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„Im Buddhismus hat jeder Mensch jeweils eine Existenz der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Ich habe immer das Gefühl, dass ich in der Existenz meiner Vergangenheit ein Tibeterin war. Immer wenn ich in Tibet war, fühlte ich mich wie Zuhause. Als ich das erste Mal in Tibet war, hatte ich zwei Zöpfe. 50 Tage lang war ich unterwegs, meine Haut war von der Sonne braun gebrannt. Viele Einheimische grüßten mich auf Tibetisch. Wahrscheinlich dachten sie, dass ich selbst auch Tibeterin bin. Deshalb mag ich Tibet so sehr."
Die Erlebnisse in Tibet haben Wang Qiuyang tief beeindruckt. Sie ist vom Dach der Welt fasziniert. Gleichzeitig ist ihr aber bewusst, wie wichtig die Entwicklung dieses Hochlandes ist. So hat Wang Qiuyang im Oktober 2003 zehn Millionen Yuan RMB für die Ausbildung und medizinische Versorgung der Menschen in Ali gestiftet.
Darüber hinaus gründete sie die Apple Education Foundation, der sie jährlich fünf Millionen Yuan spendet. Sie erinnert sich noch gut an die Gründung der Stiftung:
(O-Ton 2)
„Zu Beginn hat mich die Situation wirklich sehr bedrückt. Als ich die bedürftigen Kinder in Tibet sah, schossen mit sofort Tränen in die Augen. Ich wollte unbedingt etwas tun. Und ich wusste auch, dass unbedingt etwas gemacht werden muss."
Aller Anfang ist schwer. Aufgrund der mangelnden Erfahrung war jeder Schritt der Stiftung von Hindernissen geprägt. Aus Liebe zu Tibet hat Wang Qiuyang jedoch nie daran gedacht, aufzugeben.
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„Ehrlich gesagt, gab es außer Festhalten nichts anderes für mich. Für mich ist dieses Wort – Festhalten – sehr wichtig. Egal an was man festhält, zehn Jahre später wird man dafür belohnt. Und wenn man nicht daran festhalten kann? Nein, es gibt nichts, an dem man nicht festhalten könnte."
Unter diesem Motto entwickelte sich die Stiftung nach und nach und das Stiftungsmodell wurde optimiert. Immer mehr Kinder aus Ali konnten die Schule besuchen. Zudem wurden mehr als 400 einheimische Ärzte ausgebildet.
Für diese und andere Bemühungen wurde Wang Qiuyang 2009 vom chinesischen Ministerium für Zivilangelegenheiten zu einer der „10 Wohltäter des Jahres" gekürt. Höchst erfreut über diese Ehrung erklärt Wang Qiuyang :
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„Vorher habe ich die meiste Zeit für mein Unternehmen geopfert. Die Arbeit für die Stiftung liegt mir jedoch sehr am Herzen. Ich persönlich mag diese Arbeit mehr als die im Unternehmen. In den letzten Jahren ist das Führungsteam des Unternehmens gewachsen und gereift. So habe ich als Chefin jetzt auch mehr Zeit für die Sachen, die ich gern mache."
Zehnjährige Bemühungen und Erfolge lassen Wang Qiuyang jedoch auch den Sinn von Gemeinnützigkeit besser verstehen.
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„Eigentlich kann jeder etwas zum Gemeinwohl beitragen. Es gibt keine bestimmte Voraussetzung. Wenn man reich ist, kann man Geld geben, wenn man stark ist, kann man Kraft geben. Es ist so einfach. Man sollte auch Freude daran finden. Deshalb betonte ich immer wieder, dass eine fröhliche Atmosphäre am wichtigsten für unsere Stiftung ist."
So stelle jeder Beitrag zum Gemeinwohl einen realen Wert dar, auch wenn er nicht ganz so groß und engagiert sei, meint Wang Qiuyang.