Rund um das Jahr ist der Qinghai-See ein beliebter Rastplatz für verschiedene Zugvögel. Besonders im Herbst überwintern hier scharenweise Schwäne. Tan Li, Vertreterin des Tourismusamts des Kreises Gangcha der Provinz Qinghai, spricht deshalb von einem „Schwanensee".
"Normalerweise ziehen Schwäne Anfang Oktober an diesen Ort. Früher kamen sie erst im November. Im Winter halten sich heute über 2.000 der Tiere in der Umgebung des Qinghai-Sees auf. An manchen Orten trifft man auch auf Schwarzhalskraniche und Rostgänse. Es gibt hier dutzende von Vogelarten."
Die Fläche der Feuchtgebiete in der Nähe vom Qinghai-See hat sich in den letzten Jahren vergrößert. Die Zahl der Quellen, Wassertiere und –pflanzen vermehrt sich ständig. All dies schafft eine gute Atmosphäre für die Schwäne.
Aber nicht nur für Vögel, sondern auch für Vierfüßler ist der Qinghai-See ein beliebter Lebensraum. Die Kurzschwanzgazellen sind eine Gattung zentralasiatischer Antilopen. Sie sind klein und bewegen sich äußerst schnell. Früher befanden sich die Kurzschwanzgazellen in den Autonomen Gebieten und Provinzen wie der Inneren Mongolei, Ningxia, Xinjiang und Qinghai. Wegen der unbeschränkten Jagd und der Ausbreitung der Menschen, sind die Kurzschwanzgazellen seit Mitte der 1980er Jahren außerhalb der Provinz Qinghai nicht mehr zu finden. Bislang leben nur 600 solcher Tiere in der Nähe des Qinghai-Sees.
In der Schutzzone für Kurzschwanzgazellen, die etwa 30 Kilometer von der Kreisstadt Gangcha entfernt liegt, kann man diese schnell laufenden Antilopen nicht verpassen. Vertreter der Schutzzone, Ma Yuhai, fotografiert diese Tiere gerne.
"Jetzt sehen wir etwa 60 Kurzschwanzgazellen, die rund 300 Meter von uns entfernt sind. Durch unseren Schutz und die Patrouille ist die Umwelt rund um den Qinghai-See viel besser geworden. Jedes Mal, wenn wir hier sind, sehen wir viele Kurzschwanzgazellen."
Wenn man auf die Vergangenheit zurückblickt, weiß man die harmonische Umwelt heute zu schätzen. Aufgrund des menschlichen Einflusses, waren viele Böden am Qinghai-See verwüstet. Mäuse und schädliche Insekten stellten oft ein Problem dar. Der Wasserpegel des Sees sank ständig. Wilde Tiere waren vom Aussterben bedroht.
Mitte der 1990er Jahre begann die lokale Regierung mit einer Reihe von Schutzmaßnahmen. Fischfang wurde verboten. Am See durften keine gehaltenen Tiere weiden. Das so gewonnene Land wurde wieder für die Forstwirtschaft genutzt. Dank dieser Maßnahmen hat sich die Ökoumwelt in der Nähe des Qinghai-Sees stark verbessert. Von 2005 bis 2008 ist der Wasserpegel um rund 50 Zentimeter gestiegen und die Wasserfläche hat sich um 130 Quadratkilometer ausgedehnt.
Im vergangenen Sommer traten mehrfach Luftspiegelungen am Qinghai-See auf. Die Menschen vor Ort wunderten sich über die zauberhaften Erscheinungen. Chen Dehui, Vertreter des Tourismusamts in der Landschaftszone, hat eine Erklärung dafür.
"Für das Auftreten von Luftspiegelungen müssen einige Naturbedingungen stimmen. Besonders wenn sich regnerische und sonnige Tage häufig abwechseln, ereignen sich Luftspiegelungen. Die Niederschläge am Qinghai-See haben sich in den letzten Jahren vermehrt. Die Schutzmaßnahmen haben sich nämlich auch positiv auf das Wetter ausgewirkt. Die Ökoumwelt am Qinghai-See hat sich enorm verbessert."
Übersetzt und Gesprochen von Lü Xiqian