Die über zweitausend Jahre alte tibetische Medizin und Arznei ist wichtiger Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin. Aus diesem Grund legt die chinesische Regierung auch großen Wert auf die Entwicklung der tibetischen Arzneimittelproduktion. Die Branche genießt eine Reihe von Vorzugsbedingungen und finanzielle Unterstützung.
Wir befinden uns in einer Apotheke in der tibetischen Hauptstadt Lhasa. Dort treffen wir auf einen Kunden, der ursprünglich aus Zentralchina stammt. Er erzählt:
"Meine Eltern haben rheumatische Arthritis. Ich habe ihnen schon mal tibetische Arzneimittel nach Hause geschickt. Sie waren sehr verwundert darüber, was für eine außerordentlich gute Wirkung die tibetische Arznei hat."
Die „Pharmazeutische Fabrik des Autonomen Gebiets Tibet" ist das älteste pharmazeutische Unternehmen der Region. Ihre Produkte unter der Marke „Erquickender Tau", erfreuen sich eines guten Rufes im In- und Ausland. Wie Unternehmensleiter Conga Rob mitteilt, genießt die Pharmazeutische Industrie als Schwerpunktzweig des Autonomen Gebiets eine Reihe von Vorzugsbedingungen im Finanz-, Steuer- und Technologie-Bereich. Zurzeit betreibt die „Pharmazeutische Fabrik des Autonomen Gebiets Tibet" landesweit 97 eigenständige Läden und 228 Verkaufstheken in Kaufhäusern. Conga Rob sagt:
"Dank der Vorzugsverordnungen, konnten wir in den letzten Jahren ein jährliches Wachstum von nahezu 20 Prozent verzeichnen. 2011 übertrafen unsere Bargeldeinnahmen 100 Millionen Yuan RMB."
Der gute Ruf des Unternehmens und der Absatzerfolg, sind der großen Heilwirkung der tibetischen Arznei zu verdanken. Wie Pharmazeut Losang Doji berichtet, liegt das Geheimnis tibetischer Arznei in der Naturreinheit. Vor allem chronische Krankheiten lassen sich mit tibetischen Arzneimitteln wirksam bekämpfen und dies mit sehr geringen Nebenwirkungen.
"Im Vergleich zu anderen Arzneiarten sind tibetische Heilmittel besonders wirksam bei Arthritis, Herz- und Gefäßkrankheiten, Magen- Leber- und Galle-Erkrankungen sowie Immunkrankheiten."
Auf viele hat die tibetische Arznei eine wundersame und fremdartige Wirkung. Die tibetische Medizin und Arznei entwickelten sich weitestgehend parallel. Im Kampf gegen Krankheiten hätten die Tibeter ein ganzheitliches und wissenschaftliches Arznei- und Medizinsystem entwickelt, sagt Losang Doji. Er fährt fort:
"Die älteste Arznei der Menschheit ist abgekochtes Wasser. Bei Erkältungen und Verdauungsproblemen hilft abgekochtes Wasser enorm. So hat sich innerhalb der tibetischen Medizin allmählich die Theorie entwickelt, dass bei „Kalten Krankheiten" warme Arzneimittel und bei „Heißen Krankheiten" kalte Mittel verwendet werden sollten."
Bis Ende 2015 wird die Regierung des Autonomen Gebiets Tibet jährlich zehn Millionen Yuan RMB als Sonderfonds für tibetische Arznei bereitstellen. Zudem werden Steuerbegünstigungen die Entwicklung der Branche beflügeln.
Bianba Zhuoma vom Industrie- und Informationsamt des Autonomen Gebiets Tibet schildert den Plan der künftigen Entwicklung tibetischer Arzneiproduktion und Fertigung wie folgt:
"Während des 11. Fünfjahresplans sind bei uns tibetische Arzneimittel im Wert von 650 Millionen Yuan RMB hergestellt worden. Bis 2015 streben wir ein jährliches Wachstum von mehr als 14 Prozent an. Ziel ist, die Produktion auszuweiten und weiter zu modernisieren."
Text von Xiao Lan