Flugzeug-Supermarkt für Chinas Superreiche
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Ein Interessent aus Chengdu in der Provinz Sichuan ist nach Beijing gekommen, um dieses Flugzeug zu kaufen. Er macht einen Probeflug mit seinem Kopiloten, dem Besitzer des Flugzeugmarktes, Zhang Changyi .
Zhangs Geschäft ist der erste „Flugzeug-Supermarkt" für Privatpersonen in China und liegt in einem Vorort Beijings. Der ganz spezielle „Supermarkt" hat erst vor ein paar Wochen geöffnet und bietet einen den Superreichen einen weiteren Luxus, für den sie ihr Geld ausgeben können.
Der Luxus-Händler Zhang zieht Käufer aus ganz China an, die sich selbst ein ganz besonderes Geschenk machen wollen: Von Segelflugzeugen für 100.000 Euro bis zum Fünf-Sitz-Hubschrauber für satte zwei Millionen Euro ist alles dabei was den Hobby-Piloten begeistert.
Zhang hat bereits die Hälfte seiner Flugzeuge verkauft und plant einen größeren Hangar zu beziehen, um den vielen Bestellungen nachkommen zu können. In den ersten paar Wochen hat er durchschnittlich alle zwei Tage ein Flugzeug verkauft.
Für Zhang ist sein Geschäft wie ein ganz normaler Supermarkt – aber eben für die etwas reicheren.
„Es ist wie wenn man Radieschen oder Kohl kauft. Wirklich! Der Kauf eines Flugzeuges unterscheidet sich nicht wirklich vom Gemüse-Einkauf. „
Chinas Markt für Privatflugzeuge steht vor einer Revolution: Dank wohlhabender Chinesen mit einer Leidenschaft für die Luftfahrt - und Geschäftsmanager, die per Privatflugzeug oder Helikopter den vollgestopften Straßen Pekings entgehen möchten.
Das Phänomen ist relativ neu in China. Im Jahr 2011 gab es nur 150 registrierte Privatflugzeuge, obwohl laut dem letzten Hurun-Bericht mehr als eine Million Millionäre im Land leben.
Der Verkaufsprozess ist für Zhang bereits zur Routine geworden. Hat ein Kunde Interesse, dann lässt er das Flugzeug aus dem Hangar rollen und auf einer Startbahn vorführen.
Aber der jüngste Trend führt auch zu Kontroversen. In China sind Tiefflüge unter 500 Meter Höhe immer noch stark reguliert und der restliche Luftraum wird vom Militär verwaltet.
Piloten nichtkommerzieller Flüge müssen ausführliche Pläne vorlegen und auf eine Genehmigung für jeden einzelnen Flug warten. Ein Ärgernis, das die Superreichen nicht bereit sind zu akzeptieren.
Xin Gou, einer der privaten Flugzeugbesitzer, sieht nicht die Piloten in der Verantwortung, sondern fordert die zuständigen Behörden auf, die komplizierte und überholte Regelung zu überprüfen.
"Die nicht-kommerziellen Piloten wollen keine illegalen Flüge – auch „schwarze Flüge" genannt - machen. Jedoch bleibt einer Privatperson keine andere Wahl. Wenn es einen praktischen und legalen Weg für Privatflüge gäbe, dann würden wir das bevorzugen. Niemand verstößt gerne gegen das Gesetz. "
Die Geldstrafen bei Verletzung der Vorschriften liegen umgerechnet zwischen 1200 und 120.000 Euro. Aber vielen Multimillionären ist ihre Mobilität dieses Risiko wert.
Sie gehen davon aus, dass die Behörden die Beschränkungen für Tiefflüge lockern werden, da die Zahl der Privatflugzeige am chinesischen Himmel stetig zunimmt.
Medien berichten, dass dies bereits 2014 in sieben Städten Chinas der Fall sein wird. Allerdings müssen Besitzer von Privatflugzeugen entsprechende Lizenzen einer offiziellen Flugschule vorweisen.
Übersetzt von: Li Yan
Gesprochen von: Qiu Jing