Anlässlich des Welt-Aids-Tags haben wir heute ein ganz besonderes Projekt gestartet.
Schon vor einiger Zeit ist BAUMHAUS auf ein kleines Dorf in den Bergen aufmerksam geworden. Es nennt sich Ega und liegt nur knapp 10 km von der Grenze zu Myanmar entfernt eingebettet in den Bergen.
An der Grenze zu Myanmar liegt das sogenannte „Goldene Dreieck". Wie kommt die Region zu seinem Spitznamen?
Es verhält sich so, dass dort Drogenschmuggel und auch Drogenkonsum sehr aktiv sind. Durch unsachgemäßen Gebrauch von Injektionen und mangelnder Hygiene verbreitet sich dort der HIV-Virus und somit die gefährliche, das Immunsystem angreifende Krankheit AIDS.
Davon ist auch leider das kleine Dorf Ega betroffen. Wir haben erfahren, dass dort schon ca. 60 % der Kinder mit dem Virus infiziert seien. Auch viele Erwachsene sind schon erkrankt und durch AIDS sind viele Kinder in Ega zu Waisen geworden. Es lag uns sehr am Herzen die Grundschule dort zu besuchen und da erschien uns der Welt-AIDS-Tag am 01.12.2012 als perfektes Datum.
Die Kinder waren zu Anfang noch sehr scheu, konnten jedoch mit Fotokameras aus der Reserve gelockt werden. Während die eine Hälfte von uns die zu verteilende Kleidung in einem Klassenraum vorbereitete, spielten die Anderen mit den Kindern und konnten so Vertrauen zu ihnen aufbauen.
Zu unserem großen Glück hatte sich ein chinesischer Freund von uns dazu bereit erklärt, mit nach Ega zu fahren. Somit hatten wir einen Übersetzer dabei, der uns unsere Arbeit um einiges leichter machte.
Auf eine simple Art und Weise wollten wir den Kindern vorbeugende, hygienische Maßnahmen zur AIDS-Prävention beibringen.
Dazu hatten wir ein kleines Schauspiel vorbereitet, indem sich eine Person verletzt und sich eine blutende Wunde zufügt.
Anschließend daran, führten wir unser altbewährtes Zahnputzschauspiel auf. Vier Personen stehen weiß gekleidet in einer Reihe. Sie sollen Zähne darstellen. Sie signalisieren mit Körpersprache Gesundheit und Stärke. Dann kommt eine in schwarz gekleidete Person, sie ist der böse Karies und verteilt Süßigkeiten an die Zähne, die diese gierig verspeisen. Auf einmal geht es den Zähnen schlecht und der Karies schlägt auf sie ein. Die Zähne winden sich leidend am Boden. Ihre Rettung ist die gute Zahnbürste, die die Zähne sauber putzt. Parallel dazu erklärt unser Übersetzer auf Chinesisch die Handlung.Die andere Person musste sodann mit einfachsten Mitteln erste Hilfe leisten ohne dabei in Kontakt mit dem Blut zu kommen. Danach teilten wir Seife aus und zeigten den Kindern, wie man sich richtig die Hände wäscht.
Um das Gesehene noch zu verdeutlichen, verteilten wir Zahnbürsten und putzten mit den Kindern Zähne. Da bei vielen Kindern das Zahnfleisch blutete, musste auch dort unmissverständlich klar gemacht werden, dass immer nur die eigene Zahnbürste verwendet werden darf und diese auch sehr gründlich sauber gemacht werden muss.
Sobald alle ihre Zahnbürste gereinigt hatten, wurden die Kinder in einen Klassenraum gebracht, um dort ihre neue Kleidung zu erhalten. Immer zwei Jungen und zwei Mädchen durften sich gleichzeitig je einen Pullover, ein T-Shirt und eine Hose aussuchen.
Nachdem sie die Kleidung erhalten hatten, trugen sie sie stolz in ihren Schlafsaal und durften danach mit den Anderen auf dem Schulhof spielen gehen.
Abschließend hängten wir noch laminierte Plakate zum Thema Hygiene an verschieden Stellen in der Schule auf. Wir spielten mit den Kindern und schossen eine Menge Fotos von und mit ihnen.
Als wir uns auf den Rückweg machten, gab es einige traurige Gesichter aber immerhin waren diese nun gewaschen…