Laut einer Umfrage in den USA haben 43 Prozent der Befragten zwischen 13 und 64 Jahren angegeben, dass sie in der Nacht vor einem Arbeitstag selten oder nie gut geschlafen haben. In Japan sind 20 Prozent der Bürger von Schlafstörungen betroffen. Ein Bericht des chinesischen Ärzteverbandes 2013 hat den Schlafindex der Chinesen mit 64 von 100 möglichen Punkten bewertet. Mit 60 Punkten wird in China die Prüfung als bestanden bewertet. Ein Viertel der Bevölkerung hat die Schlafprüfung nicht bestanden. 94 Prozent der Chinesen fehlt es an qualitativ hochwertigem Schlaf.

Die sinkende Schlafqualität stellt weltweit ein großes Problem dar. China mache da keine Ausnahme, meint Han Fang, Professorin und Direktorin der chinesischen Gesellschaft für Schlafstudien:

"Weltweit leidet man unter insgesamt acht oder neun Schlafstörungen, die auch in China üblich sind. Besonders häufig kommen Schlaflosigkeit, Schnarchen und Atemstillstand im Schlaf vor. Ungefähr 30 Prozent der Chinesen leiden unter Schlaflosigkeit, zehn Prozent von ihnen leiden sogar an chronischen Schlafstörungen. Patienten, die an Schnarchen und Atemstillstand erkrankt sind, machen zirka vier Prozent der Bevölkerung aus. Der Anteil wird sich mit der Zunahme von fettleibigen Menschen erhöhen."

Schlafstörungen stellen eine große Gefahr für das Herz dar. Professor Han Fang erklärt, warum: "Wenn wir schlafen, befindet sich unser Herz im Ruhezustand. Schlafstörungen schaden dem Herz. Der Sauerstoffmangel, der durch Schnarchen und Atemstillstand im Schlaf verursacht wird, führt zu einer Art Bluthochdruck, gegen den normale blutdrucksenkende Mittel kaum wirksam sind. Schlafstörungen führen zu Blutmangel im Herzen und schaden den Hirngefäßen. Dementsprechend steigt die Gefahr eines Schlaganfalls."

Schlafstörungen, insbesondere Atemstillstand im Schlaf würde weltweit große Aufmerksamkeit beigemessen, meint Professor Han, da sie die Hirngefäße stark schädigen. Wer Herzkrankheiten vermeiden wolle, müsse für einen guten Schlaf sorgen, erklärt Professor Han. Wörtlich sagt sie:"Ein effektiver Schlaf hat drei Bestandteile: Erstens, eine ausreichende Schlafdauer. Zweitens, eine gute Schlafqualität. Dabei darf die Tiefschlafphase auf keinen Fall fehlen. Und drittens spielen auch gesunde Schlafgewohnheiten eine große Rolle. Zum Beispiel soll man täglich zu einer bestimmten Zeit ins Bett gehen und die Schlafumgebung sollte ruhig sein."

Schlafqualität steht im engen Zusammenhang mit der Leistungsfähigkeit des Herzens und der allgemeinen Gesundheit des Menschen. Professor Han ruft deshalb dazu auf, Schlafstörungen rechtzeitig zu behandeln. Landesweit gibt es in China schon mehr als 1000 Schlafzentren- und Labore. Schlafstörungen sind sowohl durch Medikamente als auch durch Geräte behandelbar. Viele Menschen wissen aber bis heute nichts von ihrem Schlafdefizit und sind sich ihrer schlechten Schlafgewohnheiten nicht bewusst.

Übersetzt von Xiao Lan

Gesprochen von Zhu Qing'an