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Der traditionelle chinesische Knoten
  2012-04-22 15:37:46  cri

 

 

F: Herzlich willkommen bei „Sie fragen, wir antworten", liebe Hörer! Auf mehrfachen Hörerwunsch stellen wir Ihnen heute ein bekanntes kunsthandwerkliches Produkt aus China vor: den traditionellen Knoten.

M: Für dieses Handwerksprodukt interessieren sich gleich mehrere Hörer. Allen voran Engelbert Borkner, Josef Araki und Werner Morr.

F: Ein spannendes Thema wie ich finde.

M: Das sehe ich auch so. Der traditionelle Knoten ist ein Produkt aus dem frühen chinesischen Altertum. Sein Vorläufer ist der genähte Knoten aus der späten Steinzeit.

F: Am Ende der Qing-Dynastie im Jahr 1911 gehörte die Anfertigung dieses Knotens bereits zur Volkskunst in China.

M: Und heute ist der traditionelle Knoten ein beliebtes Dekorationsstück und Geschenk.

F: Aufgrund seiner langen Tradition, aber auch weil er genau dem ästhetischen Geschmack der Chinesen entspricht, wird er auch gerne „Zhong Guo Jie" – oder „Chinesischer Knoten" – genannt.

M: Genau. Der Chinesische Knoten ist tief in der chinesischen Kultur verwurzelt.

F: Ganz früher wurde er auch als Schriftzeichen benutzt.

M: Schauen wird uns die 5.000 jährige Geschichte des Knotens nun im Detail an.

F: Die Anfertigung von Knoten lässt sich in China bis in die Steinzeit zurückverfolgen. Vor Einführung der Schrift wurden Knoten gemacht, um diverse Sachbestände festzuhalten.

M: Für wichtige Angelegenheiten wurden große Knoten geknüpft, für weniger wichtige kleine. Die Knoten dienten somit als Erinnerungshilfen.

F: Seine lange Entwicklungsgeschichte macht den Knoten geradezu zur Quintessenz der chinesischen Nation mit all ihren kulturellen Eigenschaften.

M: Um die Bedeutung des Chinesischen Knotens zu verstehen, muss man sich die chinesischen Schriftzeichen und ihre Aussprache vor Augen halten.

F: Die beiden Schriftzeichen "Sheng" (Seil) und "Shen" (Gott) werden im Chinesischen sehr ähnlich ausgesprochen. Das Seil wurde im chinesischen Altertum vergöttert, weil es einem gewundenen Drachen ähnlich sieht. In der vorgeschichtlichen Zeit wurde die Form des Drachen mit der Veränderung des verknoteten Seils ausgedrückt.

M: Auch die Aussprache der Schriftzeichen "Jie" (Knoten) und "Ji" (Glück) ist ähnlich. "Ji" kann vieles bedeuten: von Glück, über Gehalt, Vermögen, Sicherheit bis hin zu Langlebigkeit, Gesundheit und Freude.

F: Der Chinesische Knoten ist also nicht nur formal und farblich schön, sondern er verkörpert auch den kulturellen Glauben des alten China und das Streben seiner Bewohner nach dem Wahren, Guten und Schönen.

M: Ganz genau. Im Laufe der Zeit wurde der Knoten auch immer öfters als Glücksbringer an Kleidungsstücken angebracht.

F: Am Ende der Qing-Dynastie im Jahr 1911 war das Verfahren zur Herstellung des Knotens ausgereift und der Knoten selbst ein Gegenstand von hohem künstlerischen Wert.

M: In China von heute ist der Knoten ein beliebter Dekorationsgegenstand oder Schmuckstück. Es gibt ihn als Wandschmuck, als Glücksbringer für das Auto, als Fingerring, Ohrhänger, Halskette oder auch als Gürtel.

F: Besonders populär ist der Chinesische Knoten an traditionellen Feiertagen. Die unterschiedlich großen Knoten mit ihrem prächtigen volkstümlich-kulturellen Gepräge verleihen einem Fest erst so eine richtig feierliche Atmosphäre.

M: Der Knoten spielt auch an Hochzeiten eine wichtige Rolle. Ein „Pan Chang Jie" – also ein kleiner, lang geknüpfter Knoten auf der Einladungskarte – bedeutet ewige Liebe.

F: Und ein Fächer, der mit einem „Ji Xiang Jie", das heißt einem Glücksknoten, dekoriert ist, symbolisiert wie es der Name schon sagt Glück.

M: All diese wunderschönen Knoten werden von Hand hergestellt. Sie bestehen aus verschiedenen Arten von Fäden. Am häufigsten sind Seiden-, Baumwoll-, Hanf-, Nylon-, und Mischfäden.

F: Die Wahl der Fäden und deren Farben sind sehr wichtig. Zu Knoten, die zur Dekoration von Jade-Objekten gedacht sind und klassische Eleganz versprühen sollen, passen am besten Farben wie kaffeebraun oder dunkelgrün.

M: Für dunkle Gegenstände von einfacher Form sollten in den Knoten einige dünne Fäden mit leuchtenden Farben wie gold, silber oder hellrot eingearbeitet werden.

F: Es ist auch nicht ungewöhnlich, dass in einen Chinesischen Knoten Perlen oder Stücke aus Jade, Gold, Silber oder Keramik eingearbeitet werden. Die Verzierungen und die Knoten ergänzen einander und bringen die jeweiligen Vorzüge zur Geltung.

M: Soviel, liebe Radiofreunde, zum traditionellen chinesischen Knoten.

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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