellung kam von einem chinesischen Popsänger. Für je 1.000 Yuan sollten wir zwei Blumenkörbe für ein Live-Konzert liefern. Dieses Preisangebot lag weit über dem Marktpreis. Ich habe deshalb alles getan, um der Erwartung gerecht zu kommen. Als ich meine Werke zum Kunden brachte, konnte ich auch sehen, was andere Blumengeschäfte angeliefert hatten. Einiges davon sah besser aus und war kreativer gestaltet. Da wurde mir klar, dass ich einfach noch besser werden musste."

So hat sie sich für Weiterbildungskurse entschieden. Zeng Liuqing erinnerte sich.

„Ich habe das Blumengeschäft drei Jahre lang gemacht und schließlich nur 20.000 Yuan verdient. Danach habe ich einige Zeit aufgehört. Die Hälfte meiner Ersparnisse habe ich für einen zweimonatigen Kurs ausgegeben. Der Floristiklehrer stammte aus Singapur. Danach habe ich das restliche Geld noch in einen weiteren Kurs gesteckt. Diese Ausgaben haben sich aber gut gelohnt, denn dadurch wurde mein Horizont erweitert."

Tatsächlich haben sich Fleiß und Klugheit von Zeng Liuqing ausgezahlt, im wahrsten Sinne des Wortes: Denn im Laufe der Zeit wurden aus ihrem einen Blumengeschäft in der chinesischen Hauptstadt bereits drei. Das Geschäft blüht also, und unter den Kunden sind Normalverbraucher ebenso wie internationale Firmen oder Prominente und Eventorganisatoren. Jedem Kunden begegnet Zeng Liuqing mit offenem Herzen, und sie gibt für jeden Auftrag ihr Bestes. Sie erinnert sich an einen jungen Mann, der sich mit Blumensträußen aus ihrem Geschäft die große Liebe seines Lebens gesichert hat.

„Der Kunde wollte seine Freundin in Beijing überzeugen, mit ihm nach Sichuan zu ziehen. Also wollte er jede Woche einen Blumenstrauß an die Frau schicken lassen. Als ersten Strauß habe ich rosa Rosen gebunden, mit vielen kreativen Elementen und in elegantem weißem Papier. Seine Freundin soll absolut begeistert gewesen sein und gesagt haben, dass sie noch nie einen auch nur ähnlichen schönen Strauß gesehen habe. Danach bekam sie tatsächlich jede Woche einen anderen Strauß oder ein Blumenkörbchen. Schließlich sagte sie zu dem Mann: auf unserer Hochzeitsfeier will ich nur Blumensträuße von Liuqing sehen!"

Allerdings ging es für die engagierte Floristin und Unternehmerin auch nicht immer nur steil nach oben. 2007 überlebte Zeng Liuqing einen schweren Autounfall. Monatelang musste sie in der Intensivstation behandelt werden. Dabei kam ihr der Gedanke, dass ihre Kenntnisse der Floristik jederzeit verloren gehen könnten. Und das brachte sie zu einer Entscheidung:

„Als ich aus dem Koma erwachte, dachte ich mir, ich muss eine Schule gründen, damit meine Erfahrungen und Kenntnisse an andere Leuten weitergegeben werden können. Ich hatte irgendwie das Gefühl, nur überlebt zu haben, weil meine Mission noch nicht erfüllt war. Denn die Floristik ist ein immaterielles Kulturerbe, das sich in Japan, Südkorea, Europa und den USA erhalten hat. Eigentlich hat die chinesische Floristik eine jahrtausende lange Geschichte. Leider ist sie unterbrochen worden. Aber ich fühle mich dazu verpflichtet, diese Tradition wieder aufleben zu lassen und sie fortzuführen."

Gesagt, getan! So gründete Frau Zeng 2007 eine eigene Floristenschule gegründet. Die Kurse kommen gut an, auch auf dem Markt. Denn das Interesse ist groß. Xiaorong lernt seit einem Jahr in der Schule und konnte einen tiefen Einblick in die Floristik gewinnen.

„Bei kleinen Sträußen ist es nicht schwierig. Doch wenn ich am Valentinstag einen Strauß von 99 Rosen zusammenstellen muss, ist es eine harte Arbeit. Man kann die Blumen nicht mit einer Hand halten. Bei meinem ersten Strauß mit 99 Rosen war meine linke Hand verkrampft. Wirklich. Florist scheint ein schöner Beruf zu sein. Eigentlich hat er aber auch sehr viel mit scheinbaren Abfällen wie Laub und Ästen zu tun."

Tja, was für andere vielleicht Abfall oder Biomüll wäre, gehört einfach dazu. Und das hält Zeng Liuqing auch nicht von ihrem Traum ab, mit Blumen und kunstvollen Arrangements Freude zu bringen - und die traditionsreiche Floristik fortzuführen.

Text und Sprecher: Li Zheng

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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