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China baut größte Krankenversicherung der Welt auf
  2012-01-17 10:38:15  cri
 

Im März 2009 hat China mit einer neuen Runde der Reform des Gesundheitssystems begonnen. Wie sieht ein Besuch beim Arzt heute aus? Welche Veränderungen hat es in der Zeit gegeben? Und was sagen die ausländischen Experten dazu? Die Antworten erfahren Sie im folgenden Beitrag:

Vor sechs Jahren wurde bei Wang Hailong eine schwere Erkrankung des Herzmuskels diagnostiziert. Die Fabrik von Wang war pleitegegangen und er war arbeitslos. Und als die Krankheit ausbrach, hat er seinen Arztbesuch immer weiter hinausgezögert. Seine Frau Jiang Shuxiang erzählt:

„Seine Füsse und Beine waren dick angeschwollen. Das Atmen fiel ihm schwer. Seine Lippen waren dunkel angelaufen. Die Kinder haben uns gesagt, dass Papa sofort stationär behandelt werden muss. Und ich sagte, dass wir kein Geld für die Behandlung haben."

Lu Tong ist der Direktor des Büros für die Reform des Gesundheitssystems in der Provinz Liaoning. Er spricht von den Hauptproblemen vor der Reform:

„Freigesetzte und pensionierte Arbeiter der pleitegegangenen Betriebe hatten keine Krankenversicherung. Das war schon immer eines der größten Probleme in unserer Provinz. Das war zugleich auch der Schwerpunkt unserer Gesundheitsreform."

Es fehlte vor allem an Geldmitteln. Deswegen sind zwischen 2009 und 2011 aus dem zentralen Haushalt der chinesischen Regierung 1,1 Milliarden Yuan in die nordostchinesische Provinz geflossen. Damit konnten über 1,5 Millionen Arbeitnehmer aus schwachen Betrieben eine Krankenversicherung bekommen. Landesweit profitierten acht Millionen Menschen von den Zuwendungen. Wang Hailong ist nun als Stadtbewohner versichert und erhält Zuschüsse für besonders Bedürftige. Monatlich muss er lediglich 50 Yuan zahlen und wird mit 445 Yuan von der Regierung bezuschusst. Der Anteil von Behandlungsgebühren, die zurückerstattet werden, steigt auch von Jahr zu Jahr. In den letzten drei Jahren lag Wang sieben Mal im Krankenhaus. Von den 30.000 Yuan Behandlungsgebühren musste er selbst 9.000 bezahlen. Jetzt hat er den Mut, zum Arzt zu gehen und Medikamente zu kaufen.

Sun Xuehui ist Ärztin des Zentralen Hospitals des Bezirks Tiexi in Shenyang. Sie betreut Wang Hailong seit geraumer Zeit:

„Wir haben ihn eben untersucht. Sowohl der Blutdruck als auch der Herzrhythmus sind sehr gut. Es geht ihm viel besser."

Wang Hailong's Frau Jiang Shuxiang ist sehr froh.

„Wenn ich jetzt von der Arbeit auf dem Gemüsemarkt zurückkomme, hat er den Reis schon gekocht. Wir fühlen uns alle sehr erleichtert."

Auch auf dem Land übernimmt die Krankenversicherung nun schwere Krankheiten. Die Bäuerin Bi Binru im Kreis Jinxiang der ostchinesischen Provinz Shandong leidet seit sieben Jahren an Harnvergiftung. Früher betrugen ihre Behandlungskosten 80.000 Yuan im Jahr. Ihre Familie war bereits mit 100.000 Yuan verschuldet. Seit April 2011 ist Bi Binru auch gegen schwere Krankheiten versichert. Jetzt werden ihr 70 Prozent der Behandlungskosten zurückerstattet. Und 20 Prozent kriegt sie von der lokalen Behörde für zivile Angelegenheiten in Form von Zuschüssen zurück.

Bi Binru ist glücklich:

„Anfangs habe ich das noch nicht geglaubt. Als die Nachricht bestätigt wurde, war ich sehr froh. Da fiel mir ein Stein vom Herzen."

Mittlerweile deckt die Versicherung Leukämie und angeborene Herzerkrankungen bei Kindern in ganz China. Und in über 700 Kreisen werden Behandlungen für schwere psychische Krankheiten, Urämie und Brustdrüsekrebs von den Krankenkassen getragen. 2011 haben knapp 100.000 Bauern Zuwendungen in Höhe von 573 Millionen Yuan erhalten.

Mit der Ausweitung der Krankenversicherung auf Kinder, Alte und Studenten in den Städten wurde die bestehende Krankenversicherung verbessert. Im Wesentlichen handelt es sich um das größte Krankenversicherungsnetz weltweit.

Der stellvertretende Minister für soziale Absicherung, Hu Xiaoyi, erklärt:

„Auf diese Weise sind alle Bewohner von Städten und auf dem Land in das System integriert. Bis Ende November 2011 betrug die Zahl der Versicherten knapp 1,3 Milliarden. Das waren 95 Prozent der Bevölkerung."

Am Schluss noch die Meinung des Direktor der Abteilung für Human Development der Weltbank, Philip O. Keefe:

„Wenn man das Einkommensniveau berücksichtigt, ist der Erfolg Chinas bei der Krankenversicherung meiner Meinung einmalig. Dass China so schnell so viele Menschen in die Krankenversicherung aufnimmt, macht wirklich einen tiefen Eindruck."

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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