Seit jeher zünden die Chinesen zum Frühlingsfest gerne ein Feuerwerk. Dieses Jahr aber wurden gerade in Beijing deutlich weniger Böller gekauft und gezündet.

Frau Yang, Verkäuferin an einer Verkaufsstelle für Feuerwerk in der Nähe von Jing'anli, ist etwas frustriert: viele ihrer Waren konnte sie zu diesem Frühlingsfest nicht an den Mann bringen. Nur wenige besuchten heuer ihren Stand, um nach Feuerwerk zu fragen, geschweige denn, um es zu kaufen.

„Es sind noch 200 große Knallkörper bei uns übrig geblieben. In den vergangenen Jahren waren solche Dinge ein Renner. Üblicherweise mussten wir noch mehr Feuerwerk beschaffen, sogar noch nach dem Frühlingsfest. Aber dieses Jahr ist es total anders. Früher lag der Tagesumsatz bei mindestens 1.000 bis 2000 Yuan. Dieses Jahr allerdings waren es nur zwischen 100 und 200 Yuan. Der Verkauf war echt schlecht."

Eine andere Verkaufsstelle, diesmal in der Nähe von Andingmen, machte am dritten Tag des Frühlingsfestes erst nach 16.00 Uhr auf. Der Besitzer sagt, er habe noch nicht einmal die Hälfte seiner Waren verkauft.

Es ist wirklich so: der diesjährige Markt für Feuerwerkskörper war in Beijing so frostig wie das Wetter. Xie Guomin, Direktor der Beijinger Stadtreinigung, erklärt, im Vergleich zum Vorjahr habe sich auch deutlich weniger Müll angehäuft:

„Vom Vorabend des Neujahrsfestes bis zum 6. Februar, also bis zum Laternenfest, haben wir 5.500 Tonnen Papierabfall abtransportiert, der durch Feuerwerkskörper entstanden ist. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um 16,5 Prozent, das heißt also, gut 930 Tonnen weniger Abfall als im Jahr 2011. "

Die Stadtregierung begründet den rückläufigen Absatz mit den nun vielfältigen Unterhaltungsmöglichkeiten während des Frühlingsfestes. Ein weiterer Grund: das Bewusstsein für mehr Umweltschutz. Auch dies ist erfreulicherweise ein weiterer Grund für diese Entwicklung.

„Feuerwerk zünden kann die Luft schwer belasten. Die meisten Leute legen großen Wert auf die Luftqualität. Und viele junge Leute haben ihre Neujahrsfeiertage verbracht, indem sie eine Reise machten oder im Internet surften."

Es ist nun sieben Jahre her, dass die Beijinger Regierung das Verbot von Feuerwerken während des Frühlingsfestes aufhob. Und es ist das erste Mal seitdem, dass die Böller und Knaller nicht so gefragt waren.