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Das schwere Los der Drachenkinder
  2011-12-26 16:07:02  cri
     

Das chinesische Statistikamt sagt dem Land einen Anstieg der Geburten zwischen 2005 und 2020 voraus. Ihren Höchstpunkt werden sie 2016 erreichen, wenn die in den 1980er Jahren Geborenen beginnen, Familien zu gründen.

Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass die chinesische Bevölkerung 2020 auf eine Milliarde und 388 Millionen steigen wird. 2009 zählte man hierzulande 54 Millionen Menschen weniger.

Viele Menschen möchten, dass ihre Kinder 2012, im Jahr des Drachens, geboren werden. Diese im vierten Monat Schwangere aus dem südchinesischen Guangzhou erklärt warum:

„Die chinesische Tradition besagt, dass ein Kind, das im Jahr des Drachens geboren wird, zu einem natürlichem Anführer wird. Es wird erfolgreich, selbstbewusst, klug, tapfer und schön. Viele meiner Freunde planen ein Kind in diesem Glücksjahr."

Und wo mehr Kinder geboren werden, dort horchen die Produzenten von Kinderprodukten ganz genau hin.

Wir nehmen Windeln als ein Beispiel. Das Marktforschungsunternehmen Euromonitor erwartet einen Anstieg der Einnahmen von 23 auf 28 Milliarden Yuan. Auch die Produzenten von Körperpflegemitteln und Baby-Nahrung rechnen mit saftigen Anstiegen.

Yang Yang, Mutter eines Vierjährigen, erinnert sich, dass es auch im Jahr des Schweins 2007 einen ähnlichen Boom gab. Man wünschte sich für den eigenen Nachwuchs ein ähnlich leichtes Leben wie das eines Schweins. Yang Yang erzählt, dass sie in jenem Jahr viele schwangere Frauen gesehen hat. Und jetzt hätten sie die gleichen Kopfschmerzen:

„Jetzt müssen unsere Kinder in den Kindergarten gehen. Aber hier in Beijing ist es sehr schwer, einen Platz in einem staatlichen Kindergarten zu bekommen. Meine Tochter muss Unterricht nehmen, seit sie zwei Jahre alt ist. Und ich bin mir nicht einmal sicher, ob sie genommen wird."

Die Mutter erzählt, dass auf 100 Plätze 500 Kandidaten kommen. Sie scherzt, dass es schwieriger ist, einen Platz in einem Kindergarten zu bekommen, als an einer Hochschule. Viele Eltern schicken ihren Nachwuchs in private Einrichtungen für frühes Lernen.

Han Xia ist stellvertretende Leiterin von „Rot, Gelb und Blau", einer solchen Schule für ganz kleine:

„Unsere Untersuchungen haben ergeben, dass die Eltern bereit sind, mehr für die Ausbildung ihrer Kinder auszugeben. Wir haben jetzt mehr als 400 Vertretungen im ganzen Land und planen unsere Geschäfte auf mehr Städte in China auszuweiten."

Diese junge Mutter sagt, dass sie jede Woche mindestens einen halben Tag mit ihrem zwei Jahre altem Sohn in einer Vorschule verbringt. Sie wolle nicht, dass ihr Kind in der Zukunft ins Hintertreffen gerate:

„Es ist überhaupt nicht billig und, um ehrlich zu sein, ich weiß nicht, ob es für seine Entwicklung wirklich was bringt. Aber es gibt ja den berühmten Satz: „Die Kinder nicht schon an der Startlinie verlieren lassen". Ich würde mich schuldig fühlen, wenn ich nicht jetzt in seine Zukunft investiere."

Die Handelsketten-Vereinigung Chinas sagt, dass der Markt für Frühentwicklung das dritte Jahr in Folge extrem schnell wächst. Er wächst schneller als der für Immobilien, Bergbau und Internet.

Den chinesischen Stadtbewohnern steht im Durchschnitt 20.000 Yuan pro Jahr zur Verfügung, die sie für privaten Konsum ausgeben können. Im Vergleich zu 2005 ist das etwa doppelt so viel. Es ist dieses Geld, das Windelhersteller, Spielzeugfabrikanten und Kindergärten den Eltern der Drachenkinder aus der Tasche ziehen wollen.

Übersetzt von Jörg Pensin

Gesprochen von Liu Yuanyuan

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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